• 09.06.2008 17:28

  • von Roman Wittemeier

Montréal will Streckenzustand für 2009 verbessern

Nach den Problemen mit dem Streckenzustand in Montréal will man die gesamte Piste neu asphaltieren - Geld fehlt allerdings noch

(Motorsport-Total.com) - Bei Rennwochenende in Montréal wurde noch einmal sehr deutlich: Die Formel 1 mag keine Schlaglöcher. Der Zustand der Strecke auf der Île Notre-Dame war vor allem im Bereich der Haarnadelkurve erbärmlich. Nur mit Mühe konnten die Veranstalter die heftigen Schäden, die in den Trainings und im Qualifying entstanden waren, in der Nacht zum Sonntag flicken. Immer wieder hatten sich Steine aus dem Asphalt gelöst und für Dreher und Abflüge gesorgt. Die Piloten machten sich zum Teil Sorgen um die Sicherheit beim Grand Prix.

Titel-Bild zur News: Kanada

Mit Laubsaugern und Besen gegen Kieselsteine: In Kanada litt der Asphalt

"Der Streckenzustand ist ziemlich mau und wird in meinen Augen dem Formel-1-Standard nicht gerecht", hatte Nick Heidfeld deutlich gemacht. "Ich kenne keine anderen Kurse, wo es auch nur annähernd so übel ist wie hier. Wir haben über die vergangenen Jahre immer wieder ähnliche Dinge beobachten können, es wird einfach nicht besser - wenn überhaupt, dann wird es nur noch schlimmer." Immer wieder hatten die Betreiber des Circuit Gilles Villeneuve Verbesserungen versprochen - so auch in diesem Jahr.#w1#

Nach den Erfahrungen vom Wochenende kündigte der örtliche Rennleiter Francois Dumontier an, dass man für das Jahr 2009 eine deutliche Zustandsverbesserung anstrebe. Eine komplett neue Asphaltierung würde allerdings etwa eine Million Dollar kosten. "Das ist nicht ganz unumstritten", sagte er der Zeitung 'The Gazette' und verpasste somit allen Hoffnungen sofort wieder einen Dämpfer. Entsprechende Pläne gebe es bereits, darin sein auch eine Veränderung des Layouts vorgesehen. "Es ist möglich, dass die Haarnadelkurve komplett umgestaltet werden muss."

Die Strecke in Kanada ist extremen äußeren Bedingungen ausgesetzt. Im Winter erreicht man immer wieder Tiefstwerte von -35 Grad, während die Sommersonne den Asphalt auf über 50 Plus-Grad aufheizen kann. Der Unterbau der Strecke auf der künstlich angelegten Insel im St.-Lorenz-Strom sorgt ebenfalls für Probleme, von den vielen Erdlöchern der ansässigen Murmeltiere ganz zu schweigen. Die Fahrergewerkschaft GPDA will in den kommenden Wochen diesbezüglich den Druck auf die FIA erhöhen, weil man den Streckenzustand in Kanada für sicherheitsrelevant hält.