Positiver Kanada-Grand-Prix für Jaguar

Zwei Punkte durch Mark Webber und beinahe totale Zuverlässigkeit rundeten ein positives Wochenende für das Jaguar-Team ab

(Motorsport-Total.com) - Mit totaler Zuverlässigkeit als Ziel ist das Jaguar-Team in den heutigen Grand Prix gegangen, schlussendlich brachten die "Raubkatzen" aber nur ein Auto ins Ziel. Weil Pizzonia kurz vor Schluss mit Bremsproblemen aufgeben musste, sorgten zwei weitere Punkte durch Mark Webber zwar nicht für Euphorie, aber für positive Stimmung.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber holte die Punkte fünf und sechs für das Jaguar-Team

"Jaguar hat heute wieder stark ausgesehen und wir haben uns gegen die Spitzenteams bewiesen", erklärte der Australier, der als Siebenter ins Ziel kam. "Ich legte einen sauberen Start hin und kam heil durch die gefährliche erste Kurve. Tatsächlich wollte ich sogar versuchen, innen in der zweiten Kurve an Barrichello vorbeizugehen, aber das hat nicht geklappt. Danach war ich happy mit der Pace und der Balance des Fahrzeugs." Auch die Strategie sei exzellent gewesen, betonte er.

Wirkliche Probleme hatte Webber während des Rennens nicht, sieht man einmal von stark beanspruchten Bremsen und einem Übersteuern ab: "Nach dem ersten Stopp, bei dem wir nur die Hinterreifen gewechselt haben, hatte ich dieses Übersteuern für ein paar Runden. Wegen des schlechten Wetters an den Trainingstagen kamen wir nicht viel zum Fahren und somit ist der siebente Platz eine hervorragende Leistung. Die Richtung und der Einsatz des Teams stimmen und wenn wir so weitermachen, werden sicher noch mehr Punkte folgen."

Teamkollege Pizzonia erwischte eine gute erste Runde, "in der ich mich um zwei Positionen verbessern konnte", aber in der Haarnadel krachte es dann mit zwei anderen Piloten: "Trulli wurde außen von Coulthard überholt und trat hart auf die Bremse. Da bin ich ihm hinten reingefahren. Durch den nötigen Boxenstopp verlor ich eine Runde und danach spielte ich im Rennen keine Rolle mehr. Für meine persönliche Entwicklung war es trotzdem wichtig, ein paar Rennkilometer abzuspulen."

Als der "Jungle Boy" dann kurz vor Schluss bei Start und Ziel noch einmal überrundet wurde, musste er plötzlich wegen eines Bremsdefekts verlangsamen: "Wir waren heute sehr nahe dran, beide Jaguars ins Ziel zu bringen, aber die Bremsen waren am Ende sehr verschlissen und ich musste zwei Runden vor Schluss aufgeben. Das Team hat an diesem Wochenende wieder unglaublich viel gelernt und wir haben zwei Punkte geholt. Ein schwieriger Grand Prix, aber wir wurden belohnt."

Dr. Mark Gillan fasste wie immer zusammen: "Insgesamt hatten wir ein schwieriges Wochenende, vor allem wegen des Wetters, aber die zwei trockenen Teststunden am Freitag haben uns sehr geholfen, das zu kompensieren. Zuverlässigkeit war unser oberstes Ziel und wir sind sehr erfreut darüber, zwei Punkte auf einer Strecke geholt zu haben, die als materialmordend bekannt ist. Nur neun Autos sind ins Ziel gekommen und während wir mit den Bremsen einige Schwierigkeiten hatten, können wir mit dem Speed und der Balance sehr glücklich sein."

"Marks Rennen", fuhr er fort, "ist nach Plan gelaufen. Er hatte einen guten Start und litt dann an den Bremsproblemen, brachte das Auto aber sicher ins Ziel. Auch Antonio legte einen exzellenten Start hin, kollidierte dann aber mit Trulli. An der Box verpassten wir ihm eine neue Nase und füllten den Tank randvoll, aber dadurch litten seine Bremsen so sehr, dass er eine Runde vor Schluss aufgeben musste. Immerhin haben wir aber zwei Punkte gesammelt und viele Informationen für die Weiterentwicklung des R4. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir die Spitzenteams gefährden können, aber wir müssen uns einfach Schritt für Schritt verbessern."