Monaco wird für Ferrari "eine große Herausforderung"
Vor dem Prestige-Rennen in Monaco fühlt sich Ferrari nicht siegessicher und arbeitet an einem speziellen Testprogramm
(Motorsport-Total.com) - Dass sich das Ferrari-Team nicht auf den Lorbeeren ausruht, sich stetig aus Angst vor dem Verlieren auf die Suche nach eigenen Schwächen begibt und diese versucht, aus der Welt zu schaffen, ist eine der großen Stärken der Italiener. Nach außen kommt das Verhalten des Teams oftmals als Tiefstapeln aller erster Sahne rüber, aber diese Denkweise ist ein wichtiger Baustein des Erfolges bei Ferrari.

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Skepsis gehört zum Tagesgeschäft von Ferraris Technischem Direktor Ross Brawn
Und so drehten sich nach dem fünften Saisonsieg schon wenige Minuten nach dem Überqueren der Ziellinie alle Gedanken um das kommende Rennen in Monaco. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten Christian Danner ist das Rennen auf dem Stadtkurs "ein Rennen, wo im Prinzip alles möglich ist. Nichts gegen Schumacher und Ferrari, aber ich habe zumindest die Hoffnung, dass dort einmal ein Anderer gewinnt."#w1#
Mit seiner Meinung steht Danner nicht alleine da. Auch ein Blick auf die Statistik zeigt, dass in Monaco keineswegs das beste Auto gewinnen muss. Der letzte Sieg von Michael Schumacher datiert schon drei Jahre zurück. Besonders die Renault, mit der wohl besten Traktion im Feld, haben die Experten fest auf der Rechnung. Einzig die Tatsache, dass der R24 schlecht abzustimmen ist, könnte einen Sieg verhindern. Jarno Trulli und Fernando Alonso haben mehrfach erklärt, dass sie sich im 2004er-Auto nicht so wohl fühlen wie im letztjährigen Modell. Doch der "Wohlfühlfaktor" ist im Fürstentum das A und O.
Natürlich ist in Monaco erneut Ferrari der Favorit auf den Sieg, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass man in Sachen Traktion nicht das beste Paket hat, weshalb man laut Ross Brawn, dem Technischen Direktor des Teams, "einige Bedenken" hat. Dabei hat man vor allem die Reifen ins Visier genommen. Deren Konstanz ist zwar bemerkenswert gut, auf eine schnelle Runde gesehen, ist der Michelin-Pneu laut Brawn jedoch im Vorteil. Doch gerade in Monaco ist die Pole Position die halbe Miete für den Sieg.
In dieser Woche testet das Ferrari-Team in Fiorano. Oberste Priorität bei diesem Test hat die Verbesserung der Leistung in der ersten Runde: "In Monaco wird dies absolut entscheidend sein", erklärt Ross Brawn. Man teste "eine Menge Dinge", um einen Reifen zu finden, der auf der ersten Runde stark ist, und will dafür zur Not sogar ein wenig Konstanz opfern: "Die Michelins bringen diese erste Runde zusammen, was uns das Leben schwer macht." In Maranello wurden spezielle Computer-Modelle entwickelt, mit denen das Rennen simuliert wird, um am Ende auch in Monaco als Sieger auf dem Podium zu stehen: "Das ist eine große Herausforderung."

