• 27.01.2006 21:53

  • von Marco Helgert

Nico Rosberg: Nicht ganz der Vater...

Frank Williams und Patrick Head und versuchen sich an einem Vergleich zwischen Nico Rosberg und seinem Vater und kommen zu einem gemischten Urteil

(Motorsport-Total.com) - Mit Nico Rosberg betritt wieder einmal ein Sohn eines berühmten Vaters die Formel-1-Bühne. Dieser gewann 1982 die Weltmeisterschaft und galt als Paradebeispiel eines Piloten mit Kampfgeist und unglaublicher Fahrzeugbeherrschung. Der Titel des Vaters und der Einstieg des Sohnes weisen dabei Parallelen auf: Keke Rosberg wurde 1982 mit Williams-Cosworth Weltmeister, sein Sohn Nico beginnt seine Formel-1-Karriere im selben Team mit dem gleichen Motorenpartner.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg: Unverkennbar der Vater, aber dennoch nicht vergleichbar

Auf persönlicher Basis sollen die Unterschiede dann aber weit geringer ausfallen. "Wir haben von Nico gesehen, dass er sehr cool und gelassen zu sein scheint", erklärt Teammitbesitzer Patrick Head. "Ich sage nicht, dass sein Vater das genaue Gegenteil war, aber Keke war doch etwas mehr angerührt, wenn es einmal nicht ganz so lief. Nico hat seine Gedanken gut unter Kontrolle, und bei den Testfahrten hat er sich nur wenige Fehler erlaubt."#w1#

Ähnliches fiel auf Teamchef Frank Williams auf. "Keke war unglaublich aufregend, seine Fahrzeugbeherrschung war einfach spektakulär. Das ist bis heute unvergesslich geblieben", so der Engländer. Diese Fahrzeugbeherrschung unterscheidet ihn von seinem Sohn, der nicht ganz so mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt.

"Ich kann mich an Spa 1983 erinnern, als die Turbos dominierten", erinnerte sich Williams zurück. "Fünf Turbo-Autos fuhren in einer Schlange, und direkt hinter ihnen war Keke im Sauger als sechstes Auto. Ich schaute Ken Tyrrell an der Boxenmauer in die Augen, und nach jeder Runde war Keke noch immer dran. Ken konnte es einfach nicht glauben! Keke war im Rennauto einfach brillant."

Bei Nico Rosberg seien diese Züge nicht ganz so deutlich ausgeprägt, nichtsdestotrotz erkennt man bei genauerer Betrachtung aber Gemeinsamkeiten. "Nico ist etwas abgeschwächter, aber sehr clever mit seinem Auto, würde ich sagen", fuhr Williams fort. "In der GP2 hat er meisterhafte Überholmanöver gezeigt, ganz choreografisch geplant."