• 18.07.2003 10:10

  • von Marcus Kollmann

Mosley: "Wir sagen nur, was gesagt werden sollte"

Der FIA-Präsident rechtfertigt seine Kritik an Silverstone und wehrt sich gegen die jüngsten Vorwürfe

(Motorsport-Total.com) - Silverstone kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen heraus.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Mosley ist überzeugt, dass Silverstone die beste Rennstrecke werden könnte

Nachdem es in den letzten Tagen und Wochen gegenseitige Schuldzuweisungen und gute Ratschläge zwischen den Streckenbetreibern auf der einen und den Formel-1-Verantwortlichen auf der anderen Seite gegeben hat, gehen die Diskussionen auch während des Großes Preises von Großbritannien munter weiter.

Nach Jackie Stewarts Kritik an Bernie Ecclestone und Max Mosley, denen er vorwarf gezielt und bewusst die Zukunft des Rennens mit bösartigen Aussagen zu riskieren, hat sich nun der FIA-Präsident gegen die jüngsten Vorwürfe zur Wehr gesetzt.

"Es ist total unproduktiv, uns vorzuwerfen wir wären bösartig. Wir sagen nur, was gesagt werden sollte, was bedeutet, dass wir hier gerne die beste Rennstrecke sehen möchten. Ich kann mich auch nicht der Ansicht anschließen, dass so lange Silverstone nicht eindeutig die schlimmste Rennstrecke ist ja alles in Ordnung sei", wird Mosley in der englischsprachigen Motorsportpresse zitiert.

"Ich glaube, dass es die beste und vorzeigbarste Strecke von allen sein sollte und das Geld dazu ist vorhanden. Ohne Zweifel können sie das Geld auftreiben und das sollten sie auch tun. Es gibt doch keinen Grund, warum Silverstone nicht die beste aller Rennstrecken sein sollte. Die einzige Sache, die schon immer schwierig war, ist der Verkehr und der Zugang gewesen", erklärte der Engländer weiter und machte dabei deutlich, dass das Problem mit den Anreisemöglichkeiten und Straßen in der Zwischenzeit aussortiert sei, nun jedoch auch der Kurs selbst auf Vordermann gebracht werden müsse.

Hinsichtlich der finanziellen Mittel, die laut dem British Racing Drivers Club, dem Silverstone gehört, fehlen, vertritt Mosley eine andere Ansicht. So erhält der BRDC nämlich von den Veranstaltern des Rennens, der Firma Brands Hatch Leisure, pro Jahr 8 Millionen britische Pfund als Mietgebühr. Mit diesem Geld, so Mosley, könne man "wunderbare Arbeit" verrichten.

"Mit 8 Millionen Pfund pro Jahr kann man, wenn man einen langfristigen Vertrag besitzt, eine Menge ausrichten. Sie könnten ziemlich leicht 50 bis 60 Millionen Pfund auftreiben und mit diesem Geld könnte man basierend auf dem was jetzt da ist wirklich etwas Spektakuläres machen."

Dass es mit Silverstone nicht vorwärts geht, liegt laut Mosley aber auch daran, "dass verschiedene Personen die sich in der Position befinden das zu entscheiden zögern und etwas Motivation benötigen."

Der Engländer stellte darüber hinaus in Aussicht, dass die Möglichkeit auf einen Verbleib von Silverstone im Rennkalender besteht, jedoch nur wenn die Strecke komplett umgebaut und modernisiert wird. Dem BRDC empfahl er noch einmal nachdrücklich, dass er endlich die dafür notwendigen Mittel auftreiben und die entsprechenden Maßnahmen in die Wege leiten soll.