• 14.02.2003 10:57

  • von Fabian Hust

Mosley: "Müssen erst einmal sehen wie das funktioniert"

FIA-Präsident Max Mosley erklärt, wie das Qualifying genau ablaufen wird, warum es aber noch ein paar Fragezeichen gibt

(Motorsport-Total.com) - Mit großer Spannung wird am Freitag in Melbourne die erste Qualifikation erwartet, denn keiner weiß genau, ob alles so reibungslos funktionieren wird, wie sich das FIA-Präsident Max Mosley vorstellt: "Wenn Auto A die Start- und Ziellinie überquert, fährt das Auto B aus der Box ? vielleicht mit 20 Sekunden Verzögerung ? und wenn dieses Auto auf der Auslaufrunde ist, geht das nächste Auto auf die Aufwärmrunde und so weiter", erklärt der Brite den Ablauf des Einzelzeitfahrens.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Was wird gemacht, wenn ein Fahrer die Strecke blockiert?

Doch Mosley selbst weiß nicht, ob man diesen Ablauf, für den 60 Minuten für 20 Autos vorgesehen sind, modifizieren muss: "Wir müssen sehen, wie dies alles funktioniert, denn wir möchten nicht zwei Autos auf der gleichen Runde sehen, wir wollen natürlich versuchen, die Strecke vor dem Auto, das sich qualifiziert, frei zu halten. Das wird von Strecke zu Strecke variieren. Die Autos werden eine Auslaufrunde fahren aber natürlich eine schnelle Auslaufrunde."

Und genau hier liegt der Hund begraben. Was ist zum Beispiel, wenn ein Fahrer auf seiner Auslaufrunde stehen bleibt, sich dreht oder gar versucht, den hinter sich fahrenden Piloten zu behindern? Erhält der betroffene Fahrer dahinter dann einen neuen Versuch? Erhält er hierzu einen zusätzlichen Reifensatz? Hier bleibt Raum für Manipulationen und es besteht die Gefahr, dass es absichtlich oder unabsichtlich zu Ungereimtheiten kommen wird.

Fest steht jedoch schon jetzt, dass selbst wenn ein Fahrer auf seiner Qualifying-Runde in den Reifenstapeln landet und so über keine Zeit verfügt, er am Rennen in der Regel dennoch teilnehmen darf: "Wir lassen sie dann am Ende des Feldes starten wenn sie sich nicht als zu langsam erwiesen haben, die 107-Prozent-Regel wird nur unter Vorbehalt angewendet. Wenn sie einen Platz in der Startaufstellung verdient haben, dann werden sie ihn bekommen."

"Wenn ein Auto zu langsam ist, dann werden die Rennstewards das gleiche tun wie bisher, sie werden sich die Zeiten aller anderen Trainings ansehen, wir wollen weiterhin verhindern, dass Autos am Start sind, die nicht schnell genug sind. Ob jemand im Qualifying abfliegt oder nicht, spielt keine Rolle. Auch wenn er eine sehr langsame Runde fährt ist das egal, Hauptsache er hat am Freitag demonstriert, dass er eine ausreichend schnelle Zeit fahren kann. Dann werden die Stewards eine Ausnahme machen."

Wenn ein Fahrer sich auf Grund der 107-Prozent-Regel eigentlich nicht qualifiziert hätte, die besagt, dass man maximal 7 Prozent langsamer sein darf als der Schnellste, muss er als Letzter starten. Aus der Boxengasse müssen die Fahrer starten, die gezwungen sind, auf das Ersatzauto zurückzugreifen. Ein Wechsel des Autos kann auch noch kurz vor dem Start erfolgen, wenn beispielsweise ein technisches Problem am Einsatzwagen auftritt. Mit dieser strikteren Regelung möchte man die Kosten senken, da der Einsatz des T-Cars nicht zum "Tagesgeschäft" gehört, gleichzeitig aber ein komplettes Verbot des T-Cars vermeiden, was das Startfeld von Fall zu Fall stark dezimiert hätte.

Wenn mehrere Piloten Probleme im Qualifying hatten und sich nicht qualifizieren konnten, so wird die Rennleitung entscheiden, in welcher Reihenfolge sie sich hinter dem Feld anstellen müssen: "Sie werden die Reihenfolge vermutlich auf Grund der am Freitag im Qualifying gefahrenen Zeiten vergeben. Mit anderen Worten: Der Schnellste vom Freitag steht in diesem Fall vorne."