Wirkt sich indische Bürokratie auf Titelkampf aus?

(Motorsport-Total.com) - Indien ist bekannt für seine enorme Bürokratie. Das Formel-1-Personal bangte schon im Vorjahr darum, rechtzeitig vor der Grand-Prix-Premiere mit den nötigen Visa ausgestattet zu werden - viele Journalisten sahen von der mühsamen Reise überhaupt ab. Dieses Jahr könnte sich die Problematik sogar auf das Kräfteverhältnis der Teams im WM-Endspurt auswirken.

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Ferrari plant nicht, dem Boliden kurzfristig vor Indien ein Update zu verpassen Zoom

Manche Rennställe erwägen, dem Risiko aus dem Weg zu gehen, neue Teile im letzten Moment nach Indien zu bringen, wo in zwei Wochen der Grand Prix über die Bühne gehen wird. Sie wollen die Zeit lieber in die Weiterentwicklung der Updates investieren. Verzögerungen beim Zoll könnten den Teams schließlich einen Strich durch die Rechnung machen.

"Das ist tatsächlich ein Problem", gibt Ferraris Sportdirektor Massimo Rivola zu. "Wir werden so lange wie möglich in der Fabrik arbeiten und eine zusätzliche Lieferung nach Indien vermeiden, denn es besteht das Risiko, dass wir mit der Lieferung nicht bis zur Strecke gelangen. Und selbst wenn wir das schaffen, dann ist nicht gesagt, dass wir es damit bis zum folgenden Rennen schaffen. Das ist ein bisschen ein Pokerspiel."

Er hält es durchaus für möglich, dass sich eine derartige Strategie auf die Weltmeisterschaft auswirken könnte: "Wie immer beim Pokern geht man ein gewisses Risiko ein. Wir werden sehen." Bei McLaren setzt man auf eine ähnliche Herangehensweise, wie Technikchef Paddy Lowe in Südkorea erklärt: "Alles muss von hier nach Indien verfrachtet werden, und es ist sehr schwierig, danach irgendetwas zu verändern." Seiner Meinung nach ist Indien in Hinblick auf die Logistik das "unangenehmste Rennen des Jahres".