• 05.07.2005 13:07

  • von Beetz / Helgert

Toyota möchte in Silverstone wieder auftrumpfen

Mit einem guten Ergebnis aus Magny-Cours im Rücken reisen Jarno Trulli und Ralf Schumacher zuversichtlich zum Rennen nach Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Nach einem tollen Saisonstart fiel das Toyota-Team wieder ein wenig zurück. Doch die Pole Position in Indianapolis und der zweite Startplatz von Jarno Trulli in Magny-Cours zeigten eindrucksvoll, dass die Truppe aus Köln-Marsdorf wieder auf dem richtigen Weg ist. Im Rennen waren die rot-weißen Autos einigen Konkurrenten jedoch wieder unterlegen. Einen Podestplatz visiert man in Silverstone daher nicht an, wohl aber ein gutes Punkteergebnis, um im Kampf in der Herstellerwertung Ferrari weiter auf den Fersen zu bleiben.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher (Toyota TF105)

Ralf Schumacher muss in Silvestone nicht als erster Fahrer in die Qualifikation

"Silverstone ist eine ebenso technische Strecke wie Magny-Cours, anspruchsvoll für Fahrzeug und Fahrer. Es kommen alle möglichen Arten von Kurven vor, sodass es schwierig ist, ein Setup für den gesamten Kurs zusammenzustellen", erklärte Jarno Trulli. "Wie immer braucht man ein gut ausbalanciertes Auto und man muss einen Kompromiss zwischen aerodynamischen und mechanischen Belangen finden. Wenn man es so hinbekommt, dass das Auto in schnellen und langsamen Kurven gut anspricht, kann man gute Resultate erzielen."#w1#

"Vom Blickwinkel eines Fahrers aus ist der 'Becketts'-Komplex der schönste Teil. Aber es gibt noch andere Kurven, wie zum Beispiel 'Bridge' und 'Copse', bei denen man sich voll konzentrieren muss, um die Rundenzeit zu verbessern", erklärte der Italiener. "Die 'Stowe' ist als langsame Sektion am Ende der Runden ebenso wichtig. Der Wind spielt eine wichtige Rolle, er kann das Handling beeinflussen, weil die Umgebung sehr flach ist. Das Wetter ist unvorhersehbar, also müssen wir uns auf alles vorbereiten. Ich stand in Silverstone schon in der ersten Reihe, also werden wir sehen, ob wir unsere Saison auch dort so gut weiterführen können wie bisher."

Ralf Schumacher fürchtet den Wind in Silverstone

Auch Ralf Schumacher erwartet hinsichtlich der Setuparbeit ein anstrengendes Wochenende. "Mit 5,14 Kilometern ist Silverstone sehr lang und für Fahrer und Ingenieure gleichermaßen anstrengend", erklärte er. "Da der Kurs flach ist, ist er sehr windanfällig, was einen Fahrer in einer schnellen Runde stören kann. Wenn man in den Wind hineinfährt, dann kann sich der Vorderwagen sehr gut anfühlen. Bei Rückenwind aber wird das Auto schnell instabil. Gerade in 'Copse', 'Becketts' und 'Stowe' kann der Wind stark wehen. Diese schnellen Kurven verlangen eine gute aerodynamische Effizienz und einen Einsatz der Fahrer, für die langsamen Kurven benötigt man hingegen eine gute Traktion."

"Wir müssen diese Vielfalt der Setups auch in den Freien Trainings am Freitag berücksichtigen, denn selbst wenn der Wetterbericht von einem trockenen Wochenende kündet, so gibt es immer die Chance, dass Regen fällt", fuhr der 30-Jährige fort. "In Silverstone hatte ich zu Beginn meiner Formel-1-Karriere viel Glück, von 1997 bis 2000 fuhr ich immer unter die besten Sechs. Mit dem TF105 haben wir bei jedem Rennen die Chance, in die Punkte zu fahren. Daher bin ich zuversichtlich, weitere Zähler zu holen."

Gascoyne: "Wir sind zuversichtlich!"

"In Silverstone fahren wir mit ziemlich steilen Flügeleinstellungen, allerdings nicht ganz so steil wie in Monaco", so der Technische Direktor Mike Gascoyne. "Im Gegensatz zu Monaco hat Silverstone sehr lange Geraden, auf denen der Luftwiderstand die Geschwindigkeit begrenzt. Das bedeutet, dass unser gesamtes Paket sehr effizient sein muss und keinen ungewollten Luftwiderstand produzieren darf. Das Wetter ist ein wichtiger Faktor, es kann über das gesamte Wochenende hinweg immer wieder zu einzelnen Regenschauern kommen, sogar im Juli. Wenn wir wissen, dass wir das Rennen bei starkem Regen bestreiten müssen, werden wir mit mehr Abtrieb fahren."

Doch damit alleine ist es nicht getan, denn der Kurs in Silverstone stellt die Ingenieure dann auch vor weitere Aufgaben. "Wir würden dann auch den Bodenabstand verändern, um Aquaplaning zu vermeiden. Außerdem würden wir das Auto besonders im Heckbereich weicher einstellen, um die Traktion zu unterstützen", fuhr der Engländer fort. "Es kann von Vorteil sein, in Silverstone zu testen, aber nur dann, wenn die Bedingungen dabei ähnlich denen des Rennwochenendes waren. Bislang haben wir in diesem Jahr hier noch nicht sehr viel getestet, aber uns stehen eine Menge Daten aus früheren Grands Prix und Testläufen zur Verfügung. Durch die sechs Punkte, die wir in Frankreich geholt haben, stehen wir im Qualifying auf guten Positionen. Wir sind zuversichtlich!"