US-Team begrüßt "mutige" Regeländerungen
Während Peter Windsor über die freiwillige Budgetobergrenze ab 2010 froh ist, glaubt David Richards nicht daran, dass es je so weit kommen wird
(Motorsport-Total.com) - Die Reaktionen auf die für 2010 geplante freiwillige Budgetobergrenze von umgerechnet 33 Millionen Euro fielen sehr unterschiedlich aus: Während die FOTA, die Vereinigung der aktuellen Formel-1-Teams, scharf dagegen protestiert, ist die FIA mit ihrer Entscheidung mehr als zufrieden. Unterstützung erhält der Automobilweltverband nun auch aus den USA.

© Toyota
Peter Windsor begrüßt die von der FIA geplante Budgetobergrenze für 2010
Peter Windsor, Co-Teamchef des für 2010 geplanten US-Rennstalls, bezeichnet die vom FIA-Weltrat verabschiedeten Regeländerungen gegenüber 'GP Week' als "empfehlenswert, mutig und sehr positiv". Das verwundert nicht, schließlich plant US Grand Prix Engineering (USGPE) ein effizientes Minibudget und schlanke Teamstrukturen. Geld im Überfluss haben Windsor und sein Partner Ken Anderson nicht, also kommt ihnen jede Budgetlimitierung entgegen.#w1#
Die FOTA beschwert sich jedoch nicht über die freiwillige Budgetobergrenze an sich, denn die könnte man bei Einigkeit innerhalb der Teamvereinigung einfach ignorieren. Vielmehr stört Ferrari und Co., dass die Teams, die sich an die Budgetobergrenze halten wollen, viele technische Freiheiten zugestanden bekommen. Dadurch könnte nach Meinung vieler Experten eine Zweiklassengesellschaft in der Formel 1 entstehen.
Windsor schließt sich der Meinung seiner künftigen Kollegen nicht an: "Es ist ganz leicht, bei Änderungen die alten Klischees wie 'Wir brauchen Stabilität' oder 'Ändert nicht die Essenz des Sports' auszupacken, aber die Wahrheit ist, dass wir in einer signifikanten Rezession stecken. Zu sagen, dass man auf Stabilität Wert legen muss, ist Realitätsverweigerung. Wer weiterhin 300 Millionen US-Dollar ausgeben will, der kann es ja tun. Ich finde daher, es sollte sich niemand beschweren."
Wieder andere sind sich indes ziemlich sicher, dass das 2010er-Reglement in seiner heutigen Fassung trotz des Beschlusses des FIA-Weltrats nie tatsächlich in Kraft treten wird. Zu den Vertretern dieser Theorie gehört zum Beispiel David Richards: "Es wird noch viel Wasser den Fluss hinunterfließen, bevor diese Dinge wirklich passieren", so der Prodrive-Chef, der keinen Hehl daraus macht, dass er mit seinem Unternehmen in die Formel 1 einsteigen möchte.

