"Freitagstests" unfair und keine Kostenersparnis?
Ein Teamchef beklagt sich, dass die Freitagstests einen ungerechten Vorteil bedeuten und die Kosten dadurch nicht sinken werden
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollten die "Freitagstestfahrten" die Kosten senken, da die Teams mit drei Autos am Freitag direkt vor Ort zwei Stunden lang testen können und so teure Reisekosten und Mietgebühren für die Strecken wegfallen. Doch da auch das Renault-Team, das auf ein gesundes Budget zurückgreifen kann, sich neben Jordan und Minardi für diese Testoption entschied, lässt vermuten, dass geringere Kosten nicht der einzige Vorteil sind.

© Renault
Renault ist das einzige Werksteam, das an den Freitagstestfahrten teilnimmt
Da es sich um einen Test handelt, dürfen die Teams beliebig viele Reifen ausprobieren und dadurch die für das unmittelbar bevorstehende Rennen optimale Variante finden. Die Reifenhersteller müssen deshalb jedoch wesentlich mehr Reifen bereitstellen, da sie für jede Variante, die man den Teams zu Testzwecken anbietet, auch ausreichend Pneus dabei haben müssen, um damit ein ganzes Rennwochenende bestreiten zu können. Ein Großteil der Reifen wird freilich ungenutzt bleiben und wurde umsonst um die halbe Welt verschickt.
"Die Tests am Freitag waren dazu da, als Kosteneinsparung zu dienen", wird ein nicht genannter Teamchef von 'Autosport' zitiert. "Es kann nicht sein, dass Renault verschiedene Reifenkonstruktionen ausprobiert bevor sie dann ihre Wahl Mitte des Morgens treffen." Die Franzosen machen natürlich keinen Hehl daraus, dass genau dies der Hauptgrund war, warum man sich für die Freitagstestfahrten entschied und dafür nur an zehn Tagen während der Saison testen darf. Sind die Tests also unfair? Sicherlich nicht, der nicht genannte Teamchef hätte sich ja auch für die Freitagstestfahrten entscheiden können.

