• 05.07.2005 13:42

  • von Marco Helgert

Mosley sagt Treffen mit Formel-1-Fahrern ab

Das Treffen zwischen den Formel-1-Fahrern und dem FIA-Präsidenten wird nicht stattfinden, da David Coulthard Kritik an den Regeln übte

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Piloten wollten sich am Rande des Grand-Prix-Wochenendes in Silverstone mit FIA-Präsidenten Max Mosley treffen, um über einige Sicherheitsbelange und die Vorfälle beim US-Grand-Prix in Indianapolis zu beraten. Zuvor aber gab es bei den Treffen der Mitglieder der Fahrergewerkschaft GPDA in Magny-Cours offenbar einige Misstöne. Auch aus diesem Grund wurde dieses Treffen mit Spannung erwartet.

Titel-Bild zur News: FIA-Präsident Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley wird sich in Silverstone nicht mit den Fahrern treffen

Nun aber wird das Meeting platzen. David Coulthard, einer der Initiatoren des Treffens, vermutete schon im Vorfeld, dass Mosley einen anderen Termin in seinem Plan finden würde und das Treffen somit ausfallen könnte. Damit er lag er nicht gänzlich daneben, doch seine kritischen Kommentare über die Regeländerungen der vergangenen Jahre vergrämten den Engländer, der das Meeting nun abseits eines Rennwochenendes abhalten möchte.#w1#

Beim Treffen sollte es darum gehen, "über mögliche Sicherheitsmaßnahmen seitens der FIA bei privaten Testfahrten zu reden, damit diese den Vorkehrungen bei den Grands Prix entsprechen", schrieb Mosley in einem Brief an Coulthard, der 'Autosport-Atlas' vorliegt. "Wir stehen bei dieser Sache hinter den Fahrern und von daher freute ich mich auf das Treffen."

Aber nun habe Coulthard "die Aussicht auf das Meeting als Grund benutzt, die persönlichen Meinungen über die momentanen Regeln der Presse zu erläutern", schrieb Mosley weiter. "Alle diese Regeln - das Qualifying, das Einzelzeitfahren und die Strafversetzung um zehn Plätze - sind nicht dafür gedacht, die Rennen zu zerstören, aber im Endeffekt machen sie genau das", erklärte Coulthard bei einem Treffen mit Journalisten im Vorfeld des Rennens in Silverstone.

Mosley wehrte sich: "Die Einreifenregel wurde am 6. September einstimmig von allen Teams und der Technischen Arbeitsgruppe der FIA abgesegnet. Jeder Fahrer, der die Regeln des Jahres 2005 nicht mag, sollte sein Team und nicht FIA danach befragen", schrieb er weiter. Außerdem seien nach dem derzeitigen Concorde-Agreement die Fahrer nicht in die Entstehung der Regeln eingebettet. Dies solle sich für 2008 ändern und die FIA erwartet die Kommentare der Fahrer zu dem kürzlich veröffentlichten Regelentwurf.

"Die Verbesserung der Sicherheit für Fahrer besitzt für uns die größte Wichtigkeit", so Mosley. "Ich wäre daher glücklich darüber, alle Fahrer zu einem Termin, der für beide Seiten angenehm ist, zu einem formalen Treffen nach Paris oder Monaco einzuladen." Coulthards Kommentare aber haben "das Ziel für das Treffen in Silverstone verzerrt und machten eine ruhige Diskussion unmöglich. Daher wird das Meeting nicht stattfinden." Der Brief Mosleys erreichte auch alle anderen Formel-1-Fahrer.