• 15.07.2001 17:49

  • von Marcus Kollmann

Plätze 2 und 3 das Maximum für Ferrari

Für Schumacher und Barrichello war nicht mehr als die Plätze 2 und 3 drin, dennoch war das Team nicht unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Entschieden wurde der Große Preis von Großbritannien bereits wenige Runden nach Rennstart, als Mika Häkkinen vor der Becketts-Kurve am Deutschen vorbeirauschte und anschließend seinen Vorsprung auf den Ferrari-Piloten ausbaute. Während Häkkinen einer Zwei-Stopp-Strategie folgte, hatte man bei Ferrari eine Ein-Stopp-Strategie gewählt, welche schlussendlich auch für Rubens Barrichello aufging. Der Brasilianer kam nämlich nach seinem Boxenstopp vor Juan-Pablo Montoya zurück auf die Strecke und verteidigte seine Position dann bis ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Scuderia Ferrari)

Rubens Barrichello konnte dank spätem Boxenstopp Montoya hinter sich halten

Michael Schumacher: "Mein Auto fuhr sich heute leider nicht so wie ich das gerne gewollt hätte. Ich hatte ein paar Probleme, vor allem bei der Einfahrt in die Copse-Kurve, wo ich mehrfach gerutscht bin. Das Auto war nicht gut ausbalanciert und ich konnte so nicht das Maximum herausholen. Zu jener Zeit zählte für mich jedoch nur, dass ich das Auto auf der Strecke halte. Als Mika dann neben mich fuhr hatte ich ihm nichts entgegenzusetzen. Die Strategie war wie immer eine Entscheidung die das Team zusammen getroffen hat. Eine andere Taktik hätte meiner Meinung nach nicht unbedingt am Rennergebnis etwas geändert. Mit den neuen Reifen hatten wir leider nur wenig Erfahrungen sammeln können, da ich am Freitag einen aufgeschlitzten Reifensatz hatte und dann das wechselhafte Wetter auf uns zukam. Insofern war es nicht einfach eine richtige Strategie zu finden. Wir waren heute einfach hier nicht schnell genug, jedoch kann das beim nächsten Rennen schon wieder anders aussehen. Wie auch immer die Situation in der Weltmeisterschaft jetzt auch ist, ich will weiterhin Rennen gewinnen."

Rubens Barrichello: "Ich bin mit diesem Ergebnis zufrieden, denn das ist mein erstes Mal in Silverstone auf dem Podium. Ich habe beim Start ein paar Plätze gewonnen und einen ziemlich späten Boxenstopp zu machen war die beste Sache heute. Das Auto war nicht so ausbalanciert wie ich es gerne mag, um ehrlich zu sein war es total anders als noch bei den Testfahrten hier. Ich bin deshalb sehr vorsichtig gefahren, jedoch war ich trotzdem schnell. Selbst mit viel Benzin an Bord habe ich mich gut geschlagen. Ausgangs der Becketts lag mein Auto gut, sodass ich den Williams hinter mir halten konnte. Ich bin dann nach meinem Boxenstopp vor Montoya zurück auf die Strecke gekommen und auch vor ihm geblieben, was auch an dem zweiten Reifensatz lag, welcher besser war. Am Ende konnte ich mich sogar etwas ausruhen. Zwei Podiumsplätze in zwei Rennen geholt zu haben, was will man mehr? Ich bin wirklich glücklich."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich muss sagen, dass es immer schön ist wenn zwei Ferrari-Männer auf dem Podium stehen und vier in Maranello gebaute Motoren Punkte geholt haben. Natürlich lautet unser Ziel immer das Rennen zu gewinnen, aber dieses Ergebnis ist gewissermaßen wie ein Sieg für uns, denn Michael hat den Abstand auf seinen ärgsten Rivalen weiter ausgebaut und Rubens ist auf Platz 3 in der Fahrerwertung zurück. In der Konstrukteurswertung liegen wir sogar noch deutlich vorne und haben heute genauso viele Punkte geholt wie unser schärfster Konkurrent. Wir hatten uns für einen Boxenstopp entschieden, jedoch hat sich diese Strategie am Ende als weniger effektiv als eine Zwei-Stopp-Taktik herausgestellt. Bei noch sechs ausstehenden Rennen ist der zu gehende Weg aber noch lang und schwierig. Wir haben einen guten Vorsprung, jedoch müssen wir diesen auch bei den nächsten Rennen mindestens halten."