Pirelli offen für Veränderungen

(Motorsport-Total.com) - Der italienische Reifenhersteller Pirelli steht unmittelbar vor seiner ersten Saison als Alleinausrüster der Formel 1. Wenngleich die Kritik der Fahrer an den Reifen mit fortschreitender Dauer der Testfahrten zurückging, so beabsichtigt Pirelli nicht, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Ganz im Gegenteil: Mit Blick auf ein langfristiges Engagement zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten stehen bereits einige Punkte auf der Liste, denen sich der Hersteller in Kürze widmen wird.

© Pirelli

Pirelli wird künftig an den Freitagen einzelner Rennwochenenden testen

Eines der Hauptthemen ist die beim Testen festgestellte, ungewöhnlich große Menge an Gummiresten, die sich neben der Ideallinie sammelt. Dabei gilt es allerdings zunächst herauszufinden, ob dieser Umstand auf die niedrigen Temperaturen in Spanien zurückzuführen ist oder ob ein generelles Problem an den Reifen vorliegt.

"Wir beanspruchen nicht für uns, über Nacht die Formel-1-Experten schlechthin zu sein", stellt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Autosport' klar. "Wir sind hier, um die Show zu unterstützen. Sollten wir irgendwo daneben liegen, werden wir es richtigstellen." Basierend auf den Erfahrungen der ersten Rennen will man bei Pirelli entscheiden, ob bei den Reifen nachgebessert werden muss.

Reifentests grundsätzlich am Freitag

Eine entscheidende Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Freitagstests zu. Nach Rücksprache mit FIA-Renndirektor Charlie Whiting wird Pirelli von Zeit zu Zeit private Reifentests am Freitag eines Rennwochenendes ansetzen, um einerseits die Entwicklung weiter voranzutreiben, andererseits politischen Spielchen einzelner Teams bereits im Vorfeld aus dem Weg zu gehen.

Ein wichtiger Punkt, der nicht gewährleistet gewesen wäre, wenn es im Verlauf der Saison zu separaten Reifentests gekommen wäre, wie Hembery betont: "Wir wollten uns nicht auf politische Spielchen einlassen, wann wir testen. Einige Teams hätten womöglich eine komplette Testwoche gefordert, andere nur einen Montag, wieder andere wären mit dem Freitag zufrieden gewesen..."

Am Freitag des Grand Prix von Malaysia wird Pirelli nach Aussage Hemberys erstmals eine neue Mischung zu Testzwecken an die Strecke bringen, für den türkischen Grand Prix in Istanbul ist gleiches vorgesehen. Gefahren wird jeweils mit einer überarbeiteten Version des Toyotas, der in der Vergangenheit den Großteil der Reifentests absolvierte.

Für die kommende Saison sieht Hembery weiterreichende Änderungen, unter anderem an den Hinterreifen kommen. "Hier sprechen wir von Bereichen, die zum einen intensivere Testfahrten erfordern, zum anderen mehr Zeit benötigen, um alle Zusammenhänge zu verstehen", so Hembery im Hinblick auf das Thema Haltbarkeit der Pneus.