Phillips: "Honda und BAR fehlt die richtige Mentalität"
Jordans kommerzieller Direktor Ian Phillips kritisiert Honda und glaubt nicht an den Erfolg zusammen mit dem BAR-Team
(Motorsport-Total.com) - Im Lager von BAR ärgerte man sich gewaltig, als sich Honda dazu entschied, dank eines Vertrages mit Jordan auf ein zweites Pferd zu setzen. Doch die Japaner möchten den bis dieses Jahr gültigen Vertrag nicht erfüllen und konzentrieren sich deshalb schon ab der kommenden Saison einzig auf das BAR-Team. Das Jordan-Team muss deshalb auf einen kostenlosen Werksmotor verzichten und teuer den Cosworth-Motor einkaufen.

© Honda
Ian Phillips zeigt sich vom "modernen" Unternehmen Honda enttäuscht
Jordans kommerzieller Direktor Ian Phillips hatte dies nie so kommen sehen: "Als wir den Deal für 2001 eintüteten, da lehnte sich jeder in Fabrik zurück und dachte 'das ist es, in rund drei Jahren steht die Trophäe auf dem Kaminsims'", wird Phillips in der britischen Presse zitiert. Doch bei den Gelben wurde man eines besseren belehrt, denn nicht einmal zu Siegen reichte es: "Leider war es nicht mehr das Unternehmen, das ich dachte zu kennen."
"Die ganze Struktur des Unternehmens Honda hat sich verändert. Zuvor war sie technisch orientiert und alle Leute wie Williams oder McLaren profitierten davon in den Achtzigern und den frühen Neunzigern." Der Motor der vergangenen Saison war aber keinesfalls auf dem Niveau, das man von Honda eigentlich erwartet hatte. Er war zu schwer, zu schwach, zu unzuverlässig und schluckte zu viel Benzin, einzig in Sachen Fahrbarkeit war er auf Top-Niveau.
"Das Unternehmen ist nun einfach zu groß", fährt Phillips fort. "Als ich Honda das erste Mal kennen lernte, da waren sie der siebtgrößte Autoverkäufer in Japan, nun sind sie die Nummer zwei und machen schnell Boden auf Toyota gut. Nun wird Honda von Vertriebs- und Marketingleuten geleitet, es ist kein technisches Unternehmen mehr. Ich glaube nicht, dass Honda oder BAR die richtige Mentalität haben, um es auf die Reihe zu bekommen."

