• 03.09.2005 09:17

  • von Fabian Hust

Nick Heidfeld muss auf Start verzichten

Die Nachwirkungen des Testunfalls waren im Freien Training zu groß - Heidfeld muss das Auto an Ersatzmann Antonio Pizzonia übergeben

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld im Pech: Der Mönchengladbacher musste sein Auto am Samstagmorgen an Ersatzfahrer Antonio Pizzonia übergeben. Der Deutsche hatte in der vergangenen Woche einen schweren Testunfall. "Es gab einen Fehler in der Radaufhängung. Das ist letzte Woche beim Testen zwischen den 'Lesmo-Kurven' passiert. Er ist dann in die Streckenbegrenzung eingeschlagen", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld klagt über Kopfschmerzen und muss pausieren

"Hundertprozentig fit? Das kann ich nicht behaupten", erklärte der Mönchengladbacher nach dem Freien Training am Freitag, in dem er wie Teamkollege Mark Webber einen starken Eindruck hinterließ. "Ich hatte gestern Abend etwas Kopfschmerzen, jetzt nach dem Fahren auch wieder. Aber es sollte für das Rennen in Ordnung sein."#w1#

Doch der ärztliche Rat in solch einem Fall ist klar: Das Fahren ist zu gefährlich, weil Kopfschmerzen ein Signal dafür sind, dass das Gehirn bei dem Unfall erschüttert wurde. Ein weiterer Crash könnte in diesem Fall fatale Folgen haben. "Ich habe heute Morgen mit den Rennärzten Gary Hartstein und Sid Watkins gesprochen, und sie haben mir beide empfohlen, nicht zu fahren", so Heidfeld.

"Es läuft alles nach Plan, soweit man für einen Vorfall wie diesen vorbereitet sein kann", so Theissen gegenüber 'Premiere'. "Es war natürlich eine unerwartete Situation, dass zwischen 08:30 und 09:00 Uhr feststand, dass Nick heute nicht fahren kann, aber Antonio Pizzonia war hier, war auch vorbereitet. Das Team ist natürlich auch immer auf einen Fahrerwechsel vorbereitet. Die Zeit reicht aus, das Auto umzubauen."

Derzeit lässt sich "Quick Nick" im Krankenhaus genauer untersuchen, bevor er die Heimreise antritt. "Nick wird nicht hier bleiben", erklärte Theissen. "Er hat gestern schon über Kopfschmerzen geklagt, und das hat sich heute Morgen wiederholt. Der Rennarzt hat gesagt, das sind Symptome einer Gehirnerschütterung, die vom Crash letzte Woche in Monza herrühren können. Nick wird sich jetzt untersuchen lassen und dann nach Hause fahren."

Das ganze erinnert stark an die Saison 2003, in der Ralf Schumacher pausieren musste. Damals hatte der Kerpener wie Heidfeld einen Testunfall in Monza, setzte sich am Freitag ins Auto, wo ähnliche Warnsignale des Körpers auftauchten. Das BMW WilliamsF1 Team schickte damals Marc Gené an den Start.

Heute ist es Antonio Pizzonia, der das Cockpit übernimmt. Der 24-jährige Brasilianer verlor im Winter den Test-Shootout gegen Nick Heidfeld. In der Saison 2003 fuhr der Rennfahrer aus Manaus elf Rennen für Jaguar, bevor er wegen mangelnder Leistungen zum BMW WilliamsF1 Team abgeschoben wurde. Dort kam er vergangenes Jahr zu vier Einsätzen, als Ralf Schumacher nach seinem schweren Unfall in Indianapolis pausieren musste.

"Es ist natürlich keine Wunschsituation, aber man muss darauf vorbereitet sein. Ich glaube auch, dass Antonio das ist. Er ist hier in Monza schon einmal eingesprungen und hat damals eine gute Vorstellung geboten. Er kennt die Strecke", meint Theissen. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass er das Potenzial des Autos auch umsetzen kann."