Motoren für Honda: Mercedes zeigt Interesse

Mercedes-Sportchef Norbert Haug kann sich durchaus vorstellen, Motoren an Honda zu liefern, solange nur die Finanzierung gesichert ist

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Mercedes Ferrari schon den Force-India-Deal weggeschnappt hat, könnten die Stuttgarter nun auch mit dem ehemaligen Honda-Team ins Geschäft kommen. Dies berichten die Kollegen von 'autosport.com'. Dabei hatte Honda-Teamchef Ross Brawn angeblich zunächst bei Ferrari hinsichtlich einer Partnerschaft angefragt.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Mercedes scheint einer Kooperation nicht grundsätzlich abgeneigt zu sein

Doch nachdem Ferrari die Chancen auf eine Einigung gestern auf "fast null Prozent" beziffert hat, wurde heute Mercedes als weitere Alternative ins Spiel gebracht. Dieses Gedankenspiel scheint in Stuttgart anzukommen: "Wenn es eine machbare Lösung mit einem Investor für das Team gibt, wären wir dazu bereit, darüber zu sprechen", erklärt Sportchef Norbert Haug. Er betont aber gleichzeitig: "Der finanzielle Hintergrund muss da sein."#w1#

Das versteht sich von selbst, denn in einer Zeit, in der Automobilhersteller wie Renault gerade 100 ihrer Formel-1-Mitarbeiter abgebaut haben, kann sich Mercedes nur auf ein zweites Kundenteam einlassen, wenn hundertprozentig sicher ist, dass für die Motoren auch bezahlt wird. Sollte das der Fall sein, dann kann ein solches Arrangement sogar ein Weg sein, um die eigenen Kriegskasse aufzubessern. Neu erfinden müsste man die Triebwerke für das Honda-Team ja nicht.

"Man kann in der aktuellen Situation keine Geschenke verteilen." Norbert Haug

"Man kann in der aktuellen Situation keine Geschenke verteilen", stellt Haug klar, "aber wir würden gerne im Interesse der Formel 1 helfen. Ross Brawn und Nick Fry sowie ihre Jungs haben bisher einen guten Job gemacht. Wenn wir also in einer Position sein sollten, in der wir ihnen helfen können, dann würden wir das sicher versuchen. Die finanzielle Machbarkeit ist aber sehr wichtig. Das muss hundertprozentig kugelsicher sein."

Davon abgesehen sei das Timing für eine dritte Motorenpartnerschaft neben dem Werksteam McLaren und Force India "nicht ideal", weil die Ingenieure in der Fabrik im britischen Brixworth wegen KERS und der Drehzahlumstellung alle Hände voll zu tun haben. Haug unterstreicht, dass ein weiteres Kundenteam gerade jetzt schwierig umzusetzen wäre, denn: "Selbst als wir auf den V8 umgestellt haben, war nicht so viel zu tun wie jetzt."