• 28.07.2004 09:46

  • von Marco Helgert

Patrick Faure: Die Gründe für Fisichella

Renault-Präsident Patrick Faure rechtfertige die Entscheidung für Giancarlo Fisichella - Trullis Fehler in Frankreich gab den Ausschlag

(Motorsport-Total.com) - Es war weder ein Geheimnis noch kam die Entscheidung überraschend: Giancarlo Fisichella, für die Saison 2004 erst von Jordan zu Sauber gewechselt, wird ab 2005 wieder für Renault fahren. Der Italiener unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Bereits von 1998 bis 2001 steuerte er in der Formel 1 Benetton-Boliden. Das Team wurde von Renault übernommen und tritt seit 2002 unter der eigenen Bezeichnung in der "Königsklasse" an.

Titel-Bild zur News: Renault-Präsident Patrick Faure

Renault-Präsident Patrick Faure verteidigte die Entscheidung des Teams

Der Abgang von Jarno Trulli ist nach drei Jahren bei Renault nun perfekt. Dabei ist der Italiener in der Weltmeisterschaft besser klassiert als das allseits hochgeschätzte "Supertalent" Fernando Alonso. Doch Trulli hat sich mit Manager und Teamchef Flavio Briatore überworfen, ein weiteres Engagement hätte keinen Sinn ergeben. Für Patrick Faure, Präsident des Renault-Teams, war es jedoch eindeutig eine Entscheidung gegen Trulli.#w1#

Diese Entscheidung sei schwer gefallen, aber den Ausschlag gab der Frankreich-Grand-Prix in Magny-Cours vor knapp vier Wochen. Trulli gab in der letzten Runde den dritten Platz noch an Rubens Barrichello im Ferrari ab. Die Führungsebene des Teams sparte damals nicht an Kritik, dass sich Trulli kurz vor Ende des Rennens noch übertölpeln ließ.

"Alles hatte einen Einfluss auf die Entscheidung", erklärte Faure gegenüber 'AFP'. "Wir haben uns alle Leistungen angesehen, die Rundenzeiten, die Vorstellungen im Qualifying und im Rennen, die Fehler. Wir haben dabei alles beachtet, und solch einen Fehler konnten wir einfach nicht übergehen." Als alleinige Begründung kann dies jedoch nur schwer akzeptiert werden, denn immerhin war es Trulli, der neben Michael Schumacher in dieser Saison als einziger Fahrer gewinnen konnte.

Doch Faure ist zuversichtlich, dass er mit Giancarlo Fisichella die richtige Entscheidung getroffen hat. "In jüngster Zeit mangelte es uns etwas an Dynamik und Aggression, und wir denken, dass wir das mit Giancarlo wieder aufbauen können und mit ihm unser Ziel, den Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft 2005 oder 2006, erreichen können."

"Jarno hat wunderbare Arbeit geleistet und ich ziehe meinen Hut vor ihm, aber es liegt an den Bossen zu entscheiden, wer er am besten geeignet ist, und wir haben uns entschieden", so der Franzose. "Als wir Jenson Button ziehen ließen, wurden wir beschuldigt, nicht auf die Ergebnisse der Fahrer zu achten, aber wir hatten damit recht. Auch 2005 werden wir daran gemessen werden."

Ob die gefällte Entscheidung bei den Fans auf Unverständnis stößt, ist Faure reichlich egal. "Ich bin nicht hier, um einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen, ich bin hier, um Weltmeister zu werden, das ist unser gesetztes Ziel", so der 58-Jährige. "Wir werden Ende 2005 wissen, wo wir stehen." Jarno Trulli wird nun aller Wahrscheinlichkeit nach seine Zelte bei Toyota neu aufschlagen.