Patrick Head: "Montoyas Verhalten war inakzeptabel"

Interview mit Williams-Gründer Patrick Head über Juan Pablo Montoya: Über den verschenkten Titel 2003, Flüche in Magny-Cours und Schumachers langen Schatten

(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya, Fernando Alonso, Kimi Räikkönen: Am 4. März 2001 debütierte beim Grand Prix von Australien in Melbourne eine goldene Rookie-Generation in der Formel 1. Das 15-jährige Jubiläum dieses im Nachhinein denkwürdigen Rennens nahmen wir uns zum Anlass, uns genauer mit den drei heutigen Motorsport-Superstars auseinanderzusetzen. Und wer wäre dafür besser geeignet als jene Personen, die damals am nächsten an ihnen dran waren?

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya; Patrick Head

Patrick Head erlebte Juan Pablo Montoyas turbulente Karriere aus nächster Nähe Zoom

Vorweg: Natürlich haben wir uns auch um ein Interview mit Juan Pablo Montoya selbst bemüht, ein gemeinsamer Freund hat vermittelt. Doch trotz dieser vergeblichen Versuche blieben unsere E-Mails unbeantwortet. Montoya knüpft also nahtlos dort an, wo er im Winter 2000/01 in einer Anekdote mit unserem heutigen Vor-Ort-Reporter Dieter Rencken aufgehört hat. Aber das ist nicht weiter schlimm. Denn sein früherer Chef Patrick Head, langjähriger 30-Prozent-Partner von Frank Williams, kann über 2001 und die Jahre danach mindestens genauso viele interessante Geschichten erzählen...

Frage: "Patrick, wann und in welchem Kontext haben Sie zum ersten Mal von Juan Pablo Montoya gehört?"
Patrick Head: "Ich glaube, das muss in seiner Formel-3000-Zeit gewesen sein. Ich erinnere mich an ein Rennen in Monaco, in dem er der einzige Fahrer war, der überholt hat - und wie! Das war 1998, im Team von Helmut Marko."

Frage: "Meines Wissens hat er bereits 1997 einen Test für Williams absolviert, gemeinsam mit unter anderem Max Wilson..."
Head: "Stimmt. Ich erinnere mich an Max Wilson, nicht direkt an Juan Pablo. Aber kann sein."

Juan Pablo Montoya, 1997

Zukunftshoffnung: Juan Pablo Montoya testete schon 1997 für Williams Zoom

Frage: "Dann wäre es unsinnig, nach Ihrem ersten Eindruck von Juan Pablo von diesem ersten Test zu fragen. Aber vielleicht haben Sie von einem späteren Zeitpunkt einen 'ersten Eindruck' von ihm?"
Head: "Das war in der Tat später. Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht besonders gut an seine erste Fahrt im Auto. Ich erinnere mich an einen Test mit Jenson Button und Bruno Junqueira, Anfang 2000, vor unserem ersten Jahr mit BMW. Juan Pablo war damals keine ernsthafte Alternative für uns, weil wir fanden, das käme zu früh. Außerdem stand er für 2000 bei Chip Ganassi in der ChampCar-Serie unter Vertrag."

Montoyas Williams-Debüt stand schon vor IndyCar-Zeit fest

Frage: "Ist es richtig, dass es schon vor Juan Pablos Wechsel nach Nordamerika einen Vertrag mit ihm gab?"
Head: "Das stimmt. Wir hatten einen Formel-1-Vertrag für 2001 abgeschlossen."

Frage: "Juan Pablo war 1999 als Rookie in der ChampCar-Serie sehr erfolgreich, wurde auf Anhieb Meister. Ist es richtig, dass Jenson Button als Williams-Fahrer für 2000 eher passiert ist, obwohl es eigentlich geplant war, Juan Pablo Montoya ins zweite Auto neben Ralf Schumacher zu setzen?"
Head: "Ich erinnere mich nur an einen Test vor Saisonbeginn, mit Jenson und unserem vorherigen Testfahrer, Bruno Junqueira. Es war ein Test rein zwischen den beiden, wer das Cockpit neben Ralf Schumacher für 2000, unser erstes Jahr mit BMW, erhalten würde."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass Juan Pablo damals noch bei Chip Ganassi unter Vertrag stand und daher nicht auf unserem Radar war - zumindest für 2000. Aber wir hatten schon eine Vereinbarung getroffen, dass er 2001 zu uns kommen würde."

"Wenn wir nicht schon einen Vertrag mit Juan Pablo gehabt hätten, dann hätten wir Button weiter verpflichtet." Patrick Head

Frage: "Wenn es so war, dann hat Jenson Button mutmaßlich Ihre Erwartungen übertroffen. Denn für 2001 hätten Sie ihm sowieso kein Cockpit mehr anbieten können, weil schon Juan Pablo und Ralf Schumacher unter Vertrag standen."
Head: "Wir hatten ein Cockpit für 2000. Jenson hatte ein sehr gutes erstes Jahr in der Formel 1. Wenn wir nicht schon einen Vertrag mit Juan Pablo gehabt hätten, dann hätten wir Jenson sicher weiter verpflichtet."

Frage: "Erinnern Sie sich daran, wie Sie mit Juan Pablo Kontakt gehalten haben, als er in Nordamerika für Ganassi gefahren ist? Die Verbindung war ja bereits vorhanden."
Head: "Wir hatten in der Zeit kein besonders enges persönliches Verhältnis, aber ich bin mir sicher, dass wir uns das eine oder andere Mal getroffen haben. Ein regelmäßiger Kontakt war das allerdings nicht."

Frage: "2001 war Juan Pablo dann Williams-Fahrer in der Formel 1. Er war von Anfang an extrem schnell, aber er schied in acht der ersten zehn Rennen aus. In den anderen beiden wurde er Zweiter. Kann man sagen, seine Debütsaison stand unter dem Motto 'Win it or spin it'?"
Head: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er besonders viele Unfälle gehabt hätte. Ich weiß auch nicht mehr genau, ob das Auto unzuverlässig war. Was ich noch weiß, ist, dass wir einige Probleme mit dem P80-Motor von BMW hatten. Das war ein sehr leistungsstarker Motor, aber er war nicht zuverlässig."

Frage: "Beim dritten Formel-1-Rennen seiner Karriere in Sao Paulo sah Juan Pablo schon wie der sichere Sieger aus, bis er beim Überrunden von Jos Verstappen abgeschossen wurde. Mich hat damals seine Reaktion überrascht, denn er nahm das recht gelassen und winkte den Zuschauern, ließ sich feiern."
Head: "Ich erinnere mich leider nicht mehr so genau an seine Reaktion danach. Wenn man so lange in der Formel 1 dabei war wie ich, verschwimmen die Erinnerungen. Leider prägen sich die besonders schlechten Tage fast am stärksten ein."

Michael Schumacher, Juan Pablo Montoya

Interlagos 2001: Mit dem Manöver gegen Schumacher wurde Montoya berühmt Zoom

"Wir waren in jener Zeit ziemlich stark und gingen in jedes Rennen mit dem Ziel, es zu gewinnen. Wenn du dann gewinnst, vergisst du das meistens relativ schnell, und in Erinnerung bleiben eher die lästigen Gründe, warum man eben nicht gewonnen hat. Was ich noch weiß von jenem Rennen, ist, dass Juan Pablo in der ersten Kurve Michael Schumacher überholt hat. Für die Presse war das eine große Sache."

Rivalität mit Schumacher: Montoya ließ sich nie einschüchtern

Frage: "Michael Schumacher ist ein gutes Stichwort. Sao Paulo, wie Sie richtig erwähnen, Spielberg im gleichen Jahr, die Haarnadel auf dem Nürburgring, im Tunnel in Monaco. Würden Sie sagen, dass Montoya gegen Schumacher eine der großen Rivalitäten jener Zeit war?"
Head: "In jener Zeit war Michael in der Formel 1 dominant. Uns gelang es nur hin und wieder, diese Dominanz zu durchbrechen."

"Insofern würde ich nicht sagen, dass es eine der großen Rivalitäten war, sondern es war nur gelegentlich der Fall, dass sie das gleiche Stück Rennstrecke für sich beanspruchten. Aber Juan Pablo war einer von vier oder fünf Topfahrern der damaligen Zeit. Da kam es unweigerlich zur einen oder anderen Situation zwischen den beiden."

Frage: "Aber war er insbesondere in Duellen mit Michael Schumacher nicht anders als die anderen Fahrer? Gerade das hat ihn bei den Fans so beliebt gemacht."
Head: "Juan Pablo ließ sich niemals von einem anderen Fahrer einschüchtern. Ich halte ihn überhaupt nicht für einen unfairen Fahrer, ganz und gar nicht, aber er hat anderen keinen Raum gelassen."

"Ich halte Juan Pablo überhaupt nicht für einen unfairen Fahrer, aber er hat anderen keinen Raum gelassen." Patrick Head

"Er war ein harter Wettbewerber, und es ist auch wichtig für Fahrer, ganz besonders am Beginn ihrer Karriere, dass sie sich nicht einschüchtern lassen - insbesondere nicht von jemandem wie Michael, der ans Gewinnen gewöhnt war. Denn wenn sich dieser Eindruck einmal verfestigt, dann merken sich die anderen Fahrer, dass man mit dem Neuen machen kann, was man will. Es war für Juan Pablo sehr wichtig, sich von Anfang an als jemand zu behaupten, der nicht so einfach Platz macht."

Montoya gegen Ralf Schumacher: Ein Pulverfass

Frage: "Als Juan Pablo in die Formel 1 kam, war es für ihn noch schwierig, schneller zu sein als Ralf Schumacher. Das Blatt wendete sich, zumindest von außen betrachtet, im Laufe der Zeit nach und nach. Wie erinnern Sie sich an das Duell der beiden?"
Head: "Ehrlich gesagt blicke ich auf diese Zeit nicht besonders gern zurück. Mir ist klar, dass Rennfahrer in erster Linie für sich selbst fahren, aber weder Ralf noch Juan Pablo waren besonders am Gesamterfolg des Teams interessiert."

"Vielleicht weil Juan Pablo ein sehr machoesker Typ ist - zumindest war er das damals -, den Ralf als Bedrohung empfunden hat. Die beiden kamen überhaupt nicht miteinander klar. Sie haben zwar keine Dummheiten angestellt, aber es war ein Pulverfass. Für das Team war es keine besonders schöne Zeit, weil man den Eindruck gewinnen musste, dass es beiden nur um ihre persönlichen Interessen ging und nur sehr begrenzt um die Interessen des Teams. Dieses Gefühl hat sich im Team ausgebreitet."

"Juan Pablo war sehr machoesk." Patrick Head

"Die Mechaniker hatten auch nicht den Eindruck, dass sich Ralf oder Juan Pablo besonders für sie oder das Umfeld, in dem sie zu arbeiten hatten, interessierten."

Frage: "Sie haben Juan Pablo gerade als machoesken Charakter beschrieben. Auf der anderen Seite musste sich Ralf Schumacher mutmaßlich behaupten, um nicht nur als kleiner Bruder von Michael wahrgenommen zu werden."
Head: "Der kleine Bruder von Michael war Ralf für allem für die Presse. Sicher hat er das mitbekommen. Michael war in den frühen 2000ern auf Ferrari außergewöhnlich erfolgreich. Das lag sicher an seinem Können als Fahrer, aber zu einem sehr großen Teil auch an dem Input, den er bei Ferrari abseits der Strecke eingebracht hat. Ich habe nie festgestellt, dass Ralf diesbezüglich besonders sensibel gewesen wäre, aber es muss sicher in seinem Hinterkopf gesteckt sein."

"Ralf kam ganz gut mit Jenson Button aus - vermutlich, weil Jenson keine große Bedrohung für ihn war, auch wenn es Tage gab, an denen er auf Augenhöhe war. Für die Harmonie im Team ist es die komfortablere Variante, wenn die Hierarchie zwischen den beiden Fahrern klar ist. Aber Juan Pablo und Ralf waren auf dem gleichen Niveau. Auf einigen Strecken war Ralf etwas schneller als Juan Pablo, auf anderen Strecken war es umgekehrt. Es war eine umkämpfte Atmosphäre zwischen den beiden."

Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya

Feind im eigenen Bett: Montoya mit Stallrivale Ralf Schumacher Zoom

Frage: "Juan Pablo gewann sein erstes Rennen 2001 in Monza. Er war auf Hochgeschwindigkeitsstrecken - Hockenheim, Österreich - immer besonders schnell. Diese schnellen Strecken kamen sicher dem BMW-Motor entgegen, aber Juan Pablo war auch deutlich schneller als Ralf. Im Qualifying vor seinem ersten Sieg in Monza zum Beispiel um mehr als sechs Zehntelsekunden."
Head: "Unser Auto hätte damals sicher noch besser sein können, aber es war auch nicht schlecht. 2003 hatten wir ein sehr gutes Auto, leider mit einigen Zuverlässigkeitsproblemen zu Beginn. Aber wir waren 2003 ernsthafte Titelanwärter, bis wir die Weltmeisterschaft im letzten Saisonabschnitt weggeworfen haben."

"2001 und 2002 war das Auto okay, aber das waren die frühen Jahre mit den Michelin-Reifen. Die wurden ab einem gewissen Punkt sehr gut, aber sie waren sehr schwierig zu erlernen. Die Vorderreifen brachen sehr schnell ziemlich stark ein und wurden erst wieder besser, wenn schon fast das gesamte Gummi runtergerubbelt war. Wir brauchten etwas Zeit, um herauszufinden, wie wir die Michelin-Reifen am besten nutzen."

Frage: "Sie sehen also kein Muster, dass Juan Pablo auf schnellen Strecken schneller als Ralf war?"
Head: "Damals hatten wir noch ein anderes Qualifying-Format. Eine Stunde, um eine Zeit zu setzen, und vier Reifensätze. Juan Pablo schaffte es sehr oft, sich mit jedem einzelnen Reifensatz zu steigern. Zu sagen, er war besonders mutig, wäre falsch, denn das würde implizieren, dass er große Risiken eingegangen ist. Er hatte auch nicht besonders viele Unfälle, aber mit neuen Reifen im Qualifying war er einfach unheimlich gut. 2001 und 2002 stand er oft auf Pole-Position - aber relativ selten folgten darauf auch gute Rennergebnisse."

Juan Pablo Montoya, Ralf Schumacher

Im Zweikampf mit Schumacher schreckte Montoya vor Berührungen nicht zurück Zoom

Frage: "Laut Wikipedia, und daran kann ich mich nicht in der Form erinnern, hat Williams das 2003er-Auto speziell auf Juan Pablo maßgeschneidert. Stimmt das so?"
Head: "Ich weiß nicht, woher das kommt, aber es stimmt jedenfalls nicht. Der Michelin-Vorderreifen war hart an der Grenze der Legalität, was die Breite anging. In Budapest 2003 beschwerte sich Ferrari bei der FIA und überzeugte die FIA davon, die Reifen anders zu vermessen."

"Die Spurbreite der Michelin-Reifen lag innerhalb der erlaubten Grenzen, wenn die Reifen brandneu waren, aber sobald die Reifen abgefahren waren, lag die Spurbreite außerhalb des erlaubten Bereichs. Was ganz einfach daran lag, dass die etwas schmäleren Außenkanten nach einer Weile weggerubbelt waren. Michelin hatte sich bei der FIA rückversichert, dass die Reifenmaße dem Reglement entsprechen müssen, wenn die Reifen neu sind. Aber Ferrari hat bei der FIA interveniert."

Magny Cours 2003: Montoya verflucht das gesamte Williams-Team

"Es gab damals einen Riesenaufruhr um diese Geschichte, und letztendlich ist das der Hauptgrund dafür, dass Ferrari die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Wie dem auch sei: Um das Potenzial dieser Michelin-Vorderreifen maximal ausschöpfen zu können, war das Gewicht unseres 2003er-Autos sehr stark nach vorne verlagert. Vielleicht ist Juan Pablo das entgegengekommen. Aber das war nicht so von uns beabsichtigt, sondern wir wollten einfach das Auto schneller machen."

Frage: "In unseren Vortelefonat vor diesem Interview haben Sie mir erzählt, dass Ihre Beziehung zu Juan Pablo nicht immer intakt war. War das Rennen in Magny-Cours 2003 der Auslöser dafür, als es im Kampf um den Sieg zwischen Ralf und ihm einen Streit um die Boxenstrategie hab? Es heißt, nach dem Rennen sei Ron Dennis auf ihn zugegangen und habe ihm ein Angebot gemacht. Wie erinnern Sie sich an dieses Wochenende?"
Head: "In gewisser Weise hatte Juan Pablo einen ähnlichen Stil wie Nigel Mansell. Aus seiner Sicht warst du im Team entweder auf seiner Seite oder eben nicht. Und wenn du das nicht warst, dann war seine natürliche Reaktion, dass du gegen ihn sein musst."

Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya

Stallkrieg: In Frankreich lief im Jahr 2003 der Williams-Boxenfunk heiß Zoom

"Das macht es für die Teamführung sehr schwierig, denn die muss primär die Interessen des Teams und danach die Interessen beider Fahrer vertreten. Und wenn jemand etwas getan hat, was für Ralf eine Hilfe war, dann war das aus Juan Pablos Sicht ganz klar gegen ihn. Es ist schwierig, das zu handhaben."

"Ich habe die Details nicht mehr genau im Kopf, aber in Magny-Cours gab es in keiner Weise irgendeine Bevorzugung eines Fahrers. Juan Pablo teilte uns via Boxenfunk mit, dass er eine Runde früher an die Box kommen möchte. Sam Michael, der damals unser Chefingenieur war, gab ihm das Okay dafür. Er war zu diesem Zeitpunkt Zweiter hinter Ralf und absolvierte seinen Stopp. Ralf meinte dann ebenfalls via Boxenfunk, dass er auch eine Runde früher stoppen will, weil Juan Pablo auf frischen Reifen schneller war."

"Juan Pablo bezeichnete jeden im Team als verdammten Bastard." Patrick Head

"Hätten wir Ralf also seinen Wunsch verwehrt, dann wäre er wahrscheinlich nach seinem Stopp hinter Juan Pablo auf die Strecke zurückgekommen. Sam gab also erneut sein Okay, damit beide Fahrer die gleichen Möglichkeiten haben. Juan Pablo sah das aber als Aktion des Teams, die direkt gegen ihn gerichtet war. Stattdessen wollte das Team nur mit beiden Fahrern zusammenarbeiten, zum Vorteil beider."

"Doch dann meldete sich Juan Pablo über Boxenfunk und beschimpfte das Team und Einzelpersonen, verwendete dabei sehr vulgäre Sprache. Er bezeichnete jeden im Team als verdammten Bastard und schoss komplett über das Ziel hinaus. Aus diesem Grund bestellten wir ihn in der Woche nach dem Rennen in die Fabrik. Wir zeigten ihm genau, was vor sich gegangen war, spielten ihm den aufgenommenen Funkverkehr vor und stellten klar, dass so etwas inakzeptabel ist."

Juan Pablo Montoya, Patrick Head, Mario Theissen, Sam Michael

Wenn Montoya in Rage kam, lagen bei Williams die Emotionen blank Zoom

"Frank gab ihm einen Brief, der nur aus ein paar simplen Zeilen bestand. Darin war eine Warnung enthalten: 'Wenn du das noch einmal machst, dann müssen wir zu disziplinären Maßnahmen greifen.' Die disziplinären Maßnahmen waren in dem Brief nicht genau definiert, aber das war aus meiner Sicht völlig inakzeptables Verhalten."

"Die Situation war also für McLaren günstig, Juan Pablo zu überreden, das Team zu verlassen, was er dann auch getan hat. Es gibt mir keine Befriedigung, das zu sagen, aber es hat glaube ich weder für Juan noch für Ron Dennis und McLaren wirklich funktioniert."

Head: Emotionen standen Montoya im Weg

Frage: "Wohl wahr. Aber stimmt die Legende, dass Ron Dennis Juan Pablo an jenem Wochenende in Magny-Cours angesprochen hat und man sich bereits einig wurde? Erinnern Sie sich daran?"
Head: "Nein, aber es war wirklich schade. Juan Pablo hatte wirklich eine fantastische Karriere - und das ist ja heute noch so. Er hätte im Vorjahr die IndyCar-Serie gewinnen müssen, was er dieses Jahr nachholen kann. Wenn er seine Entscheidungen mehr mit dem Kopf und mit Intellekt getroffen hätte, dann wäre er vielleicht nicht so schnell gewesen, aber er hätte in der Formel 1 eine bessere Karriere haben können. Er hat diesen Intellekt, aber manchmal nehmen bei ihm die Emotionen überhand."

Frage: "Denken Sie, dass er Weltmeister geworden wäre, wenn er besser beraten gewesen wäre?"
Head: "Daran habe ich keine Zweifel. Er war ein unglaublich starker Fahrer. Das Rennen in Magny-Cours ist ein gutes Beispiel: Zu Beginn des Rennens zog Ralf etwas davon, und Juan Pablo meinte dann über Boxenfunk, dass er nicht mithalten kann. Er fragte, wo Ralf die Zeit holt. Sein Renningenieur verwies auf den dritten Sektor und nannte ihm die zwei Kurven, in denen Ralf schneller war. Es dauerte nur eine oder zwei Runden, und Juan Pablo war in diesen Kurven sofort schneller."


Fotostrecke: Melbourne 2001: Die Rookie-Sternstunde

"Ich habe keinen Schimmer, wie er das herausgefunden hat, aber er hatte diese unglaubliche Fähigkeit, die Zeit zu finden, wenn man ihm sagte, wo er sie verliert. Er fand immer einen Weg. Er hatte zweifellos das Zeug, Weltmeister zu werden. Er hätte das 2003 schaffen können."

"Wenn man sich die Startpositionen in der zweiten Saisonhälfte ansieht und sie damit vergleicht, wo wir nach der ersten Runde lagen, dann sieht man, wie wir die WM verloren haben. Juan Pablo, Ralf, Michael und Kimi waren alle bis drei Rennen vor Schluss im Titelrennen. Ralf war der erste, der seine Chancen verlor."

"Ralf und Juan Pablo konzentrierten sich nur aufeinander, sie hatten immer wieder Berührungen. Einmal fuhren sie sich sogar in Indianapolis in der ersten Kurve ins Auto und beide flogen ab (2002; Anm. d. Red.). Das ist das Frustrierendste, was einem Team passieren kann. Meiner Meinung nach haben die beiden die WM selbst weggeworfen. Es lag teilweise an der Reaktion der FIA auf die Ferrari-Beschwerde über die Michelin-Reifen, aber es lag auch an unseren Fahrern."

Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya

Indy 2002: Montoya und Schumacher kollidieren in der ersten Kurve Zoom

Frage: "Lassen Sie uns über Juan Pablos Temperament sprechen. Einmal bezeichnete er Kimi Räikkönen via Boxenfunk als einen verdammten Idioten, ein anderes Mal geriet er mit einem Kameramann aneinander. Wie sind Sie damit umgegangen? Gab es öfter solche Gespräche wie nach Magny-Cours?"
Head: "Nein. Ich denke, das war das einzige Mal, dass wir über sein Verhalten gesprochen haben."

"Ehrlich gesagten fanden wir es absolut inakzeptabel, dass er sich während des Rennens immer wieder via Funk meldete und alle Mechaniker und alle Ingenieure verdammte Idioten nannte und ihnen alles an den Kopf warf, was man sich nur vorstellen kann - jeden Fluch, der einem einfällt. Das war seine Art, etwas Dampf abzulassen, aber er war so maßlos."

"Wenn er fluchte, war Juan Pablo maßlos. Er nahm auf niemanden im Team Rücksicht." Patrick Head

"Das hat uns gezeigt, dass er nur an sich selbst dachte. Er nahm sonst auf niemanden im Team in irgendeiner Form Rücksicht. An diesem Tag in Magny-Cours verletzte er die Gefühle vieler Leute im Team, die Juan Pablo ursprünglich extrem unterstützt haben."

Frage: "Wenn Alonso in Suzuka am Funk sagt, dass ein GP2-Auto schneller wäre als sein McLaren, denken Sie dann, dass das ein strategisches Verhalten ist? Während Juan Pablo nur unbedacht seinen Emotionen freien Lauf gelassen hat?"
Head: "Ich finde, dass dieses Macho-Verhalten auch in Fernando Alonso steckt. Wenn ein Angestellter einer renommierten Firma - das gilt nicht nur für den Motorsport -, der dort gewisse Ziele verfolgt, solche Sachen in der Öffentlichkeit sagt, dann spricht das meiner Meinung nach nicht für diese Person."

"Alonso war in Japan. Er hätte um ein Treffen mit dem Honda-Präsidenten und allen Entscheidungsträgern bitten und ihnen dann ganz genau sagen können, was er von ihrem Motor hält. Das wäre viel zielführender gewesen als das über Boxenfunk zu machen. In diesem Fall gibt der Fahrer etwas über sich selbst preis und verhält sich unreif. So erreicht man keine guten Ergebnisse."

Fernando Alonso

So schlecht wie ein GP2-Motor? Head kritisiert Alonsos Honda-Funkspruch Zoom

"Man muss sich nur ansehen, wie Michael Schumacher Ferrari von einem Scherbenhaufen Mitte der 1990er-Jahre zu einem Superteam gemacht hat. Er und Jean Todt haben entschieden, welche Leute man holen muss, und so kamen Ross Brawn und Rory Byrne zu Ferrari. Michael hat Ferrari in der Presse nie niedergemacht und formte das Team so, wie er es haben wollte. Alonso ist ein brillanter Fahrer, aber er hat Ferrari nicht so geformt."

Head: Machte mangelnde Fitness Montoya sogar schneller?

Frage: "Wenn wir schon bei Dingen sind, die Juan Pablo im Weg standen: War seine Ernährung jemals ein Thema?"
Head: "Kein großes. Manchmal hörten wir, dass er im Auto etwas schwerer atmet als Ralf oder andere, wenn er den Funk einschaltet. Er war sicher nicht so fit wie andere Fahrer - da war er nicht in der gleichen Spielklasse. Er nahm das nicht so ernst wie ein Michael Schumacher."

"Dafür hatte er beim Fahren einen massiven Adrenalinschub. Das machte ihn am glücklichsten, und so fuhr er besser. Wenn er jeden Tag drei Stunden im Fitnessraum verbracht hätte, dann wäre er vielleicht schlanker gewesen, aber er wäre über eine Renndistanz vielleicht nicht mehr auf so hohem Niveau gefahren. Schwer zu sagen, wie sehr die Fitness seine Fähigkeiten im Rennauto beeinträchtigt hat."

Frage: "Auch das erinnert ein bisschen an Nigel Mansell. Ein guter Vergleich?"
Head: "Es gibt gewisse Ähnlichkeiten. Nigel ist nach wie vor ein unglaublich kräftiger Kerl. Er ist nicht nur mental stark, sondern auch physisch - auf einschüchternde Weise. Er nahm sein Fitnesstraining vielleicht nicht so ernst wie Michael, denn er verließ sich sehr auf seine Kraft. Juan Pablo war da ähnlich - auch ohne ständig zu trainieren."

Nigel Mansell

Patrick Head sieht Parallelen zwischen Williams-Legende Mansell und Montoya Zoom

"Manchmal wirft man uns bei Williams vor, ständig an Alan Jones zu denken, aber der war auch so ein Typ: Er hasste die Kraftkammer und das Lauftraining. Er nahm auf seine Ernährung Rücksicht, aber das Training war nicht so seine Sache. Alan war unglaublich stark und hatte richtig Adrenalin. Er war ein richtig harter Racer und konnte im Rennen jede Runde Qualifying fahren. Juan Pablo war auch so."

Frage: "Obwohl Juan Pablo ein Macho war, konnte er manchmal sehr charmant sein."
Head: "Ja, absolut. Er konnte sehr charmant sein! Auch zu seinem Umfeld. Er war ein richtiger Familienmensch und hatte sehr oft bei den Rennen seine Familie oder enge Freunde dabei. Da war immer eine Gruppe von Leuten um ihn, die ihn sehr unterstützt hat."


Family-Man: Seltene Einblicke in Montoyas Familienleben

Frage: "Waren seine heutige Frau Connie und Juan Pablos Vater, die ja ständig dabei waren, gut für seine Leistungen oder eher eine Ablenkung?"
Head: "Das kann ich nicht beurteilen. Sie waren eine eingeschworene Gruppe, also hatte man keine genauen Einblicke. Wenn sie Juan Pablo wütend machten, indem sie ihm sagten, dass Sam Michael gerade dies oder das zu Ralf Schumacher gesagt hat, dann ist das immer so eine Sache."

Juan Pablo Montoya, Familie

Sieg beim Indy 500 2015: Montoya feiert stets mit der ganzen Familie Zoom

"Jenson Buttons Vater John Button war zum Beispiel immer großartig, weil er sich von jeglicher Politik fernhielt. Wir bei Williams wollten Politik immer vermeiden, aber ich weiß nicht, ob das Umfeld von Juan Pablo diesbezüglich eine Rolle spielte. Mit seiner Gruppe hat er sich immer abgeschottet. Sie sprachen nur Spanisch."

Frage: "Was seiner Beliebtheit bei den Mechanikern wahrscheinlich auch nicht gerade zuträglich war..."
Head: "Das würde ich ihm jetzt so nicht unterstellen. Die Mechaniker mochten ihn, weil er auf der Strecke so ein entschlossener Kerl war. Sie standen aber unter Schock, nachdem sie in Magny-Cours den Boxenfunk hörten und mit dieser Gehässigkeit konfrontiert wurden, die direkt an sie gerichtet war. Das hat ihn in ihren Augen beschädigt."

Kein Happy End in der Formel 1

Frage: "Ralf Schumacher ist bekannt dafür, dass er in der Formel 1 stets gute Verträge hatte, und ich bin sicher, dass da auch BMW wegen der Nationalität nachgeholfen hat. Juan Pablo hat soweit ich weiß bei Williams stets weniger verdient. War er ein harter Verhandler und spielte es jemals eine Rolle, dass Ralf mehr verdiente als er?"
Head: "Ralf kam 1999 zu uns und war im Team bereits etabliert. Wenn ein Fahrer herausfindet, dass der andere mehr verdient - speziell, wenn er sich für besser hält -, dann sorgt das unweigerlich für Reibung. Ralf hat ab 2002 oder 2003 sehr gut verdient, und deswegen war weniger Geld für Juan Pablo übrig."

"Gleichzeitig haben wir Juan Pablo aber auch nie dazu gezwungen, bei uns einen Vertrag zu unterschreiben. Ab 2003 war Juan Pablo nicht deutlich, aber doch regelmäßig schneller als Ralf. Und wenn ihm damals jemand gesagt hat, dass Ralf mehr verdient, dann hat ihn das sicher gewurmt."

Frage: "Bei Juan Pablo und McLaren gab es kein Happy End. Kam er in dieser Zeit jemals auf Sie zu und sagte: 'Hey, Patrick! Im Nachhinein betrachtet war bei Williams doch nicht alles schlecht...'"
Head: "Ich hatte mit Juan Pablo seit der Trennung nicht wirklich viel zu tun, aber in Indianapolis liefen wir uns später öfter über den Weg. Und er schaute schon mal bei der Formel 1 vorbei. Das Verhältnis war immer freundlich, und zwischen uns fielen nie harte Worte."

Juan Pablo Montoya, Connie Montoya

Montoya und Frau Connie: Bei McLaren wurden sie nicht glücklich Zoom

"Das einzige Mal, dass es eine Auseinandersetzung gab, war damals am Mittwoch nach dem Rennen in Magny-Cours in unserem Sitzungsraum. Auch da wurde es aber nie lauter und es gab keine harten Worte. Wir spielten ihm den Funk-Mitschnitt vor und die Passagen fünf Minuten vor bis fünf Minuten nach dem Boxenstopp, um ihm klarzumachen, dass es keine Bevorzugung von Ralf gab."

"Und dann spielten wir ihm vor, wie er das Team verfluchte, und erklärten ihm, dass das nicht akzeptabel ist."

Frage: "Es gibt die berühmte Geschichte mit dem angeblichen Tennisunfall, der ihn 2005 bei McLaren eine Zeitlang außer Gefecht setzte. Können Sie das aufklären? Spielte er wirklich Tennis oder fuhr er auf einem Quad?"
Head: "Ich weiß es nicht genau, aber mir wurde gesagt, dass Juan Pablo irgendetwas gemacht hat. Er hat es immer geliebt, Motocross zu fahren, und das tat er stets nebenbei. Ich bin mir sicher, dass er irgendetwas gemacht hat, das er nicht hätte tun sollen. Gut möglich, dass es ein Quad war."

Juan Pablo Montoya

Im McLaren holte Montoya drei seiner sieben Grand-Prix-Siege Zoom

Frage: "Durfte er in seiner Zeit bei Williams Quad oder Motocross fahren?"
Head: "Ich bin sicher, dass in seinem Vertrag stand, dass er es nicht tun darf. Ich bin aber auch sicher, dass er es trotzdem gemacht hat! Er hatte nur keinen Unfall."

Head: Montoya wird Unrecht getan

Frage: "Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Juan Pablo im Nachhinein beschreiben? Wie würden Sie ihn als Persönlichkeit beschreiben?"
Head: "Das ist gar nicht so einfach. Ich denke nicht, dass ich ein besonders schlechtes Gedächtnis habe, aber ich erinnere mich eher an andere Dinge. Ich habe immer sehr gern Probleme gelöst - ob bei der Konstruktion oder aus strategischer Sicht. Es ging immer darum, auf der Rennstrecke gute Ergebnisse zu erreichen."

"Ich bin mit Juan Pablo zwar gut ausgekommen, aber die Beziehung war immer recht oberflächlich - wir kamen nie auf das Niveau einer strategischen Diskussion, die nützlich war, um gute Arbeit zu leisten. Er war in seinem Verhalten eher ein Rennfahrer der alten Schule - nach dem Motto: 'Ihr macht eure Arbeit, lasst mich nur das Auto fahren. Ich werde mich beim Auto nicht einmischen, dafür habt ihr mir nicht zu sagen, wie ich fahren soll.'"

"Er wollte das Verhalten des Autos nicht im Detail besprechen. Das lag glaube ich auch daran, dass Juans unglaubliches Fahrkönnen auf seinen extrem gut ausgeprägten Instinkt zurückzuführen ist. Ich bin nicht sicher, ob die kognitive Hälfte seines Gehirns, die er zweifellos hat, irgendetwas damit zu tun hat."

"Es gibt Leute, die denken, dass Juan Pablo ein Dummkopf war, aber das war er mit Sicherheit nicht." Patrick Head

"An dem Punkt möchte ich etwas festhalten: Es gibt Leute, die denken, dass Juan Pablo ein Dummkopf war, aber das war er mit Sicherheit nicht. Er hat aber Probleme mit uns nie wirklich analysiert, hat sich nie dazu gezwungen, alles analytisch durchzudenken."

Frage: "Erinnern Sie sich an den bislang letzten Kontakt mit Juan Pablo? Ein Telefongespräch, eine SMS?"
Head: "Nicht konkret, aber es war wahrscheinlich ein Witz. Er hatte immer einen guten Sinn für Humor, und daran ließ er uns oft teilhaben. Aber wie gesagt: Ich erinnere mich an dieses Kapitel in der Williams-Geschichte nicht gerade mit Freude zurück. Ich hasse die Zeit nicht, aber wir hätten mit BMW WM-Titel holen sollen, vor allem 2003."

"Ich denke nicht, dass wir und die Fahrer damals das Maximum aus den Möglichkeiten gemacht haben. Gleichzeitig hatte Juan Pablo fast immer Humor, und es war fast immer gut, ihn im Team zu haben. Er war sehr gut, wenn alles gut lief, wenn es aber nicht so gut lief, dann war er nicht so gut. Ich mag Fahrer am meisten, denen etwas daran liegt, dass es gut läuft, daher war er gut für das Team."

Juan Pablo Montoya

Die Arbeit mit den Ingenieuren war nichts für Instinktfahrer Montoya Zoom

Frage: Gibt es irgendetwas, was Sie noch loswerden wollen?"
Head: "Juan Pablo zog seine größte Freude am Leben außerhalb der Formel 1. Ich glaube nicht, dass er das ganze Drumherum in der Formel 1 mochte. Er hatte nur Spaß daran, das Rennauto schnell zu fahren. Selbst die Arbeit mit den Ingenieuren - obwohl er die natürlich gemacht hat -, all das Warten, die Interviews... Ich denke, dass er das gar nicht mochte."

"Er hat sein Privatleben sehr genossen, seine Spielzeuge, seine Modellflugzeuge, seine Modellhubschrauber, sein Mountainbike oder sein Gelände-Motorrad. Ich denke, dass es wichtig für ihn war, dass er sein Leben genießen konnte. Es ist schade, dass er so viel Zeit mit mäßigem Erfolg in der NASCAR-Serie verbracht hat. Als sehr talentierter Fahrer hätte er seine Zeit besser nutzen können."

"Damit will ich nicht sagen, dass die Jeff Gordons dieser Welt keine talentierten Fahrer sind, aber für die Fans des Monoposto-Rennsports war das schade. Ich denke aber auch, dass Juan diese Zeit sehr genossen hat. Es gab dort viele Barbecues, und neben der Arbeit konnte er auch seinen Spaß haben."

Frage: "Den Eindruck hatte ich auch. Es wirkte nie so, als würde er dem verlorenen Formel-1-WM-Titel nachtrauern..."
Head: "Sicher nicht. Obwohl Juan Pablo diese Wut in sich hatte, ist es ihm gelungen, sein Leben im Motorsport, aber auch abseits des Motorsports sehr zu genießen."