• 05.10.2013 12:31

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Lotus trotzt Pirelli: Zurück zu alter Stärke

Romain Grosjean und Kimi Räikkönen sehen in den Pirelli-Reifen den Grund, warum sie im Qualifying mehr kämpfen als zuvor - Für das Rennen unbesorgt

(Motorsport-Total.com) - Lotus und das Qualifying sind in der Saison 2013 nicht unbedingt ziemlich beste Freunde. Dafür lief es bei den Schwarz-Goldenen ordentlich am Samstag in Yeongam - zumindest bei Romain Grosjean. Während der Franzose den Südkorea-Grand-Prix von Startplatz vier aus aufnimmt, muss Kimi Räikkönen von Rang neun nacharbeiten. Offenbar bereiten dem Team die zur Saisonmitte novellierten Pirelli-Pneus Probleme. "Im Zettraining lief es für mich mit den alten Reifen besser", klagt der Finne.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wird sich durch das Feld schlagen müssen Zoom

Er gesteht einen Patzer auf seiner einzigen schnellen Runde im dritten Abschnitt ein, hadert aber mit den Auswirkungen der neuen Gummis: "Mich plagten Probleme auf der Vorderachse und ich hatte nicht genügend Grip", so Räikkönen. Grosjean ging es ähnlich, als er die Bestzeit Sebastian Vettels attackierte, doch war das Beschwerdebild bei ihm ein anderes: "Ich war auf eine Zehntelsekunde dran, als in Kurve zehn die Hinterräder überbremst haben. Ich habe in den letzten Kurven versucht, noch etwas herauszuholen, aber es ging nicht mehr so schnell wie beim ersten Versuch."

Auch das Wetter meinte es nicht gut mit den Mannen um Eric Boullier: "Der Himmel zog immer mehr zu, was allgemein nicht gut für uns ist", berichtet Grosjean über die äußeren Bedingungen. Weil der E21 äußerst reifenschonend ist, fällt es ohne Wärmeinstrahlung teilweise schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Zu viel meckern will der 27-Jährige aber nicht: "Nichtsdestotrotz war die Leistung gut, unser Qualifying wird besser und besser in diesem Jahr. Dabei fühlt sich das Auto gar nicht viel anders an." Er habe diese Platzierung deshalb erwartet, sagt Grosjean weiter.

Reifenabbau wichtiger als DRS

Trotzdem hätte Räikkönen gerne die alten Reifen wieder. Der angehende Ferrari-Pilot erklärt: "Weil sie auf der Vorderachse etwas griffiger waren." Mit Blick auf Sonntag ist er jedoch relativ unbesorgt: "Wir arbeiten daran, wieder dahin zu kommen, wo wir waren. Im Rennen ist das wieder eher normal." Grosjean pflichtet bei: "Auf dem Longrun gestern war es besser als auf einer einzelnen Runde." Nach eigener Aussage ist er auf einen Kampf mit den Mercedes vorbereitet, sieht aber Ferrari als ersten Gegner an und die eigenen Farben klar im Vorteil gegenüber den Roten.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Südkorea


Und was ist mit Vettel? "Man geht nicht ins Rennen, ohne daran zu glauben, das Beste herauszuholen. Aber wenn er so fliegt wie in Singapur, ist es unmöglich, ihm zu folgen. Es wäre schön, auf dem Podium zu stehen", zeigt sich Grosjean skeptisch und sieht in einem guten Start nicht das Allheilmittel, schließlich ist in Yeongam Überholen möglich. "Es sollte einfacher sein als auf vielen anderen Strecken. Es variiert aber im Rennen von Zeit zu Zeit wegen der Reifen", analysiert Räikkönen, der ohne einen Safety-Car-Einsatz nicht viele strategische Optionen erkennt.

Sein Teamkollege sieht den Umgang mit den Pneus als noch wichtiger an als DRS und KERS, wenn es um das Passieren der Konkurrenz geht: "Speziell, wenn man weniger Reifenabbau auf der Vorderachse hat. Wenn wir mit den Reifen gut haushalten, haben wir gute Karten."