Williams erwartet von Rosberg mehr als von Button

Genau wie 2000 Jenson Button steigt auch Nico Rosberg als 20-Jähriger bei Williams in die Formel 1 ein - Team erwartet von ihm mehr als damals von "JB"

(Motorsport-Total.com) - Als Frank Williams vor der Saison 2000 nach einem Ausscheidungsfahren um das zweite Cockpit Jenson Button anstelle des Brasilianers Bruno Junqueira verpflichtet hat, war der junge Brite gerade mal 20 Jahre alt - genau wie heute Nico Rosberg, der 2006 seinerseits vor seiner ersten Saison in der Königsklasse des Motorsports steht.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Frank Williams und Mark Webber

Frank Williams hält seine beiden Fahrer für kommende Superstars der Formel 1

Button sammelte 2000, in Williams' erstem Jahr mit Motoren von BMW, immerhin zwölf WM-Punkte und lag damit doch recht deutlich hinter seinem Teamkollegen Ralf Schumacher (24), ließ sein Talent aber mehrmals aufblitzen - am deutlichsten an den Trainingstagen auf den Fahrerstrecken in Spa-Francorchamps und Suzuka. Nach Saisonende wechselte "JB" allerdings zu Benetton, weil sich Williams schon mit Juan-Pablo Montoya einig war.#w1#

Nun hat der britische Erfolgsrennstall von einst wieder einen Jungspund im Team, der von der Papierform her sogar noch viel versprechender ist als Button damals. Entsprechend erwartet Teilhaber Patrick Head auch mehr von seinem deutschen Neuzugang: "Ich nehme an, dass Nico mehr Punkte machen wird als Jenson damals", sagte er gestern. "Damals war es unser erstes Jahr mit BMW, also hatten wir natürlich kein Topmaterial."

"Es spricht viel für Nico, jedenfalls wesentlich mehr als vor der Saison 2000 für Jenson." Frank Williams

Auch der Teamchef strapazierte den Vergleich mit Button: "Nico und Mark (Webber; Anm. d. Red.) sind eine erstklassige Fahrerpaarung, aber ich mache mir Sorgen, dass von Nico zu früh zu viel erwartet werden könnte. Es gibt in diesem Geschäft keine Zauberei, sondern nur harte Arbeit! Es spricht aber viel für Nico, jedenfalls wesentlich mehr als vor der Saison 2000 für Jenson", so der 63-jährige "Rollstuhlgeneral".

Außerdem musste Williams zugeben, dass er selbst wohl nicht auf den amtierenden GP2-Meister aufmerksam geworden wäre: "Sam (Michael; Anm. d. Red.) und Patrick haben Nicos Potenzial vor mir erkannt. In der GP2 kam er letztes Jahr schnell in Schwung, was er mit einigen beeindruckenden Überholmanövern demonstrieren konnte. Den Kartsport eingerechnet hat er schon an mehr als 500 Rennen teilgenommen. Das ist für einen 20-Jährigen viel Erfahrung", sagte der Brite.