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Neue Regeln für eine bessere Show und mehr Sicherheit
Mit einem Kompromiss aus mehr Show und einer erhöhten Sicherheit wollen die Macher die Formel 1 attraktiver machen
(Motorsport-Total.com) - Nach elf Rennen war in der vergangenen Saison der Kampf um den WM-Titel bereits entschieden, in diesem Jahr haben bei verbleibenden fünf Rennen noch sieben Fahrer mathematische Chancen auf die Krone in der Formel 1. Das Rennen in Silverstone wäre allerdings wohl nicht so aufregend gewesen, wäre die Reihenfolge durch die zwei Safety-Car-Phasen nicht kräftig durcheinander gewirbelt worden. So sahen die Fans jede Menge aufregender Zweikämpfe und Überholmanöver.

© xpb.cc
Bernie Ecclestone sieht in der Formel 1 weiterhin Handlungsbedarf
Doch noch scheint es der Formel 1 an der letzten Attraktivität zu fehlen, das jedenfalls glauben Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley und wollen dem Reglement den letzten Feinschliff verpassen. Auch in Silverstone gab es leere Ränge zu beklagen, das kommende Rennen in Hockenheim wird ebenfalls kaum ausverkauft sein. Doch bei allem Respekt vor der Arbeit der Formel-1-Macher, man scheint dabei zu vergessen, dass die Ticketpreise längst in unverschämte Höhen geschnellt sind.
Dennoch sieht man weiterhin dringenden Handlungsbedarf: Zunächst einmal möchte man den Ablauf des Rennwochenendes verändern, um den Zuschauern mehr Show zu bieten. Der langatmige Sonntag, der außer der wenig aufregenden Fahrerparade bis zum Rennen öde ist, soll durch die Verschiebung des zweiten Qualifyings vom Samstag auf den Sonntag aufgewertet werden.
Das Programm wird dadurch kompakter, der Freitag soll kein Freies Training mehr erhalten sondern ausschließlich um ausgeweitete Testfahrten erweitert werden. Das 1. Qualifying am Freitag wird dafür auf den Samstag verschoben, wo ja durch die Verlegung des entscheidenden Qualifyings von Samstag auf Sonntag eine Lücke entstehen würde. Durch die längeren Tests am Freitag (bis zu sechs Stunden) ist es vielleicht auch für die Top-Teams interessant, vor Ort zu testen. Dann wären bis zu 13 Stunden Formel-1-Autos an einem Wochenende auf der Strecke zu sehen.
Nach Informationen der 'Welt' sehen auch die Formel-1-Teams ein, dass man am Reglement Veränderungen vornehmen muss ? inklusive des technischen Regelwerks. Auch hier möchte man die Attraktivität der Formel 1 erhöhen. So soll es bereits Einigung darüber geben, dass es ab 2004 wie geplant keine elektronischen Fahrhilfen mehr geben wird. Das soll die Drifts in die Formel 1 zurückbringen. Kosten werden eingespart, in dem der Motor ein ganzes Rennwochenende halten soll. Das wird einige PS kosten und gleichzeitig die Autos ohne Traktionskontrolle beherrschbarer machen.
Dennoch gibt es kritische Stimmen, denn auch mit "nur" rund 880 PS, die man 2004 erwarten kann, wären die Boliden im Regen äußerst kritisch zu fahren, die Gefahr, dass es schwere Abflüge oder Kollisionen gibt, wäre groß. In fünf Jahren erwarten die Techniker bei einem unveränderten Reglement Leistungen von an die 1.000 PS. Undenkbar ohne Traktionskontrolle. Aus diesem Grund läuft hinter den Kulissen die Diskussion um die Beschneidung der Motoren.
Nachdem Turbomotoren längst verboten sind, bleibt nur die Beschneidung des Hubraums, da eine Drehzahlbegrenzung in der Formel 1 völlig Fehl am Platz wäre. Manche wollen auch die Zylinderanzahl begrenzen. Noch stellen sich die Hersteller größtenteils quer, denn 3-Liter-Motoren und zehn Zylinder klingen perfekt für die Marketingstrategen. Acht Zylinder und 2,5 Liter Hubraum, wie vielen vorschwebt, bereiten den PR-Abteilungen Kopfschmerzen. Doch klar ist, eine Einigung muss her um die Formel-1-Boliden nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

