GP Italien
Monza in der Analyse: Triumph für Ferrari, Rennsperre für Magnussen
Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris: Einstopper war nicht möglich +++ Verstappen: So wird man nicht Weltmeister +++ Magnussen kann Strafe nicht verstehen +++
Magnussen-Sperre offiziell
Die FIA hat nun offiziell bestätigt, dass Kevin Magnussen nicht am kommenden Rennen in Baku teilnehmen darf. Nach seiner Sperre wird sein Punktekonto dann wieder auf null Zähler zurückgesetzt.
Heißt: Magnussen wird nur noch sieben Formel-1-Rennen bestreiten, denn am Ende der Saison trennen sich die Wege von ihm und Haas ja sowieso. Ab Singapur darf er dann wieder im Auto sitzen.
Wer ihn in Baku ersetzt, das ist noch immer nicht offiziell bestätigt.
Hülkenberg: Tsunoda-Attacke "ein bisschen zu viel"
Wir bleiben gleich einmal bei Hülkenberg und der Ricciardo-Szene. Der Deutsche erklärt bei Sky: "In der ersten Runde ist es natürlich immer eng, geht es immer zur Sache. Ich hatte einen guten Slipstream von ihm und habe mich außen daneben gesetzt."
"Aber eingangs Kurve 8 kam er wieder rüber und hat mir nicht wirklich den Platz gelassen, oder die Wagenbreite, die wir uns geben müssen. Ich bin dann in den Dreck gekommen, der Motor ist in diesen bekannten Antistall gegangen."
"Ich habe dann ein paar Sekunden verloren, weitere Plätze und war dann natürlich hinten dran. Ich habe dann versucht, Boden gutzumachen. Die Attacke auf Yuki war natürlich ein bisschen zu viel", gesteht er.
"Ich glaube, er hat mich kommen sehen. Er hätte auch mit dem Einlenken warten können. Hat er glaube ich nicht. Klar, ich überschieße ein bisschen, aber er hätte es auch selber verhindern können, weil er es auf jeden Fall gesehen hat", so Hülkenberg.
Doch damit war sein Rennen dann bereits früh gelaufen.
Magnussen kann Strafe nicht verstehen
Damit noch einmal zurück zu Kevin Magnussen, der keinerlei Verständnis für seine Strafe und die damit einhergehende Rennsperre hat. "Ich verstehe es überhaupt nicht", so der Däne, der "frustriert" über die Entscheidung ist.
Er berichtet: "Ich und Gasly fuhren hart in Kurve 4. Zuvor hatten wir eine leichte Berührung, wir verpassten beide die Kurve, kamen wieder auf die Strecke zurück, kein Schaden an einem der beiden Autos, keine Auswirkungen auf das Rennen von uns beiden."
Trotzdem habe er eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen. "Aber in Runde 1 hat Ricciardo Nico mit 300 km/h ins Gras geschoben, Nicos Rennen komplett zerstört, mit massiven Folgen und Schäden an Nicos Auto, und er bekommt eine Fünf-Sekunden-Strafe."
"Wo ist da die Logik? Ich verstehe es einfach nicht", zuckt er die Schultern.
"Schadensbegrenzung" für Red Bull
P6 und P8 heute nur für die Bullen und Helmut Marko erklärt bei Sky: "Im Rennen war für uns weder die Einstoppstrategie noch das Tempo vorne möglich mitzuhalten. Es hat einfach an Speed gefehlt und wenn Max härter gepusht hat, ist das Graining gleich aufgekommen."
"Es war Schadensbegrenzung", stellt er daher klar und antwortet auf die Frage, warum selbst Max Verstappen heute nichts habe ausrichten können: "Max kann seine Fähigkeit am Limit und unglaublich am Limit pushen nicht bringen, weil das Auto das nicht hergibt, weil es einfach zu unvorhergesehen reagiert."
"Einmal untersteuert [das Auto], dann übersteuerts, dann ist es im Kurveneingang auf der Bremse instabil", zählt Marko auf und erklärt: "Wir haben irgendwann mit den Updates die Balance verloren und mit der Balance auch die Möglichkeit, das Auto schnell zu bewegen."
Und dieses Problem hat man weiterhin nicht gelöst.
Sainz: Monza-Sieg keine Garantie
Der Spanier verpasste das Podium bei seinem letzten Monza-Rennen als Ferrari-Pilot knapp, freut sich aber trotzdem für das Team. "Ich denke, wir haben die Strategie heute perfekt hinbekommen", lobt er.
Zwar habe er selbst etwas zu viel Zeit verloren, weil er seinen eigenen Boxenstopp etwas zu spät gemacht habe. Doch auch vom Sieg unabhängig sei man heute "in einem echten Rennen mit den McLarens" gewesen.
Er warnt jedoch nach dem Leclerc-Sieg auch: "Gleichzeitig ist es Monza. [...] Wir müssen mehr normale Strecken abwarten, um zu sehen, ob dieses Upgrade unsere Saison wirklich verändert hat."
Denn das heutige Ergebnis heiße nicht zwangsläufig, dass man nun überall um den Sieg kämpfen werde.
Leclerc: Wieder so emotional wie 2019
"Ein unglaubliches Gefühl", strahlt der Monegasse nach seinem zweiten Monza-Sieg nach 2019. Er verrät: "Eigentlich dachte ich, das erste Mal würde sich nur so anfühlen und das zweite Mal [...] würde sich nicht mehr so besonders anfühlen."
Doch "die Emotionen in den letzten paar Runden" seien wieder "genau wie 2019" gewesen, betont er und verrät: "Monaco und Monza sind die beiden Rennen, die ich jedes Jahr gewinnen möchte."
"Natürlich möchte ich so viele Rennen wie möglich und die Weltmeisterschaft so schnell wie möglich gewinnen. Aber das sind die beiden wichtigsten Rennen der Saison, und ich habe es dieses Jahr geschafft, sie zu gewinnen."
"Es ist also etwas ganz Besonderes", jubelt er.
Wer ersetzt Magnussen?
Das ist so kurzfristig natürlich noch nicht bekannt. Die sinnvollste Variante wäre aber ein Einsatz von Oliver Bearman. Der Formel-2-Pilot wird 2025 ohnehin den Platz des Dänen übernehmen und sammelte in Dschidda ja auch schon Formel-1-Erfahrung für Ferrari. Offiziell ist das aber noch nicht.
Magnussen darf P10 behalten
Auf das Monza-Endergebnis hat das Urteil keine Auswirkung, die zehn Strafsekunden, die er für die Aktion bekam, waren dort bereits eingerechnet. Die zwei Strafpunkte gab es nach dem Rennen zusätzlich noch.
In der Begründung der Rennkommissare heißt es, dass Magnussens Manöver gegen Gasly nicht kontrolliert und sicher gewesen sei. Er trage daher die vollständige Schuld für den Zwischenfall.
Die Entscheidung der Stewards ist übrigens konstant, denn auch Nico Hülkenberg bekam für sein Manöver gegen Yuki Tsunoda heute zwei Strafpunkte. Bei ihm spielen diese allerdings keine Rolle ...
Rennsperre für Kevin Magnussen
Kevin Magnussen hat für den Zwischenfall mit Pierre Gasly im heutigen Rennen zwei Strafpunkte bekommen. Damit steht er jetzt bei insgesamt zwölf und ist für das kommende Rennen in Baku gesperrt.
Mehr gleich bei uns!
Piastri: Hätte es versuchen sollen
Norris' Teamkollege gesteht derweil: "Es tut weh. Ich werde nicht lügen, es tut sehr weh." Denn er führte das Rennen ja an, bevor er seinen zweiten Stopp einlegte. Rückblickend hätte er auf den lieber verzichtet.
"In der Situation, in der wir uns mit den Reifen befanden, schien ein Einstopper eine sehr riskante Entscheidung zu sein. Aber am Ende war sie richtig", zuckt Piastri die Schultern.
Er habe heute "eine Menge Dinge" richtig gemacht, doch die Strategie kostete am Ende den Sieg. "Heute haben wir es leider etwas falsch gemacht, und ich selbst habe einen großen Anteil daran", betont er.
Daher sei es "schmerzhaft", heute nicht gewonnen zu haben.
Norris: Einstopper war nicht möglich
Der Brite verrät: "Wir haben das ganze Rennen über eine Einstoppstrategie in Erwägung gezogen. Aber das war bei dem Graining, das ich hatte, nicht möglich. Wir sind enttäuscht, aber Ferrari ist ein besseres Rennen gefahren."
Zum Überholmanöver von Piastri in der ersten Runde sagt er: "Ich weiß nicht, was ich hätte anders machen können. Wenn ich einen Meter später gebremst hätte, wäre ich wahrscheinlich gecrasht."
Letztendlich sei Ferrari heute einfach "ein besseres Rennen gefahren, besonders Charles", lobt er.
Jetzt Fahrer bewerten!
Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Monza? Jetzt abstimmen!
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten geht es los mit dem Italien-GP und wir verlagern das Geschehen damit in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach der Zieldurchfahrt melden wir uns dann mit den Stimmen zum Rennen zurück.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 in Monza im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Pole keine Garantie
Weil wir gerade bei Lando Norris sind: Die Pole ist in Monza keine Garantie für einen Sieg - im Gegenteil. Tatsächlich wurde der Italien-GP seit fünf Jahren nicht mehr vom besten Startplatz aus gewonnen.
Zuletzt schaffte das Charles Leclerc 2019. Anschließend scheiterten Lewis Hamilton (2020), Max Verstappen (2021), Leclerc (2022) und Carlos Sainz (2023) jeweils von der Pole aus.
Keine Stallorder bei McLaren
Die beiden McLaren-Piloten starten aus der ersten Reihe, doch eine Stallregie wird es auch heute nicht geben. Gegenüber Sky erklärt Zak Brown, dass die einzige Anweisung sei, nicht zu crashen.
"Wir haben einen Plan, den wir mit beiden Fahrern besprochen haben. Sie fahren für das Team und sind frei, Rennen zu fahren", betont er. Auch Lando Norris erinnert daran, dass die Situation nicht neu sei.
"Wir waren schon in dieser Position. Wir sind entspannt", stellt er klar und bestätigt ebenfalls, dass Oscar Piastri und er frei gegeneinander fahren dürfen.

