• 16.02.2003 10:42

Mosley: Das Zauberwort heißt Unberechenbarkeit

FIA-Präsident Max Mosley hofft, dass das neue Reglement die Formel 1 wieder interessanter machen wird

(Motorsport-Total.com) - Die Ferrari-Dominanz und die zurückgegangenen Einschaltquoten haben im Zusammenspiel mit den Pleiten von Prost und Arrows dazu geführt, dass ab der kommenden Saison zahlreiche neue Regelungen in Kraft treten. Während man auf dem Gebiet der Kosteneinsparungen noch viel mehr tun muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen, hofft FIA-Präsident Max Mosley, dass man genug getan hat, um dafür zu sorgen, dass das Interesse an der Formel 1 wieder steigt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Wer will eine erdrückende Schumacher-Ferrari-Dominanz wirklich sehen?

"Man muss sich immer selbst die Frage stellen: 'Warum stehe ich so früh auf und schaue mir das Rennen in Australien an?'. Ich tue es wegen dem Unerwarteten. Wenn ich weiß, was passieren wird, dann gibt es nicht wirklich einen Grund, mitten in der Nacht aufzustehen oder sogar die Nacht auf Sonntag durchzumachen, um mir das Rennen anzuschauen", so der Präsident das Automobilweltverbandes.

Der Brite ist sich sicher, dass es wichtig ist, diese Unberechenbarkeit in die Formel 1 zurückzubringen, was insbesondere durch den neuen Qualifying-Modus passieren sollte. Gleichzeitig jedoch darf man am Kräfteverhältnis nichts manipulieren: "Der Beste wird immer noch den Titel gewinnen. Es wäre falsch, wenn der beste Fahrer am Ende nicht gewinnen würde aber er wird hoffentlich am Ende der Saison gewinnen und nicht in Ungarn oder sogar noch früher. Das wollen die Leute nicht."

Wie sich die neuen Reglementauslegungen auf die Formel 1 auswirken werden, weiß im Moment noch niemand. Es könnte ja auch sein, dass zum Beispiel durch das Tankverbot zwischen Qualifying und Rennen die Grand Prixs so undurchsichtig werden, dass weitaus weniger Zuschauer die Rennen verfolgen möchten: "Das Problem, wenn man etwas unvorhersehbarer machen möchte, ist die Tatsache, dass genau dies ebenfalls unvorhersehbar ist. Es könnte am Ende noch weniger interessant werden?"

Ob die kommende Saison spannend wird oder nicht liegt natürlich primär an der Ferrari-Konkurrenz: "Das liegt nicht in unserer Hand. Ich kann nur sagen, dass wenn Williams, McLaren und Ferrari gleichwertig sind, die Rennen mit diesen Veränderungen noch interessanter sein werden als sie es zuvor gewesen wären. Wenn die Autos nicht gleichwertig sind, dann wird es ebenfalls interessanter sein als zuvor. Aber man kann trotzdem nicht garantieren, dass der Titel nicht doch frühzeitig entschieden wird."