Q3-Taktieren: Teams blockieren neue Regel

Während sich Pirelli gern etwas einfallen lassen würde, um den Verzicht auf eine Teilnahme an Q3 zu unterbinden, möchten die Teams an den Regeln nichts ändern

(Motorsport-Total.com) - 2011 war es nicht unüblich, dass die langsamsten Autos, die sich gerade noch für den dritten Qualifying-Abschnitt qualifiziert hatten, in Q3 nicht mehr auf die Strecke gingen. Denn für die betroffenen Fahrer war es teilweise nutzbringender, die Reifen für das Rennen zu schonen als verbissen um maximal einen oder zwei Startplätze zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery würde sich eine neue Regel für das Qualifying wünschen

Reifenhersteller Pirelli war dafür zum Teil mitverantwortlich, weil der Verschleiß der Pneus höher war als zu Bridgestone-Zeiten und damit mehr Wert auf das Haushalten mit den Reifen gelegt wurde. Aber gerade Pirelli würde sich wünschen, dass in Q3 nicht mehr taktiert wird, sondern dass alle auf die Strecke gehen und die Startpositionen untereinander ausfechten.

"Wir haben zum Ausdruck gebracht, dass wir uns wünschen, die Autos auch in Q3 so viel wie möglich auf der Strecke zu sehen", unterstreicht Sportchef Paul Hembery bei einem Pirelli-Medienevent in Abu Dhabi. "Wir haben auch unsere Bereitschaft erklärt, eine Lösung anzubieten, die die Teams dazu ermutigt, auf die Strecke zu gehen."

Wie diese aussehen könnte, ist unklar - spielt aber auch gar keine Rolle, denn in der Formel-1-Saison 2012 wird alles beim Alten bleiben: "Die Teams sehen das ein bisschen anders als wir, denn sie finden, dass das ein taktisches Element hinzufügt, weil derjenige dann am Renntag frische Reifen hat", so Hembery.

"Letztendlich wird das Publikum entscheiden", glaubt er. "Wenn das Publikum unglücklich ist, muss der Sport darauf reagieren - und wir bei Pirelli verstehen uns als guter Partner des Sports. Also sind wir dazu bereit, alles zu unternehmen, was notwendig ist."