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Panis: "Der TF104B ist ein Schritt nach vorne"
Toyota-Pilot Olivier Panis über den neuen TF104B, sein verkorkstes Rennen, seinen Urlaub und das nun geltende Testverbot
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das neue TF104B-Chassis ist in Hockenheim erstmals eingesetzt worden. Was denkst du darüber?"
Olivier Panis: "Das Training am Freitag war der erste Tag mit dem neuen Auto und es war nicht leicht, eine Balance zu finden. Die Zeiten mögen vielleicht ein wenig enttäuschend ausgesehen haben, aber sie waren nicht repräsentativ. Am Morgen erledigten wir die Reifen-Arbeit. Wir versuchten in der zweiten Trainingseinheit keine neuen Gummis aus, was viel Zeit wert gewesen wäre, wir konnten aus diesem Grund nicht sehen, wo wir wirklich stehen. Über Nacht arbeiteten wir intensiv mit den Ingenieuren und als wir am Samstagmorgen auf die Strecke gingen, hatten wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das Auto sah wirklich konkurrenzfähig aus und ich denke, dass der neunte Rang in der Qualifikation wirklich das ist, was wir erwartet hatten. Aber es ist nicht einfach aufzuholen, denn zur gleichen Zeit machen alle anderen Fortschritte. Aber nun wissen wir, dass der Windkanal sehr akkurat ist, denn die Veränderungen, die Mike Gascoyne vorgenommen hat, scheinen zu funktionieren."#w1#

© xpb.cc
Olivier Panis: Der TF104B ist um 0,3 bis 0,4 Sekunden pro Runde schneller
Frage: "Inwiefern fühlt sich der TF104B anders an?"
Panis: "Die größte Verbesserung des TF104B kommt durch die Tatsache zustande, dass wir mehr Haftung haben. Das gibt einem mehr Vertrauen und es wird besser und besser, das bedeutet, dass man ein wenig mehr Druck ausüben kann. Im Qualifying lagen wir eine Sekunde hinter Michael Schumacher, das ist ziemlich akzeptabel. Wenn wir eine weitere Zehntelsekunde schneller sind, dann hätten wir um die Top sechs gekämpft."
Frage: "War das Auto auf längere Distanzen gesehen konstanter?"
Panis: "Das Auto sah am Samstagmorgen über längere Distanzen im Vergleich zu unserem alten Auto sehr gut aus. Wenn man sich das Mal überlegt, eine halbe Sekunde pro Runde addiert sich zum Ende des Rennens auf mehr als eine halbe Minute. Das verändert das Ergebnis komplett. So sah es aus, denn ich fuhr am Samstagmorgen ein paar längere Abschnitte, Cristiano ebenfalls, und die Geschwindigkeit war sehr positiv."
Frage: "Die Tatsache, dass du am Start stehen geblieben ist, muss also unglaublich frustrierend gewesen sein, oder?"
Panis: "Was soll ich sagen...? Nach den ganzen Anstrengungen war das einfach ärgerlich. Ich hatte mich so auf das Rennen gefreut, denn ich wusste, dass wir Punkte holen können. Wir müssen uns das genau anschauen, um zu sehen, was genau passiert ist."
Frage: "Ist es zu früh, das neue Auto zu bewerten?"
Panis: "Nein, ich denke wir können schon sehen, dass es ein guter Schritt ist. Ich denke, dass wir zwischen drei und vier Zehntelsekunden gefunden haben und wir wissen, dass der Windkanal akkurat ist, denn das, was wir im Kanal gefunden haben, wurde auf das Auto übertragen. Wir arbeiten intensiv an einem neuen Aerodynamik-Paket für Hochgeschwindigkeitskurse wie Monza. Wir sind nun bei der Musik dabei."
Frage: "Die Verbesserungen sind also hauptsächlich im Aerodynamik-Bereich vorgenommen worden?"
Panis: "Die Verbesserungen sind zustande gekommen, weil wir eine bessere Aerodynamik haben. Der Motor, den wir haben, ist fantastisch und in Bezug auf die Steifheit des Autos sieht es gut aus, aber im Abtrieb und der aerodynamischen Effizienz liegt die Rundenzeit."
Frage: "Ist Hockenheim der Ort, an dem man durch die Aerodynamik Boden gutmachen kann?"
Panis: "Hockenheim ist mehr oder weniger ein Kurs für maximalen Abtrieb. Es ist ein wenig wie Budapest, ein anderes Streckenlayout vielleicht, aber man benötigt viel Abtrieb. Die Strecke ist nun langsam."
Frage: "Magst du das moderne Hockenheim?"
Panis: "Ich habe den alten Hockenheimring wirklich genossen, aber ich kann die Sicherheitsfragen verstehen. Die alte Strecke war fantastisch, weil sie so anders war - wie Monza. Aber der neue Kurs ist nicht so schlecht, denn ich denke, dass die Idee, eine langsame Kurve vor einer langen Gerade zu haben, einem die Chance gibt, einem Auto ziemlich nah zu folgen und beim Anbremsen von Kurve sechs gute Zweikämpfe zu haben."
Frage: "Kommt das Testverbot für euch zu einer ungünstigen Zeit?"
Panis: "Die Tatsache, dass wir bis zum Beginn des Septembers nicht testen können, ist für alle die gleiche. Natürlich haben wir ein neues Auto und wenn wir zwei oder drei Testtage vor Budapest haben könnten, wäre dies sehr hilfreich. Aber zweieinhalb Wochen Ferien ist für alle ziemlich gut! Ich denke dabei nicht an die Fahrer sondern auch an die Mechaniker und alle anderen, die mit dem eng gepackten Kalender und den direkt aufeinander folgenden Rennen sehr unter Druck standen. Alle haben sich sehr angestrengt und ich denke, dass es für die Leute wichtig ist, ihre Batterien aufzuladen und dann in Budapest wieder loszulegen."
Frage: "Hast du körperlich einen Unterschied durch den eng gepackten Kalender ausgemacht?"
Panis: "Es war in diesem Jahr anstrengend. Körperlich spüre ich keinen großen Unterschied, aber wir müssen unsere Zeit ein wenig anders managen, um eine Pause einzulegen, denn die ganze Zeit über fahren wir Rennen oder testen oder stehen unter Druck. Wir müssen manchmal vernünftig sein. Ich ziehe es vor, eine Woche Pause zu haben, zu trainieren und einfach zu entspannen. Ich hatte Glück, aber wenn man sich verletzt, wie einen gezerrten Rücken oder so etwas, dann ist es schwierig, das ohne viel Zeit zur Erholung sauber auszuheilen."
Frage: "Wie willst du die seltene dreiwöchige Pause verbringen?"
Panis: "ch habe ein Haus in den Bergen und am Ende dieser Woche werde ich dort für eine Woche mit meiner Frau und den Kindern hingehen. Ich werde einfach meine Zeit und die saubere Luft genießen. Das braucht man manchmal!"

