Newey: Konnten noch nicht das Maximum erreichen
McLaren-Mercedes-Technikdirektor Adrian Newey im Gespräch über die Probleme des Teams und die Michelin-Reifen
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team hat auf der Siegerstrecke der "Silberpfeil"-Fahrer der letzten Jahre in diesem Jahr offenbar kaum eine Chance auf den Sieg. Am Freitag lagen Kimi Räikkönen und David Coulthard mit 0,616 bzw. 0,918 Sekunden Rückstand deutlich hinter dem Tagesbesten Michael Schumacher. Am Samstagmorgen konnte dann immerhin David Coulthard den Rückstand auf 0,338 Sekunden verkleinern. Kimi Räikkönen verbesserte zwar auch seine Vortageszeit um rund zwei Sekunden, lag im letzten Freien Training am Samstagvormittag aber 0,945 Sekunden hinter der Spitze.

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Technikdirektor Adrian Newey hofft schon auf das nächste Jahr
Das Team von Ron Dennis hat ganz offensichtlich mit den Michelin-Reifen noch größere Probleme, auch wenn das BMW-Williams-Team an diesem Wochenende langsamer als die Silbernen zu sein scheint. "Diese Strecke war in den letzten Jahren sehr schön für uns gewesen", erinnerte sich McLaren-Mercedes-Technikdirektor Adrian Newey auf einer FIA-Pressekonferenz. "Ich denke, dieses Jahr ist es sicherlich schwierig."
Obwohl das McLaren-Mercedes-Team mit Testfahrer Alexander Wurz bei den Wintertestfahrten in Barcelona am 25. Januar eine 1:17.328 Minuten mit dem modifizierten Vorjahresauto zu Stande brachte, konnte das Team aus Woking bisher nicht an die Testzeiten anzuknüpfen und hat noch keine ideale Abstimmung für die 4,730 Kilometer lange Strecke gefunden. "Wir wussten das, bevor wir hierher kamen", ist Adrian Newey von den Zeiten des Teams nicht überrascht.
Keine Schuldzuweisungen von Adrian Newey
Der Technikdirektor glaubt jedoch, dass die Performance der "Silberpfeile" mit an den Michelin-Reifen liegt. "Es gab einige Rennen, bei denen Michelin einen Vorteil hatte, aber genauso werden Rennen kommen, bei denen Bridgestone einen Vorteil haben wird", so der Brite weiter. "Wir wussten, dass es hier ein wenig schwierig ist."
In den letzten Wochen wurde in der Presse viel über gegenseitige Schuldzuweisungen innerhalb des McLaren-Mercedes-Teams geschrieben. Während Motorenhersteller Mario Illien und Mercedes-Benz mit dem Chassis nicht zufrieden sein sollen, gibt McLaren angeblich dem vermeintlich schwachen V10-Motor die Schuld am Misserfolg. Doch davon möchte der Technikdirektor nichts wissen. "Es ist eine übliche Sache und es liegt am gesamten Paket", stellte der 43-Jährige klar.
Newey: "Wir durchschreiten eine Lernkurve"
Auf keinen Fall glaubt Adrian Newey, dass man den Fahrern eine Schuld geben kann: "Ich denke, dass David und Kimi beide sehr gute Arbeit erledigen. Wir konnten bisher nur nicht die maximale Leistung aus dem Paket herausholen", so der Brite, der daran erinnert, dass das Team erst seit Anfang Januar mit den Michelin-Reifen Erfahrungen sammeln kann. "Sicherlich durchschreiten wir eine Lernkurve, um das Beste aus den Michelin-Reifen herausholen zu können."
Dies ist jedoch ein üblicher Vorgang, den jedes Team beim Wechsel eines Reifenherstellers durchmachen muss. "Die Reifen unterscheiden sich in vielen Punkten von den Bridgestone-Reifen", hat Adrian Newey festgestellt. "Wir versuchen derzeit zu verstehen, wie wir das Auto einstellen müssen, damit es zu den Michelin-Reifen passt. Ich denke, dass wir dies vor der Saison schon wussten, aber es ist eine langfristige Strategie und wir hoffen auf eine stärkere Ausgangslage im nächsten Jahr."

