Pirelli-Reifen 2017: Fahrer warnen vor zu hohen Erwartungen

Das gesteckte Ziel von bis zu fünf Sekunden Zeitgewinn pro Runde halten Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo für übertrieben, dennoch gäbe es künftig mehr Grip

(Motorsport-Total.com) - Die Topstars der Formel 1 sind nach den ersten Tests mit den neuen Pirelli-Reifen für 2017 nicht überzeugt, dass die Königsklasse künftig so schnell sein wird wie es sich ihre Macher versprechen. Nach Probefahrten in Abu Dhabi in der vergangenen Woche zeigt sich Lewis Hamilton von den breiteren Pneus unbeeindruckt: "Es ist so ziemlich der identische Reifen mit etwas mehr Grip", zuckt der Mercedes-Pilot mit den Schultern, "aber das ist immerhin eine wirklich gute Sache."

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Sehen spektakulär aus, sind aber nicht viel schneller: die neuen Pirelli-Reifen Zoom

Red-Bull-Kollege Daniel Ricciardo ist aber davon überzeugt, dass die Rundenzeiten purzeln werden - zumindest etwas. "Es wird ein Stückchen schneller gehen", urteilt der Australier. "Manche Leute reden schon von vier oder fünf Sekunden pro Umlauf. Davon bin ich nicht überzeugt und es wäre beeindruckend, wenn es so wäre." Die Zeitgewinne würden sich im Bereich darunter bewegen, mutmaßt der Australier, der jedoch genau wie Hamilton in einem Vorjahresauto unterwegs war.

"In Abu Dhabi habe ich deshalb einige Sekunden verloren", erklärt der Brite, "aber mit den Reifen sollte ungefähr das rauskommen, was ich am Rennwochenende geleistet habe." Wird die Formel 1 also doch nicht schneller? Ricciardo warnt vor voreiligen Schlüssen, zumal auch neue Regeln für die Aerodynamik ins Spiel kommen werden. "Das Team hat an das 2015er-Auto Teile angebaut, um für mehr Abtrieb zu sorgen. Man konnte sich auf die Traktion mehr verlassen, aber es wird nicht dem nahekommen, was uns nächstes Jahr erwartet", blickt das Red-Bull-Ass voraus.