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Paydriver-Flut frustriert Liuzzi

Vitantonio Liuzzi weiß, dass HRT seinen 2012er-Vertrag nur einhalten kann, wenn Sponsoren gefunden werden, weil sonst ein Paydriver kommt

(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi hat zwar einen gültigen HRT-Vertrag für die Saison 2012, dennoch steht derzeit nicht fest, ob er seine Karriere fortsetzen kann. Denn genau wie vor einem Jahr, als er von Force India vorzeitig gekündigt wurde, könnte er ungeachtet aller schriftlichen Vereinbarungen entlassen werden. Hintergrund ist der akute Geldmangel des spanischen Rennstalls.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Kein Geld: Für Vitantonio Liuzzi wird die Luft in der Formel 1 immer dünner

"Ich habe immer gesagt, dass ich einen Vertrag habe. Das Team kann das bestätigen", erklärt Liuzzi in einem Interview mit 'ESPNF1'. "Als ich im Vorjahr unterschrieben habe, habe ich für ein langfristiges Projekt unterschrieben, denn du kannst Rom nicht an einem Tag erbauen. Wir haben mit den Carabantes bei null begonnen. Sie hatten andere Vorstellungen als Thesan Capital, die dann kamen und ein spanischeres Team wollten."

HRT macht Liuzzi nichts vor

"Dinge ändern sich, aber ich bin noch beim Team und habe einen mehrjährigen Vertrag", hält der Italiener fest. "Im Moment ist das Team mir gegenüber ganz offen: Sie tun sich schwer mit dem Geld, also versuchen sie, Sponsoren zu finden, damit sie meinen Vertrag einhalten können. Aber wenn ihnen das nicht gelingt, dann könnten sie dazu gezwungen sein, nach einem Fahrer Ausschau zu halten, der Geld mitbringt."

Das könnte zum Beispiel der Niederländer Giedo van der Garde sein, der einen vermögenden Schwiegervater hat und schon seit Jahren von der Formel 1 träumt, oder auch Dani Clos, der als Spanier hervorragend ins Thesan-PR-Konzept passen würde. Jaime Alguersuari soll aus dem Rennen sein, weil Red Bull nach einem angeblichen Zerwürfnis mit Helmut Marko offenbar nicht dazu bereit ist, seine Karriere bei einem anderen Team weiterhin zu finanzieren.

¿pbvin|512|4361||0|1pb¿Liuzzi frustriert, dass vor allem finanzielle Kriterien vordergründig sind: "Ich bin ein Fahrer, der seinem Team viel geben kann, aber leider kommt es im Moment nicht auf Talent oder Können oder den Lebenslauf an, sondern auf Geld. Wir sehen, dass 60 oder 70 Prozent der Teams in der Formel 1 Fahrer haben, die Unmengen von Geld mitbringen", seufzt er und fügt an: "Ich habe nur mein Talent und mein Können und kann ein Team mit Ergebnissen bezahlen."

Haben Paydriver eine Zukunft?

"So ist es halt", meint Liuzzi achselzuckend und schöpft gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft: "Ich denke, früher oder später wird sich das wieder ändern, denn im Moment kommen Fahrer in die Formel 1, die noch nie eine große Nachwuchs-Meisterschaft gewonnen haben und keinen Lebenslauf vorweisen können. So sollte das nicht sein." Er selbst hatte vor der Formel 1 bekanntlich die Formel 3000 gewonnen, den Vorläufer der heutigen GP2-Serie.

Doch selbst wenn sich HRT wider Erwarten zu Liuzzi bekennen sollte, steht noch lange nicht fest, dass der 30-Jährige beim Saisonauftakt am 18. März in Australien am Start sein wird. Das erste Chassis wird nämlich frühestens nächste Woche fertig und kann erst dann in die wichtigsten FIA-Crashtests geschickt werden. Der erste Wintertest in Jerez de la Frontera ist daher eine Illusion, der zweite in Barcelona (ab 21. Januar) zumindest eine Herausforderung.

Liuzzi ist sich der Tatsache bewusst, dass sein Fahrervertrag bei weitem nicht die einzige Frage ist, die es zu klären gilt, weil HRT noch viel schwerwiegendere Probleme hat: "Es ist eine wirklich schwierige Zeit", gesteht er gegenüber 'ESPNF1', "denn im Moment wissen wir nicht, ob das Auto rechtzeitig fertig wird, und wir wissen auch nicht, wie es mit dem Team weitergeht. Es hängt alles ein bisschen in der Luft."

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