• 07.01.2003 14:17

  • von Fabian Hust

Montezemolo: Ferrari-Aktien kommen noch dieses Jahr

Noch in diesem Jahr kann nach Aussage von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo jeder ein Ferrari-Aktionär werden

(Motorsport-Total.com) - Noch in diesem Jahr geht der traditionsreiche italienische Sportwagenbauer an die Börse, für den April oder Mai ist der Börsengang anvisiert. "Wir werden es dieses Jahr noch tun", so Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. Wann auch Privatleute Ferrari-Aktien erwerben können, steht noch nicht genau fest, spätestens gegen Ende des Jahres soll es aber soweit sein, wenn auch der öffentliche Handel eröffnet wird. Bereits im Mai 2002 hatten die Aufsichtsräte von Fiat und Ferrari einem Börsengang von Ferrari zugestimmt.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Maserati Trofeo

Auch Maserati gehört zur Konzerngruppe, die Montezemolo leitet

Im Moment ist die Mailänder Investmentbank Mediobanca mit 34 Prozent der zweitgrößte Anteilseigner nachdem der angeschlagene Fiat-Mutterkonzern im Juli seine Anteile an Mediobanca veräußert hatte, um den Schuldenberg abzubauen. Vermutlich werden genau jene Anteile in den öffentlichen Handel übergehen.Der Automobilkonzern Fiat, der Ferrari 1988 übernommen hatte, hält nun noch 56 Prozent an Ferrari.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo über den geplanten Börsengang: "Die Notierung wird neue Ressourcen für Entwicklungsprojekte freisetzen, die für das Wachstum von Ferrari und Maserati von entscheidender Bedeutung sein werden. Der Börsengang wird zum Wachstum der Gruppe und zur noch größeren Motivation unserer Mitarbeiter, Kunden und Fans beitragen", sagte Montezemolo, der seit neun Jahren an der Ferrari-Spitze steht.

Nicht nur in der Formel 1 feiert der Sportwagenhersteller aus Maranello große Erfolge. 2001 konnten 4.180 Luxusautos abgesetzt werden, das beste Resultat in der Ferrari-Geschichte. Der Umsatz kletterte erstmals über die Rekordmarke von einer Milliarde Euro, "was einem 15-prozentigen Wachstum entspricht", so di Montezemolo, unter dessen Führung sich Ferrari aus der Krise der 1990er-Jahre erholte.

Der Italiener liebäugelt mit der Übernahme der angeschlagenen Marke Alfa Romeo vom Mutterkonzern Fiat, um Sportwagen der Luxusklasse (Ferrari), der gehobenen Klasse (Maserati) und für den etwas kleineren Geldbeutel (Alfa Romeo) anbieten zu können. Im Zusammenhang mit dem für dieses Jahr geplanten Börsengang würde sich ein solcher Schritt geradezu anbieten.