Montoya: "Unglaublich, wir sind wirklich schlecht"

In einem Zeitungsinterview hat Juan-Pablo Montoya die aktuelle Situation im Team und die internen Unstimmigkeiten massiv kritisiert

(Motorsport-Total.com) - In Melbourne fuhr Juan-Pablo Montoya zwar dank glücklicher Umstände um den Sieg mit, doch seither ist BMW-Williams wie von der Bildfläche verschwunden. Der angestrebte WM-Titel gehört längst ins Reich der Fabeln und man muss nun sogar fürchten, noch hinter Renault zurückzufallen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya wartet seit Monza 2001 auf seinen zweiten Grand-Prix-Sieg

Während in den letzten Wochen oft die beiden Fahrer als Sündenböcke für diese Misere dargestellt wurden, kontern Ralf Schumacher und sein Teamkollege Montoya nun über die Presse. Letzterer wird im als oft etwas dramatisierenden 'Express' folgendermaßen zitiert: "Unglaublich, wir sind wirklich schlecht. Wir alle als Team müssen unser Auto endlich zum Laufen bringen." Aber: "Dieses Auto ist kein Abfall, es hat Potenzial ? wir müssen es nur endlich raussaugen."

Besorgt zeigte sich der Kolumbianer weniger über den augenscheinlichen technischen Aufholbedarf als vielmehr über die internen Unstimmigkeiten. Immer wieder schießt BMW über die Medien Giftpfeile in Richtung Williams, was möglicherweise zum Vertragspoker gehört, während von deren Seite aus oft mit den Fahrern hart ins Gericht gegangen wird.

Das sollte nicht so sein, findet Montoya: "So etwas darf nicht passieren. Überhaupt müssen unsere Verantwortlichen endlich aufhören, sich zu streiten und gegenseitig zu kritisieren, sonst wird das nichts mehr. Einige bei uns sind zu sehr auf Kritik fokussiert." Diese sei nämlich nur hilfreich, "wenn sie konstruktiv ist. Dient sie allerdings nur als Störfeuer, schadet sie. Allein zu sagen, alles ist schlecht, das reicht nicht."