Neuer Frontflügel: Haas' ungewöhnliche Gleichbehandlung

(Motorsport-Total.com) - Von wegen keine Updates: Haas legt beim Grand Prix von China nach dem tollen Saisonstart nach und bringt einen neuen Frontflügel. Während bei Williams jeweils nur einer der Piloten in den Genuss der neuen Frontpartie kommt, ist so etwas beim Haas-Team undenkbar. "Bei uns ist es Teampolitik, dass beide Fahrer die gleichen Teile bekommen", bestätigt Teamchef Günther Steiner. Der Grund ist allerdings nicht das Gebot der Fairness.

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Die Haas-Piloten werden stets mit den gleichen Teilen ausgestattet Zoom

"Wenn ein Fahrer etwas hat, was der andere nicht bekommt, dann ist vielleicht plötzlich der mit den alten Teilen schneller", erklärt der Südtiroler. "Man zweifelt sich also dann selbst an und verwirrt sich selbst." Denn möglicherweise liegt es am Fahrer oder an anderen Umständen, dass plötzlich der Pilot mit den erprobten Teilen die besseren Rundenzeiten fährt - und die Ingenieure drehen sich im Kreis.

Bei neuen Teilen hat Haas überhaupt eine konservative Herangehensweise. "Wir bringen nur dann neue Teile, wenn wir wirklich eine Verbesserung gefunden haben und sagen nicht, dass es in Barcelona ein großes Update geben wird", stellt Steiner klar. Daher dürfte man sich beim neuen Frontflügel seiner Sache ziemlich sicher sein.

Überraschend war hingegen der Bremsdefekt von Esteban Gutierrez in Bahrain. Es ist nicht das erste Mal, denn schon bei den Testfahrten in Barcelona erlitt Romain Grosjean einen Bremsdefekt bei hoher Geschwindigkeit und flog in der ersten Kurve ab.

"Bei Esteban war eine Bremsscheibe defekt", erklärt Steiner den Grund für den Ausfall des Mexikaners. "Wir untersuchen immer noch, woran das lag." In China rechnet der Südtiroler, den den Namen des Scheibenherstellers nicht nennen mag, mit keiner Wiederholung: "Wir verwenden hier eine andere Bremsscheiben-Spezifikation von der gleichen Firma. Wir klopfen auf Holz, aber der Defekt sollte hier nicht auftreten. Wir benötigen hier weniger Kühlung als in Bahrain."

Daher sollte der nächsten Sensation nichts mehr im Wege stehen. Schielt Haas nach einem fünften und einem sechsten Platz durch Grosjean inzwischen auf das Podest? "Ein Podestplatz als Ziel wäre ein bisschen hochgegriffen", hält Steiner den Ball flach. "Unser Ziel sind immer noch die Punkte - und zwar jedes Wochenende. Wir wissen, dass wir nicht jedes Mal Fünfter oder Sechster werden können, aber wenn wir gut arbeiten, dann sollte das möglich sein."