• 20.07.2003 11:32

Formel-1-Boss erntet Kritik

Bernie Ecclestone stellte den Großbritannien-Grand-Prix erneut in Frage und setzte sich damit heftiger Kritik aus

(Motorsport-Total.com/sid) - Bernie Ecclestone hat den Großen Preis von England erneut mit dem Rauswurf aus dem Formel-1-Kalender gedroht und ist deshalb in seiner Heimat heftig unter Beschuss geraten. "Wir brauchen kein Rennen in Großbritannien", erklärte der Formel-1-Boss und warf den Organisatoren in Silverstone vor, Investitionen von 70 Millionen Euro "in Parkplätze versenkt zu haben". Der Austragungsort des ersten Formel-1-Grand-Prix der Geschichte am 13. Mai 1950 gilt als gefährdet, da 2004 die Rennen in Shanghai und Bahrain neu im Kalender stehen sollen. Mögliche Streichkandidaten sind auch Imola/Italien und Zeltweg/Österreich.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone: "Wir brauchen kein Rennen in Großbritannien"

Trotz der Investitionen der letzten Jahre in eine vierspurige Autobahn sorgten am Sonntag in Silverstone 100.000 Fans rund um die Strecke erneut für ein Verkehrschaos mit stundenlangen Wartezeiten. Dennoch versteht der dreimalige Weltmeister Jackie Stewart, Präsident des British Racing Drivers' Club, Ecclestones Kritik nicht: "Die einzigen, die den britischen Grand Prix immer wieder gefährden, sind Weltverbands-Präsident Max Mosley und Bernie Ecclestone." Der Formel-1-Boss, so meinte Stewart im 'Daily Telegraph' würde mit immer neuen Forderungen nur seinen Profit maximieren wollen: "Die Ökonomie des Sports ist ungerecht. Das meiste Geld geht in eine Richtung, zu den Firmen von Mr. Ecclestone."

Auch Ferrari-Superhirn Ross Brawn mag Silverstone: "Bis auf die Verkehrssituation sind die Bedingungen exzellent." Ecclestone verhandelt nun mit den Silverstone-Vermarktern, dem Racing-Club als Eigentümer der Strecke und einer regionalen Entwicklungsagentur über die Zukunft des Grand Prix. "Die Verhandlungen könnten mehrere Wochen dauern", erklärte ein Sprecher. Die britische Regierung hatte kürzlich 30 Millionen Euro für die Motorsport-Industrie zur Verfügung gestellt. In Großbritannien sind sechs der zehn Formel-1-Teams beheimatet, es gibt 3000 Zulieferbetriebe mit 40.000 Beschäftigten. Die britische Motorsport-Industrie macht einen Jahresumsatz von etwa 7,5 Milliarden Euro, der England-GP trägt etwa 60 Millionen Euro dazu bei.