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Pat Symonds: Schlechte Reifensätze sind nur Fahrer-Ausrede

Wenn die Reifen nicht so performen wie gewünscht, ist Kritik nicht weit, doch Williams-Technikchef Pat Symonds weiß, dass diese nicht immer berechtigt ist

(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Pirelli musste sich in der Formel-1-Saison 2016 viel Kritik anhören. Dabei standen vor allem die Regenreifen im Fokus. Zu wenig Grip, zu wenig Wasserverdrängung und viel zu viel Aquaplaning lauteten die Vorwürfe - insbesondere nach dem Großen Preis von Brasilien, der mit zahlreichen Drehern, Safety-Car-Phasen und Unfällen zum echten Chaos-Rennen avancierte.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Seit 2011 stattet Reifenhersteller Pirelli die Formel 1 mit Einheitspneus aus Zoom

Doch auch im Trockenen sorgten die Reifen für Aufregung. Man erinnere sich nur an Sebastian Vettels plötzlichen Reifenplatzer in Runde 27 des Spielberg-Rennens oder an die zahlreichen Reifenschäden wegen hoher Randsteine. Noch während der laufenden Saison versuchte sich Pirelli an einer neuen Konstruktion mit verstärkten Seitenwänden, doch auch diese stieß nur bedingt auf Gegenliebe.

Williams-Technikchef Pat Symonds weiß, wie hochkomplex das Zusammenspiel von Reifen und Setting ist und welche Rolle auch die Fahrweise der Piloten spielt. Dass einige immer wieder gern behaupten, sie hätten einen "schlechten Reifensatz" erwischt, wenn die Pneus nicht wie gewünscht performen, hält er für eine Ausrede. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich der Fall ist, sei gering.

"Pirelli bringt 2.000 Reifen hierher. Da ist es statistisch doch eher unwahrscheinlich, dass das passiert. Gelegentlich kannst du einen faulen Reifen bekommen, aber das ist wirklich die absolute Ausnahme", betont der Brite. "Aber wenn das so ist, dann sieht man das auch. Seit Pirelli dabei ist, haben wir das vielleicht ein bis zwei Mal erlebt." Pirelli beliefert die Formel 1 und auch die GP2-Serie seit 2011 mit Einheitsreifen.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Zwischen den Reifen gibt es durchaus kleine Unterschiede - etwa darin, wie rund sie sind, wie viel Gummi sie haben, wie schwer sie sind. In der Regel bewegen sich diese Abweichungen jedoch im Minimalbereich. Dennoch fühlen sich manche Fahrer mit einem Reifensatz der gleichen Mischung wohler als mit einem anderen. An einem Wochenende obliegt es den Teams, wie die 13 Reifensätze pro Fahrer eingesetzt werden.