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Newey macht den Unterschied: Erfolg durch Spaß und Speed

Red-Bull-Designer Adrian Newey zwischen Renncockpit und Zeichenbrett - Christian Horner: "Was immer Adrian auch macht, er macht es zu schnell"

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise ist Adrian Newey dafür bekannt, erfolgreiche Rennwagen für die Formel 1 zu entwerfen, was er unter anderem schon bei McLaren, Williams und jetzt Red Bull bewiesen hat. Doch in seiner Freizeit setzt sich der Technikguru auch selbst gerne einmal hinter das Steuer - und das nicht gerade langsam! Im vergangenen Monat durfte Newey in Silverstone Platz in dem von ihm selbst konstruierten RB6 aus dem Jahr 2010 nehmen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor, Red Bull)

Adrian Newey weiß auch hinter dem Lenkrad eines Boliden zu begeistern Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner erinnert sich bei 'ServusTV' noch gut an den besonderen Test: "Was immer Adrian auch macht, er macht es zu schnell", lacht er. "Bevor er auf die ersten Runden ging, nahm ich ihn zur Seite und sagte: 'Es ist wichtig, dass du es langsam angehen lässt.' Da nickte er. Und dann schießt er gleich in der ersten Runde volle Kanne vorbei!"

Und da liegt auch der Unterschied zu anderen Kollegen: Die Kombination zwischen dem theoretischen Arbeiten am Zeichenbrett, übrigens immer noch per Hand (!), und der Tatsache, dass Newey auch in der Praxis richtig schnell ist, macht den Design-Guru zu etwas Besonderem. Schließlich weiß er durch eigene Rennerfahrung später genau, von welchen Problemen ein Fahrer berichtet, und kann diese besser abstellen.

Laut Red Bull gibt es aber noch ein weiteres Newey'sches Erfolgsgeheimnis: Der 53-Jährige ist auch nach all den Jahren im Geschäft noch lange nicht arbeitsmüde. "Es ist toll, dass er immer noch die gleiche Leidenschaft für die Formel 1 hat wie als Jugendlicher", freut sich Horner. Dies könne man an seiner Arbeit sehen. Zudem sei es fantastisch, wie Newey mit den jungen Ingenieuren in der Fabrik in Milton Keynes arbeitet: "Für die ist er eine Inspiration!"

Auch Sebastian Vettel, der seine drei WM-Titel allesamt in Newey-Konstruktionen einfahren konnte, ist immer wieder erfreut und erstaunt zugleich über die Künste des Chefdesigners: "Dass er sich ins Auto setzt, wie ein Verrückter durch die Gegend pfeift und uns danach fragt: 'Ihr fahrt die erste Kurve normal im siebten Gang. Ich war im sechsten und hab's dann mal im siebten probiert.' Wirklich eine Kurve, wo wir uns wirklich jedes Mal neu überwinden und das Herz in die Hand nehmen müssen, gerade so durchkommen - und er fängt an, er hat's dann auch mal im siebten Gang probiert!"

"Da denken wir uns: 'Was machen wir eigentlich das ganze Jahr, wenn er sich reinsetzt und wirklich Gas gibt?'", so Vettel, der bei Newey den Spaß an der Arbeit wirklich fühlen kann. "Es ist eine Sache, die Kapazität und die Intelligenz zu besitzen, gewisse Dinge auf den Schirm zu bekommen und zusammenzuführen. Was dann aber wirklich den großen Unterschied macht, ist, dass er einfach Spaß daran hat", erklärt Vettel.