• 16.02.2004 15:12

  • von Marcus Kollmann

Mosley äußert radikale Idee: "Keine Reifen zum Testen"

Weil die Teams nicht mit Vernunft zu weniger Tests zu bewegen sind, hofft Mosley auf den baldigen Rückzug eines Reifenausrüsters

(Motorsport-Total.com) - Die Situation in der Formel 1 hinsichtlich der einen immer größeren Posten im Budget der Teams einnehmenden Testfahrten ist paradox.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Ohne Reifen keine Tests - Mosley hofft auf nur noch einen Reifenausrüster

Auf der einen Seite sind sich alle Teamchefs dessen bewusst, dass es so zukünftig nicht mehr weitergehen kann, auf der anderen Seite scheitert aber eine radikale Reduzierung der Testtage zum Beispiel am Widerstand eines einzigen Rennstalls.

Weil sich auf absehbare Zeit daran wohl kaum etwas ändern wird, schließlich will keiner einen Vorteil aus der Hand geben, und alle Versuche an die Vernunft der Teams zu appellieren bislang nicht gefruchtet haben, hat Max Mosley laut Angaben des 'Autosport'-Magazins bereits einen Plan ersonnen wie man die Tests in Zukunft reglementieren könnte ohne dass es dazu einer Zustimmung aller Teams bedarf.#w1#

"Die größte Geldverschwendung in der Formel 1 stellt das Testen dar", machte Mosley noch einmal deutlich, wo seiner Meinung nach am meisten eingespart werden kann. Wie das geschehen könnte, verriet der FIA-Präsident gleich mit: "Wenn es nur noch einen Reifenhersteller gäbe, könnte man einfach sagen: 'Keine Reifen zum Testen'. Das wäre dann das Ende der Geldvernichtung."

Sollte diese Idee eines Tages verwirklicht werden, würde man dadurch auch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einen auf den Pneus basierenden Leistungsunterschied gäbe es dann nämlich nicht mehr.

Außerdem würde sich der fehlende Wettbewerb auch auf die Rundenzeiten und damit positiv auf den Punkt Sicherheit auswirken. Ohne einen Konkurrenten gäbe es für den alle Teams ausrüstenden Reifenhersteller nämlich keinen Grund die Entwicklung der Gummiwalzen zu forcieren wie es jetzt der Fall ist.

Voraussetzung dafür ist aber, dass sich Michelin oder Bridgestone aus der Formel 1 zurückzieht. Entsprechende Absichten hegt offiziellen Auskünften nach aber derzeit keiner der beiden.