• 23.03.2009 17:39

  • von Roman Wittemeier

Phillips: "Tage der Verschwendung sind vorbei"

Force-India-Manager Ian Phillips über die geplante Budgetdeckelung: "Ich bin nicht sicher, ob 33 Millionen Euro der passende Betrag ist"

(Motorsport-Total.com) - Mit der freiwilligen Budgetdeckelung ab 2010 will die FIA kleinen Privatrennställen helfen und möglichst neue Mannschaften in die Königsklasse locken. Fraglich bleibt jedoch bislang, ob man mit den angedachten rund 33 Millionen Euro Formel-1-Sport auf dem Niveau der großen Werksteams darstellen können wird. Zwar bekommen alle Teams, die sich dem Kostenlimit unterwerfen, größere technische Freiheiten, aber eben diese kosten gleichzeitig auch wieder Geld.

Titel-Bild zur News: Ian Phillips

Viel Erfahrung: Ian Phillips ist seit 1991 in der Formel 1 verantwortlich aktiv

"Wir wären verrückt, wenn wir behaupten würden, unser Sport sei kerngesund", sagte Force-India-Manager Ian Phillips, "aber er ist auch nicht wirklich ganz ungesund. Die Formel 1 war stets für ihre Freigiebigkeit bekannt und es ist sicherlich in den vergangenen Jahren außer Kontrolle geraten. Man musste die Handbremse ziehen, um es wieder auf ein normales Niveau zurückzuführen. Das passiert aber im Moment auf natürlichem Wege."#w1#

"Es gibt sicherlich Leute, denen das nicht gefällt, aber so läuft das Leben nun einmal", sagte der Brite weiter. "Wir müssen uns ganz in Ruhe und detailliert anschauen, wie unser Business funktioniert. Wir müssen diese Phase nutzen, um eine optimale Plattform für die kommenden 20 Jahre zu schaffen." Zum Erreichen dieses Ziel sei eine Budgetdeckelung ein möglicher, wenn auch nicht der einzige Weg. "Ich weiß nicht, ob 33 Millionen Euro der passende Betrag ist. Aber es geht in die richtige Richtung."

"Die Tage der Verschwendung sind vorbei. Wahrscheinlich wird das irgendwann wiederkommen", schätzt Phillips die Zukunftsaussichten ein, "aber wir müssen jetzt erst einmal schauen, dass wir die Formel 1 für die kommenden 20 Jahre absichern. Lasst uns die Chance nutzen und ein Umfeld schaffen, dass für zwölf Teams machbar ist, oder für 15 oder sogar 20 Teams. "

Der Brite erinnerte sich: "Als ich 1991 mit Jordan in die Formel 1 kam, hatten wir 19 Teams. Wir können wieder solche Zeiten bekommen. Es wäre keinesfalls weniger spannend für die Zuschauer. Also sollten wir alles tun, um in diese Richtung zu agieren. Wir alle können von diesem Geschäft sogar gut leben, wenn wir es richtig anstellen." Phillips unterstützte somit die Ansicht von Bernie Ecclestone, der schon im kommenden Jahr aufgrund der Budgetdeckelung mit 26 Autos im Starterfeld rechnet.