Montoya: "Ich wollte wieder richtiges Racing"
Juan-Pablo Montoya scheint keine Lust mehr auf die Formel 1 zu haben, weil ihm die Königsklasse des Motorsports zu langweilig geworden ist
(Motorsport-Total.com) - Als Juan-Pablo Montoya im vergangenen Jahr von McLaren-Mercedes rausgeschmissen wurde, hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass er tatsächlich wie angekündigt in die USA zurückkehren würde. Der siebenfache Grand-Prix-Sieger machte aber ernst und unterschrieb einen NASCAR-Vertrag bei Chip Ganassi.

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Fühlt sich in der neuen Umgebung wohler als in der Formel 1: Juan-Pablo Montoya
Dort feierte er gleich bei seinen ersten Auftritten Achtungserfolge, die neue Saison steht ja unmittelbar vor der Tür. Montoya lebt nun wieder mit seiner Familie in Miami - und fühlt sich dort pudelwohl, genau wie auch im NASCAR-Fahrerlager: "Die Atmosphäre ist entspannter. Die Fahrer sind lockerer. Du hast viel mehr Kontakt mit Leuten anderer Teams. Es ist hier eine offene Gesellschaft", zog er im Interview mit der 'Welt' einen Vergleich zur abgeschotteten Formel 1.#w1#
"Sind die Formel-1-Autos die höchstentwickelten? Ja! Sind sie die schnellsten? Ja! Aber der Rennsport selbst ist nicht gut in der Formel 1. Wenn da einer den anderen überholt, ist das eine Riesensache. Hier? Bei meinem Debüt in Homestead habe ich vergangenen September 70 Mal überholt, 70 Mal! Du überholst, du wirst überholt, du musst in die Box und so weiter. Hier ist ständig Action. Hier ist es verrückt", gab der 31-Jährige zu Protokoll.
Außerdem muss er sich in Amerika nicht mehr selbst zügeln, denn während sein riskanter Fahrstil in der Formel 1 oftmals kontraproduktiv war, dürfte er damit in der NASCAR-Szene zu einem der Publikumslieblinge avancieren: "In der Formel 1 wurde ich immer kritisiert, ich sei zu aggressiv und versuche, zu risikoreich zu überholen. Ich wollte wieder richtiges Racing - und der beste Ort dafür ist hier", meinte Montoya abschließend.

