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Monza: Capelli sieht Deutschland-Aus als Chance für Italien

Ivan Capelli arbeitet weiter an der Rettung des Grand Prix von Italien: Er erhofft sich mehr Zuschauer aus Deutschland und eine Vertragsverlängerung für Monza bis 2020

(Motorsport-Total.com) - In Monza brandet Hoffnung auf, dass der Formel-1-Klassiker im königlichen Park vielleicht doch über das Jahr 2016 hinaus gesichert werden kann. Der Vertrag läuft Ende des kommenden Jahres aus, aber Ivan Capelli präsentierte am Dienstag ein Maßnahmenpaket, das die Zukunft des Rennens sichern soll.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Wird der Grand Prix von Italien auch über 2016 hinaus ausgetragen? Zoom

"Dank der Unterstützung von Institutionen und privaten Förderern sind wir zuversichtlich, dass wir eine Vertragsverlängerung bis 2020 erreichen können", sagt der Vorsitzende des Automobilklubs von Mailand, der früher selbst Formel-1-Pilot war.

"Mit unserem Rettungsplan setzen wir uns kurz- und mittelfristig klare Ziele, und das stärkt unseren Willen, wichtige Rennen wie die Superbike-WM nach Monza zu bringen, und darüber hinaus unsere Position bei den Vertragsverhandlungen für den Grand Prix von Italien in Monza."

Ecclestone hatte gedroht, das Rennen wegen der ungünstigen Vertragsbedingungen aus dem Kalender zu streichen. "Deswegen müssen wir ihn umstimmen", sagt Capelli, der den 84-Jährigen im Rahmen des Grand Prix von Monaco im Mai treffen will. "Wir entwickeln einen Weg, um ihm ein Angebot zu machen, damit Kosten und Nutzen fair verteilt sind."

Auch das Aus für den Grand Prix von Deutschland hält er für nicht unwesentlich bei den Verhandlungen: "Es liegt an uns, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Mercedes ist Weltmeister, dann haben sie Vettel, und trotzdem gibt es keinen Grand Prix. Das zeigt, dass es für Ecclestone keine Bedeutung hat. Dennoch ist das Glas halbvoll, denn durch die Streichung hat Italien bessere Möglichkeiten. Die deutschen Fans werden nach Belgien, Österreich oder Italien reisen."

2014 hatte der Grand Prix in Monza einen Zuschauerschwund von knapp zehn Prozent zu beklagen. Das Deutschland-Aus und der aktuelle Aufwärtstrend von Ferrari könnten sich für 2015 positiv auf die Zahlen auswirken. Andererseits gibt es seit diesem Jahr in Italien ein neues Mehrwertssteuergesetz, das den Kurs pro Jahr 20 Millionen Euro kosten könnte. In den vergangenen Jahren profitierte man von Ausnahmegenehmigungen, die man nach wie vor einfordert.