Nach Auftakt-Euphorie: Romain Grosjean dämpft Erwartungen

Romain Grosjean zeigt sich bemüht, die Erwartungshaltung zu dämpfen, während ihn Haas-Technikchef Günther Steiner über den grünen Klee lobt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem beeindruckenden Debüt des Haas-Teams in der Formel 1 zeigt sich Romain Grosjean bemüht, die allgemeine Erwartungshaltung zu dämpfen. Ein sechster Platz in Australien und ein fünfter in Bahrain seien schön, findet der 30-jährige Franzose, aber dass es in dieser Tonart weitergehen wird, könne man keineswegs voraussetzen.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner und Romain Grosjean

Günther Steiner ist voll des Lobes für Haas-Sensation Romain Grosjean Zoom

"Ich werde jetzt ständig gefragt, was unsere Erwartungen sind und wie wir nach zwei Top-6-Ergebnissen hintereinander mit der Erwartungshaltung von außen umgehen", schreibt der WM-Fünfte (punktgleich mit dem viertplatzierten Kimi Räikkönen) in seiner Kolumne auf 'F1i.com'. "Ich sehe das so: Selbst nach Bahrain wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Jedes Mal, wenn wir in ein neues Rennwochenende starten, beginnen wir effektiv wieder bei null."

Haas profitiert vom Status als wichtigster Ferrari-Kunde und ist bislang auch nur mit dem Grosjean-Auto wirklich konkurrenzfähig, aber das ändert nichts daran, dass der Wettbewerb im Mittelfeld hart ist und der Wind von einem Rennen zum nächsten drehen kann: "Wir müssen diese besonderen Momente genießen, aber wir müssen auch mit beiden Füßen fest auf dem Boden bleiben. Die Formel 1 ist eine sehr komplexe Welt, in der alles Mögliche vor sich geht. Darauf müssen wir uns ständig neu einstellen", so Grosjean.

"Bahrain und Australien", fährt er fort, "waren zwei fantastische Rennen, in denen wir alle unser Bestes gegeben haben. Gleichzeitig gibt es aber auch noch viele Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Das ist positiv, weil wir wissen, wo wir ansetzen müssen. In unserem Auto steckt eine Menge Potenzial. Das müssen wir nur entpacken."

Verbessert werden können etwa operative Prozesse während des Rennwochenendes, wie das völlig verpatzte Timing im Australien-Qualifying gezeigt hat, oder auch die Zuverlässigkeit. Grosjean selbst ist hingegen eine "feste Größe" im Team, sagt Technikchef Günther Steiner: "Er war schon gut, bevor er zu uns kam. Wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen, dann fragen wir ihn: 'Romain, ist das gut? Sind wir auf dem richtigen Weg?' Und bisher waren wir auf dem richtigen Weg."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts China

Mit Grosjean, der sich seit seinen Zeiten als Lotus-Rambo auch dank psychologischer Hilfe persönlich enorm weiterentwickelt hat, als Zugpferd: "Ich denke, dass er sehr wichtig für das ganze Team ist - vor allem für die Ingenieure und Mechaniker, um alle bei Laune zu halten. Er hatte bisher mit allem recht, was er gesagt hat. Wir haben mit ihm einen Fahrer, auf den wir hören können", lobt Steiner.