Not macht kreativ: Michael liefert Teile im Handgepäck
Weil die Zollbestimmungen in Indien für Probleme sorgen, setzt McLaren auf unkonventionelle Methoden - Sportdirektor Sam Michael reiste mit drei Koffern an
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Indien ging bei den Teams die Angst vor der indischen Bürokratie um: Sogar vor möglichen Folgen für den Titelkampf war die Rede, denn wenn die neuesten Updates plötzlich im Zoll hängenbleiben und nicht zur Rennstrecke gelangen, dann leidet darunter nicht nur die Performance am Indien-Wochenende, sondern man hat auch die Gelegenheit verpasst, länger an den Teilen zu feilen. Aus diesem Grund vermieden es viele Teams, im letzten Moment neue Komponenten nach Indien zu bringen.

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Sam Michael setzt beim Transport von Autoteilen auf ungewöhnliche Methoden Zoom
Ursache für die Probleme ist, dass der Grand Prix vom Staat nicht die übliche Ausnahmeregelung erhält, die gewährleisten würde, dass Güter zollfrei eingeführt werden können, weil es sich laut der Behörden bei der Formel 1 um keine Veranstaltung "von nationaler Bedeutung" handelt.
McLarens Sportdirektor Sam Michael stellt klar, dass sein Team keine Probleme mit dem Zoll hatte, aber bereits im Vorfeld die nötigen Schritte einleite, um Verzögerungen zu vermeiden. "Es gibt hier sehr strenge Importbestimmungen", weiß der "Aussie". "Darauf haben wir uns in den letzten zwei Monaten vorbereitet. Ich bin sicher, dass das auch für die anderen Teams gilt. Man kann nicht in der letzten Minute etwas nachliefern - das ist ganz anders als bei anderen Rennen. Man muss die Kühlung und all diese Dinge schon im Vorfeld festlegen."
Not macht im Fall von McLaren jedenfalls erfinderisch. Und so setzte Michael bei seiner Reise von Großbritannien nach Indien auf unkonventionelle Transportmethoden: "Ich habe gestern in der Früh drei Koffer hierher gebracht - mit Teilen. Man kann diese auch im Handgepäck unterbringen."

