Briatore fühlt sich "wie im selben Film"

Fernando Alonso erinnert Renault-Boss Briatore stark an den jungen Schumacher, mit dem er Anfang der 90er zusammenarbeitete

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatores Arbeitsmethoden sind nicht jedermanns Sache, aber der Erfolg gibt dem 53-jährigen Italiener recht. Mit Fernando Alonso als Zugpferd und einem immer besser in Fahrt kommenden Renault-Team steht er nun kurz vor dem neuerlichen Durchbruch in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Briatore und Alonso

Wie Vater und Sohn: Briatore mit Shooting-Star Fernando Alonso

Dabei fühlt er sich in die Zeit zurückversetzt, als er mit Michael Schumacher Anfang der 90er-Jahre immer wieder die Großen ärgerte und das Team 1994 und 1995 schließlich sogar zum WM-Titel führte. Mit Alonso sei dies nicht anders, erklärte Briatore nun dem 'Guardian' gegenüber: "Es ist so, als würde man ins Kino gehen, um denselben Film noch einmal zu sehen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Fernando einmal Weltmeister wird."

Sein Auge für junge Talente hat der Renault-Teamchef schon 2000 bewiesen, als er den jungen Spanier erstmals beobachtete und prompt langfristig unter Vertrag nahm. 2001 wurde Alonso für ein Jahr bei Minardi platziert, danach transferierte man ihn als Testfahrer zu Renault. Dass schon damals die Beförderung in ein Stammcockpit für diese Saison fix war, bestreitet Briatore aber: "Ich habe ihm nur gesagt, dass er vielleicht 2003 Rennen fahren kann."

Ausschlaggebend für den Aufstieg zum Rennfahrer war dann die Art und Weise, wie sich der inzwischen 21-Jährige als dritter Mann schlug. Briatore: "Er war so cool, so kontrolliert. Er war reif genug für diese Herausforderung." Schon beim ersten Treffen vor drei Jahren war dieser Eindruck nicht anders: "Fernando besuchte mich in meinem Haus in London und ich war beeindruckt von seinem ruhigen Temperament, trotz seines noch jungen Alters."

Im Fahrerlager zwitschern indes schon die Spatzen von den Dächern, dass der charismatische Italiener, der seit kurzem übrigens mit Heidi Klum liiert ist und für das Supermodel in Monaco eine große Geburtstagsparty schmeißt, um Alonso herum ein Team aufbauen will ? genau wie seinerzeit mit Schumacher. Das zugehörige Dementi klingt nur halbherzig: "Am wichtigsten ist, dass wir besser und besser werden. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft gegen die Top-Teams kämpfen können."

In den letzten Wochen entstanden außerdem Gerüchte, Ferrari habe Interesse am jungen Spanier. Aber: "Dafür reicht selbst deren Geld nicht", winkte der Renault-Teamchef grinsend ab. Alonso hat einen langfristigen Vertrag bei den Franzosen und versteht sich blendend mit Briatore ? fast wie in einer Vater/Sohn-Beziehung. Insofern ist es auch kaum verwunderlich, dass sich Jarno Trulli mehr und mehr wie das fünfte Rad am Wagen fühlt...