New-Jersey-Promoter bestätigt finanzielle Probleme

Leo Hindery, Promoter des geplanten Grand Prix von Amerika in New Jersey, ist enttäuscht, dass finanzielle Unterstützung für das zweite USA-Rennen ausbliebt

(Motorsport-Total.com) - Ob vor der Skyline von New York in naher Zukunft Formel-1-Boliden ihre Rennrunden drehen, ist weiterhin unklar. Nachdem das als Grand Prix von Amerika vorgesehene zweite USA-Gastspiel der Königsklasse (neben Austin) bereits aus dem diesjährigen Kalender flog, sieht es auch für die kommende Saison schlecht aus. "Es steht nicht mehr auf dem Plan für 2014", ließ Bernie Ecclestone vor wenigen Tagen wissen und führte finanzielle Probleme als Grund an. "Sie haben kein Geld", so der Formel-1-Zampano in Bezug auf die New-Jersey-Veranstalter rund um Promoter Leo Hindery.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Formel 1 vor der Skyline von New York: Bleibt es bei Show-Runden? Zoom

Hindery macht keinen Hehl daraus, dass man dem ursprünglichen Zeitplan deutlich hinterherhinkt und bestätigt die finanziellen Sorgen, indem er im Gespräch mit 'GPUpdate.net' anführt: "Wir sind arg ins Stolpern geraten. Wir hatten gehofft, im Jahr 2013 Rennen zu fahren. Was wir nicht vorgesehen hatten, war, das Rennen komplett über Eigenkapital zu finanzieren."

So hätte man sich "entweder von der Stadtverwaltung oder vom Staat" Unterstützung erhofft. Diese konnte bis heute nicht zugesichert werden. "Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Finanzlage wurde im Spätherbst klar, dass wir 2013 nicht schaffen würden", merkt Hindery folgerichtig an. Im Hinblick auf die Zukunft will der New-Jersey-Promoter die Flinte aber nicht ins Korn werfen. So spricht Hindery von einer kürzlich geschlossenen "Vereinbarung mit der FOM über 15 Jahre, die es uns erlaubt, jeweils im Juni Rennen zu fahren". Zumindest für die Saison 2014 scheint dies aber ein frommer Wunsch.

Im Rahmen der im September anstehenden Weltratssitzung der FIA wird ein erster Entwurf des nächstjährigen Formel-1-Kalenders erwartet. Sollte New Jersey auf diesem auftauchen, dann wohl kaum im Juni. Ein Back-To-Back-Termin mit dem Grand Prix von Kanada (voraussichtlicher Termin 8. Juni) würde zwar Sinn ergeben, aber: Der 1. Juni kann nahezu ausgeschlossen werden, weil die Königsklasse aller Voraussicht nach am 25. Mai in Monte Carlo gastieren wird und man nicht drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden abhalten wird. Auch der 15. Juni kommt nicht in Frage, weil dieser Termin für die 24 Stunden von Le Mans geblockt ist.

Rein theoretisch könnte der Grand Prix von Amerika allenfalls Anfang November und somit direkt vor dem Grand Prix der USA in Austin (voraussichtlicher Termin 16. November) steigen. Dies würde jedoch nicht ins Bild der von Hindery erwähnten Vereinbarung mit der FOM passen. Während unter anderem Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff weiterhin auf ein Formel-1-Gastspiel vor der Skyline von New York hofft, stellt sich mehr und mehr die Frage, wie realistisch das ist.