"Problemkind" Grosjean: Prost ortet Mangel an Selbstvertrauen

Romain Grosjean fällt im Vergleich zu Teamkollege Kimi Räikkönen recht deutlich ab - "Professor" Alain Prost sieht die Gründe ausgerechnet auf der mentalen Seite

(Motorsport-Total.com) - Zwar kam Romain Grosjean bei den ersten drei Rennen der Saison 2013 anders als im Vorjahr dreimal ins Ziel und holte jedesmal WM-Punkte, doch zufrieden sein kann der Franzose in Diensten des Lotus-Teams mit seinem bisherigen Abschneiden nicht. Erst recht nicht, wenn man sich vor Augen führt, wozu Teamkollege Kimi Räikkönen mit dem E21 fähig ist. Der Finne rangiert vor dem anstehenden Grand Prix von Bahrain mit 49 gesammelten WM-Punkten, darunter die 25 für den Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne, auf Platz zwei der Gesamtwertung. Grosjean liegt mit elf WM-Zählern auf Rang neun.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Alain Prost beobachtet derzeit einen verkrampften Romain Grosjean Zoom

Während man bei Lotus Setup-Probleme und wenig Vertrauen ins Auto als Hauptursache für die aktuelle Schwächephase von Grosjean sieht, ortet der viermalige Formel-1-Weltmeister Alain Prost bei seinem Landsmann derzeit einen Mangel an Selbstbewusstsein. "Man kann in Interviews klar erkennen, dass er sich emotional gerade in einer schwierigen Situation befindet. Er hat kein Vertrauen in sich selbst, vor allem angesichts der guten Performance von Räikkönen", so Prost gegenüber der russischen Publikation 'Championat'.

Während sich die beiden Lotus-Piloten im vergangenen Jahr laut Prost "auf Augenhöhe" begegneten, sei Grosjean "diesmal dazu nicht in der Lage". Daran, dass der GP2-Champion des Jahres 2011 über den Winter das Fahren verlernt hat, will auch der "Professor" nicht glauben: "Vielleicht braucht er nur ein gutes Wochenende, um wieder befreit aufzutreten."

"Ich glaube, das Problem liegt eher an seiner mentalen Seite als am Tempo", sagt Prost. Sollte der viermalige Formel-1-Welmteister Recht haben, wäre dies durchaus bedenklich, denn als Konsequenz aus seiner unfallbehafteten Saison 2012 befindet sich Grosjean seit Herbst in der Obhut eines Sportpsychologen.