Petrow: "Unsere Performance hat nachgelassen"
Witali Petrow findet das Zwischengas-Verbot mitten in der Saison weiterhin nicht fair - Man muss abwarten, wie konkurrenzfähig der Renault R31 in Silverstone ist
(Motorsport-Total.com) - Nach einem starken Saisonbeginn mit zwei Podestplätzen ist Renault etwas zurückgefallen. Witali Petrow hat in den letzten vier Grands Prix gerade einmal zehn Punkte geholt. In Silverstone tritt das Zwischengas-Verbot in Kraft. Renault hatte den R31 dafür entworfen, denn der Auspuff tritt vor den Seitenkästen aus und strömt einen Großteil des Unterbodens an. Der Russe findet die Regelanpassung weiterhin nicht fair, wartet aber ab, wie sich das auf dem schnellen Traditionskurs auswirken wird.

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Witali Petrow ist mit dem Zwischengas-Verbot weiterhin nicht glücklich
Frage: "Wie denkst du, wird der Renault in Silverstone funktionieren?"
Witali Petrow: "Wir hatten bisher keine Rennen mit schnellen Kurven. Wir werden am Freitag sehen, wie es sich anfühlt."
Frage: "Wie wird sich das Zwischengas-Verbot aus Fahrersicht anfühlen?"
Petrow: "Ich finde es nicht fair, speziell diese Regel mitten in der Saison zu ändern. Es gibt Leute, die ihr Auto genau dafür gebaut haben. Unser Auspuff ändert vor den Seitenkästen. Vielleicht haben wir größere Nachteile als andere Teams. Wir wissen es nicht. In Valencia haben wir ausprobiert ohne diesem System zu fahren. Das Auto wird natürlich etwas schwieriger zu fahren, weil man mit dem System die Hinterreifen besser schonen kann und weniger Fehler passieren. Aber so ist es eben jetzt und wir müssen die Abstimmung darauf anpassen."
Frage: "Zu Saisonbeginn war Renault stark unterwegs, aber die Leistung ist zunehmend zurückgegangen. Wie kannst du dir das erklären?"
Petrow: "In den ersten Rennen konnten wir leicht in den Top 6 kämpfen und waren nahe an Ferrari dran. Ich weiß nicht warum wir zurückgefallen sind. Vielleicht haben die anderen Teams mehr neue Teile bekommen. Bei uns hat die Performance nachgelassen. Wir bringen jedes Wochenende neue Teile. Vielleicht ist das nicht genug, um mit den großen Teams zu kämpfen."
"McLaren war von Beginn an stark. Sie mussten ihre Aerodynamik anscheinend anpassen, aber in Melbourne waren sie das zweitschnellste Team. Sie hatten auch etwas Pech. Hinter Red Bull kam McLaren und dann Ferrari. Bei uns wird bald ein großes Paket kommen, dafür müssen wir aber noch ein paar Rennen warten. Auch in Barcelona waren wir noch schnell, aber plötzlich haben wir viel Performance eingebüßt. Alle Teams haben sich verbessert, aber wir haben uns nicht genug gesteigert."
Frage: "Hast du mit Michael Schumacher über den Vorfall in Valencia gesprochen?"
Petrow: "Er ist zu mir gekommen und hat sich bei mir entschuldigt. Ich fand das fair, weil er nicht stark genug gebremst hatte und mir ins Heck gefahren war. Wir mussten dann auch an die Box, weil wir eventuell einen schleichenden Plattfuß hatten. Das Resultat war natürlich schlecht."
Frage: "Gefällt dir Silverstone?"
Petrow: "Die Strecke ist extrem wellig. Manchmal muss man seine Augen richtig konzentrieren, weil man oft den Bremspunkt gar nicht sieht. Zum ersten Mal fahren wir in diesem Jahr durch Hochgeschwindigkeitskurven. Wir werden also sehen, wie sich unser Auto verhält und wo wir stehen."
Frage: "Was erwartest du vom Start, denn die Start- und Ziellinie wurde ja zwischen Club und Abbey verlegt?"
Petrow: "In Kurve drei wird es ein Durcheinander geben. Bis dahin fährt man alles voll und steigt dann für die dritte Kurve hart in die Bremsen. Es gab in diesem Jahr aber kaum Unfälle beim Start. Im Vorjahr ging es verrückt zu, aber plötzlich ist es in diesem Jahr viel gesitteter."
Frage: "Abu Dhabi wird jetzt doch nicht umgebaut. Was sagst du dazu? Du konntest im Vorjahr dort Fernando Alonso hinter dir halten."
Petrow: "Das ist die richtige Entscheidung. Im vergangenen Jahr konnte man nicht überholen, weil es kein DRS gab. Jetzt wird das Überholen dort vermutlich viel zu einfach, weil die Gerade sehr lang ist."

