• 15.02.2003 11:12

  • von Fabian Hust

David Coulthard kritisiert "Reglement-Schock"

McLaren-Mercedes-Pilot Coulthard über die neuen Regeln und warum er findet, dass diese zu kurzfristig eingeführt worden sind

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Max Mosley lief in den vergangenen Wochen und Monaten zur Hochform auf und hat die Formel 1 kräftig umgekrempelt. Einzelzeitfahren im Qualifying, eine andere Punkteverteilung, Elektronikabrüstung und als Sahnehäubchen ein Tankverbot zwischen Qualifying und Rennen, um nur eine von vielen Änderungen am Reglement zu nennen, die der Brite den Teams teilweise regelrecht aufs Auge gedrückt hat.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard weiß noch nicht so genau, was ihn erwarten wird

"Die Art und Weise, wie diese Reglementsänderungen erfolgt sind, ist besorgniserregend", kritisierte David Coulthard am Freitag bei einem Treffen mit britischen Medien die Handlungen des Präsidenten des Automobilweltverbandes. "Es ist nicht gut, auf diese Art und Weise für Verwirrung zu sorgen und so viele Änderungen zu haben. Wir wissen nicht, wo wir stehen und ich kann mich nicht konzentrieren, so lange ich nicht weiß, wie die Regeln aussehen."

"Die Versuche von Max, die Kosten zu senken, müssen für die Formel 1 gut sein und er versucht mit Sicherheit, die Dinge anders und interessanter zu gestalten", so der Schotte weiter. "Wenn dies das Interesse der Öffentlichkeit erhöht, so ist das eine gute Sache. Dies ist eine neue Formel-1-Ära. Sie wird uns andere Strategien bringen, auch wenn ich nicht glaube, dass sich dies großartig auf die Ergebnisse auswirken wird."

Nicht im Raum stehen lassen möchte der 31-Jährige die Behauptung von Max Mosley, er habe selbst handeln müssen, da die Teams sich um die Probleme der Formel 1 nicht kümmerten und eigensinnig seien: "Das ist ein Schlag in das Gesicht", so "DC". "Teamchefs wie Ron Dennis, Frank Williams und Eddie Jordan haben sich selbst für den Sport seit Jahren aufgeopfert. Ich kann nicht zustimmen, dass die Teams nur an sich selbst denken."

Besonderes das Einzelzeitfahren mit gleicher Benzinmenge wie beim Start des Rennens wird laut Coulthard dramatische Auswirkungen haben: "Die Geschichtsbücher kann man nun nicht mehr aktualisieren", so der Schotte gegenüber 'BBC Radio Five Live' der der Formel 1 vorwirft, das Reglement im Moment "beinahe wöchentlich" zu verändern.

Der McLaren-Mercedes-Pilot weiter: "Die Strategie wird sich deutlich ändern, denn nun muss man sich entscheiden, wo man am Start stehen möchte und wo es von Vorteil ist zu stehen. Wenn man sich mit einem vollen Tank qualifiziert, so wird man am Ende des Feldes stehen aber man könnte nach vorne kommen, wenn die anderen stoppen."

Diese Unberechenbarkeit der Rennen sieht Coulthard im Prinzip als Vorteil, da es die Rennen spannender macht. Aber es gibt in seinen Augen auch einen entscheidenden Nachteil: "Das wird es den Zuschauern schwer machen, das Rennen bis zum Ende zu durchschauen." Für sich persönlich empfindet Coulthard das neue Qualifying als vorteilhaft: "Eine meiner Stärken ist es, sofort schnell zu sein. Auf dem Papier sieht es so aus, als wäre dies ein Vorteil für mich.

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