• 05.07.2005 10:36

  • von Franziska Beetz

Stoddart: Mosley "sollte sich zurückziehen"

Minardi-Teamchef Paul Stoddart erklärt mit harschen Worten, warum Max Mosley seinen Hut nehmen sollte: Seine Position sei untragbar

(Motorsport-Total.com) - Der Schlagabtausch zwischen den Michelin-Teams und ihrem Fürsprecher Paul Stoddart auf der einen und der FIA auf der anderen Seite geht in die nächste Runde. Minardi-Teamchef Stoddart fordert erneut nachdrücklich den Rücktritt von FIA-Präsident Max Mosley. Ein Blatt nimmt er dabei - wie gewohnt - nicht vor den Mund. Die Teams hätten genug von Mosley, glaubt Stoddart.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart und Bernie Ecclestone

Paul Stoddart kann es nicht lassen, Max Mosley zu kritisieren

"Auch wenn sie es nicht öffentlich sagen, reden sie doch im Privaten darüber. Entweder er geht, oder die Formel 1, wie wir sie heute kennen, wird es bald nicht mehr geben. Meine Botschaft an Mosley ist, dass er uns und der Formel 1 zuliebe sein Amt niederlegen sollte", wird der Australier in der 'News of the World' zitiert.#w1#

Nach dem Debakel von Indianapolis, als nur die sechs Bridgestone-Autos starteten und das restliche Feld sich in die Boxengasse zurückzog, wird besonders scharf gegen Mosley geschossen. "Seine Position ist untragbar. Er sollte sich zurückziehen, aber er wird es nicht tun. Ich denke, die Gründung einer Konkurrenzserie ist nunmehr unvermeidlich", beschwert sich der 50-Jährige, der bereits vor Indianapolis nicht mehr als großer Freund Mosleys galt.

Doch Stoddart ist nicht nur voll der Kritik. "Max hat bis vor zwölf Monaten gute Arbeit geleistet. Er half 2002 mir und meinem Team, zu überleben. Und er war immer ein wichtiger Unterstützer der unabhängigen Teams", meint Stoddart angesichts des Druckes, den die Werksteams im sportlichen und politischen Bereich ausüben können. "Aber er ist Opfer seines eigenen Erfolgs geworden."

"Die FIA ist mittlerweile ein gewaltiges Imperium, zu groß für eine einzelne Person", nimmt der Minardi-Teamchef sein Klagelied schließlich erneut auf. "Es kommt nicht darauf an, wer ihn ersetzt. Zwischenzeitlich ist er so schlecht geworden, dass jeder andere den Job auch tun könnte." Schlussendlich zieht Stoddart gar das ultimative Register:

"Wenn Max nicht zurücktritt, gehe ich. Das Leben ist zu kurz, um sich mit diesem verdammten politischen Kampf herumzuschlagen. Der Sport, den ich liebe, wird gerade zerstört. Das ist es, worum es mir wirklich geht. Ich werde am Ende dieser Saison weitersehen", beschließt der 50-Jährige seine Ausführungen. "Aber wenn Max bleibt, verkaufe ich mein Team."