Pirelli zwischen zwei Optionen: Regen oder Zweistopp

Bei Pirelli rechnet man für das Rennen in Südkorea mit einer Zweistoppstrategie, allerdings ist auch das Thema Regen nicht ganz vom Tisch

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonbeginn hat die Formel 1 in Südkorea wieder eingeholt. Wie in den ersten Rennen 2013 brannte in Yeongam erneut Kritik an der Haltbarkeit der Pirelli-Pneus auf. Fernando Alonso beschwerte sich massiv, die Reifen würden nur fünf Kilometer halten, wenn man mit ihnen Vollgas fahren würde. Doch bislang steht der Spanier mit seinen Anschuldigungen alleine da, auch wenn es heute in Q3 mehrere Fahrer gab, die plötzlich auftretende Probleme berichten konnten.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Mechaniker

Bei Ferrari ist man noch nicht ganz von den Pirelli-Reifen überzeugt Zoom

So bekam beispielsweise Nico Rosberg seine Pneus plötzlich nicht mehr ins Arbeitsfenster, genau wie die beiden Sauber-Piloten Esteban Gutierrez und Nico Hülkenberg, die "ohne ersichtlichen Grund" Zeit auf ihre eigene Bestmarke verloren. Doch Hülkenberg übte sich nach der Qualifikation in der Analyse: "Diese Dinge sind sehr sensibel. Es war ein wenig wolkiger, und mit ein oder zwei Grad kann man schon aus dem Arbeitsfenster fallen", erklärte er.

Alles wird also auch morgen auf das Wetter ankommen. Nicht nur die Frage, ob der angekündigte Regen morgen nun kommt oder nicht, beschäftigt die Reifenstrategen - auch die Temperatur spielt am Sonntag anscheinend eine extrem wichtige Rolle in der Haltbarkeit. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery übt sich darum schon einmal als Wetterfrosch: "Für heute Nacht und morgen Früh sind Regenschauer angesagt. Während des Rennens soll es trocken bleiben. Die Temperaturen werden wohl etwas sinken. Doch wie es aussieht, wird uns zumindest der Taifun nicht erreichen!"

Sollten die Intermediate- und Regenreifen also in ihren Decken bleiben, wird wohl strategisch ein normales Zweistopp-Rennen auf die Fans warten. Da die Boxenein- und -ausfahrt in Yeongam ein wenig mehr Zeit als auf anderen Strecken kostet, rechnet man beim Reifenhersteller mit eben jenen zwei Reifenwechseln. Dass jemand versuchen wird, mit einem Stopp durchzukommen, damit wird nicht zu rechnen sein, meint McLaren-Pilot Jenson Button nach seiner eigenen Einschätzung.


Fotos: Großer Preis von Südkorea, Samstag


"Wir sehen es nicht als Einstopp-Rennen. Mich würde das überraschen, wenn das jemand schafft - mit den weichen Reifen. Ich rechne eher mit zwei oder vielleicht drei Stopps." Damit bläst der Brite in das gleiche Horn wie Hembery: "Schon heute Nachmittag konnten wir unterschiedliche Taktiken erkennen. Dennoch gehen wir davon aus, dass die meisten Teams unter normalen Umständen auf eine Zweistoppstrategie setzen werden."

Da zwischen den mitgebrachten Mischungen Supersoft und Medium laut Hembery nur rund 0,8 Sekunden pro Runde liegen, seien auch bei einer Zweistoppstrategie viele unterschiedliche Varianten denkbar. Start auf den supersoften Reifen, Wechsel auf die Mediums in Runde 20, neue Mediums in Runde 38 hält man bei den Italienern allerdings für die wahrscheinlichste Option. Es bleibt abzuwarten, ob eine solche Strategie bei allen Fahrern möglich ist.

Paul Hembery

Paul Hembery sieht ein Zweistopp-Rennen auf die Formel 1 zukommen Zoom

Manche Piloten klingen da nämlich weniger optimistisch: "Es stimmt, dass der Reifenabbau sehr hoch ist. Das Rennen morgen wird nicht einfach", zeigt sich Ferrari-Pilot Felipe Massa ein wenig skeptisch. "Es gibt ein paar Autos, die mit den Reifen besser umgehen können und weniger Probleme haben als wir. Wir müssen abwarten, wie es morgen sein wird." Abwarten wird wohl die große Devise sein. Aber vielleicht kommt auch alles anders: Denn Regen ist ja auch weiterhin immer im Bereich des Möglichen.

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