• 13.09.2004 13:02

  • von Fabian Hust

Pizzonias unbelohnte Galavorstellung

In seinem wohl vorerst letzten Rennen für das BMW-Williams Team fuhr Antonio Pizzonia fast unbemerkt ein extrem starkes Rennen

(Motorsport-Total.com) - In der Testwoche vor dem Großen Preis von Italien in Monza orakelte Antonio Pizzonia im Gespräch mit 'F1Total.com', dass Monza eines der besten Rennen des BMW-Williams-Teams in dieser Saison werden würde. Die Prognose des Brasilianers hat sich schlussendlich nicht bewahrheitet, aber ganz Unrecht hatte der 24-Jährige dennoch nicht - es ist halt eben immer alles relativ. Vor allem seine persönliche Leistung im Vergleich zu Teamkollege Juan-Pablo Montoya war beeindruckend, auch wenn dies auf dem Papier zunächst nicht so erscheinen mag.

Titel-Bild zur News: Panis und Pizzonia

In der ersten Runde ging es für Panis und Pizzonia in das Kiesbett

Im Qualifying wurde Montoya Zweiter, Pizzonia nur Achter. Doch die Positionen verzerren das Bild, denn Pizzonia war nur um 0,268 Sekunden langsamer als der Kolumbianer, suchte die Box im Rennen das erste Mal drei Runden später auf als sein Teamkollege, hatte also in der Qualifikation mehr Sprit an Bord. Dieses Mehrgewicht an Bord erklärt den Rückstand, den der Rennfahrer aus Manaus im Abschlusstraining hatte.#w1#

Auch im Rennen wurde die Leistung von Antonio Pizzonia etwas verfälscht. Während Montoya Fünfter wurde, kam Pizzonia als Siebter ins Ziel. In der ersten Runde wurde Pizzonia jedoch von Olivier Panis im Toyota von der Strecke in das Kiesbett geschickt und hatte am Ende der ersten Runde rund 33 Sekunden Rückstand auf den Führenden - am Ende des Rennens waren es ebenfalls 33 Sekunden Rückstand auf den Führenden. Eine wirklich bemerkenswerte Leistung.

Doch es gibt noch eine weitere Statistik, die beeindruckend ist, angesichts dieser Tatsache aber gar nicht einmal weiter verwundert: Der Ralf Schumacher-Ersatzfahrer war im Rennen der schnellste Michelin-Pilot. In seiner schnellste Rennrunde fehlten ihm 1,2 Sekunden auf Rubens Barrichello, bei Teamkollege Juan-Pablo Montoya waren es 1,883 Sekunden - wohlgemerkt waren beide Fahrer auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs.

"Schade, ohne das Problem in der ersten Runde hätte ich heute auf das Podium kommen können", haderte Pizzonia nach dem Rennen mit der unbelohnten Galavorstellung. Nicht ganz unter den Tisch kehren darf man jedoch den Rempler gegen David Coulthard in der Schlussphase des Rennens, der etwas übermotiviert war und beide Piloten um ein Haar das Rennen gekostet hätte.