Optimistischer Alonso freut sich über Transfergerüchte

Während seine Konkurrenten mit dem Dementieren von Gerüchten alle Hände voll zu tun haben, kann Fernando Alonso auf seinen Punktevorsprung bauen

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Siegen in drei Rennen, 28 von 30 möglichen Punkten und einem Vorsprung von 14 Zählern hat Fernando Alonso einen meisterlichen Start in die Formel-1-Saison 2006 hingelegt - und das, obwohl ihm viele Experten wegen seines früh bekannt gegebenen Wechsels zu McLaren-Mercedes bei Renault teaminterne Probleme vorhergesagt hatten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso kann seine WM-Führung in Imola nicht einmal theoretisch verlieren

Genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein: "Jede Woche haben wir eine neue Geschichte über Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) oder Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) - ob er zurücktritt oder nicht, ob Kimi bei McLaren bleibt oder zu Ferrari geht, ob Montoya zu Red Bull wechselt oder was auch immer", so der Spanier heute in Imola. "Ich wollte, dass mir genau das während der ersten Rennen der Meisterschaft nicht passieren kann."#w1#

Schadenfreude über Transfergerüchte der Konkurrenten

"Ich muss nicht an jedem Rennwochenende neue Fragen über Transfergerüchte beantworten." Fernando Alonso

"Ich wollte konzentriert sein. Die frühe Bekanntgabe meines Wechsels zu McLaren war in gewisser Hinsicht sicher ein Nachteil, aber sie bringt auch Vorteile mit sich. Meiner Meinung nach bin ich sehr entspannt, kann mich darauf konzentrieren, 2006 Rennen zu gewinnen - und ich muss nicht an jedem Rennwochenende neue Fragen über Transfergerüchte beantworten", gab Alonso im Beisein einiger Journalisten zu Protokoll.

Über das Gerücht, Schumacher sei auf dem Absprung zu Renault, konnte er übrigens nur lachen: "Das ist ja mal eine merkwürdige Neuigkeit. Das kostet mich höchstens einen Lacher! Ich lache, weil ich es für unmöglich halte. Ich kenne das Team, kenne die Entscheidungsträger, kenne Flavio - und halte es für unmöglich, dass Michael hierher kommen würde. Zumindest würde er es nicht des Geldes wegen machen", sprach Alonso die 30-Millionen-Euro-Gage des siebenfachen Weltmeisters an, die so gar nicht zum Sparkurs von Renault passt.

Unabhängig davon schätzt er weiterhin McLaren-Mercedes und Ferrari als stärkste Konkurrenten ein. Speziell mit den "Silberpfeilen" sei zu rechnen: "Sie haben ihr Auto verbessert und werden wettbewerbsfähig sein. Ich weiß nicht genau wann, aber wir alle sind uns sicher, dass sie früher oder später in dieser Weltmeisterschaft einen großen Fortschritt machen werden. Dann können sie regelmäßig Rennen gewinnen", so der 24-Jährige.

Mit Ferrari rechnet Alonso nur auf manchen Strecken

"Vielleicht wird es bei Ferrari eher ein Auf und Ab sein." Fernando Alonso

Was Ferrari angeht, hat Alonso hingegen gewisse "Zweifel, denn sie sind mehr von den Reifen abhängig. Vielleicht wird es bei Ferrari eher ein Auf und Ab sein. Manche Strecken sollten ihnen liegen, andere wieder weniger. Das hängt eben mit den Reifen zusammen", teilte der Renault-Pilot mit. Eines sei aber klar: "Am Ende der Weltmeisterschaft werden wir gegen ein zweites Team kämpfen. Ich denke, dass es McLaren sein wird."

Und was ist mit Honda, Fernando? "Sie waren in den ersten drei Rennen schnell, standen in der ersten Reihe, also sind sie verglichen mit dem Vorjahr konkurrenzfähiger geworden. Das ist eine gute Nachricht. Wenn sie aber um Siege fighten wollen, müssen sie noch ein paar Zehntelsekunden und ein bisschen Glück finden", entgegnete der WM-Leader. Und: "Um um den Titel kämpfen zu können, müssen sie erst drei Jahre an der Spitze mitfahren. Dieses Jahr wäre das noch eine Überraschung."

"Wir haben im Moment ein wirklich starkes Paket, haben keine Defekte, so dass wir normalerweise immer ins Ziel kommen und punkten. Sobald man in der Weltmeisterschaft einen Vorsprung hat, muss man einfach immer ins Ziel kommen, denn dann haben es die anderen schwer, ihren Rückstand aufzuholen. Wir wollen also konstant bleiben und möglichst immer auf das Podium fahren, genau wie 2005 in der zweiten Saisonhälfte. Dann wird es schwierig, uns zu übertreffen", meinte Alonso abschließend.