• 09.05.2004 19:06

  • von Fabian Hust

Nicht einmal Probleme können Schumacher stoppen

Fünfter Sieg im fünften Rennen und das auch noch mit technischen Problemen - Ferraris Dominanz ist beeindruckend

(Motorsport-Total.com) - Fünftes Rennen der Saison und der fünfte Sieg für Ferrari und Michael Schumacher. Es war der neunte Sieg der Italiener in Barcelona, der vierte in Folge. Für den Weltmeister war es das 200. Rennen und der 75. Sieg, für Ferrari der 172. Triumph im 691. Rennen. Teamkollege Rubens Barrichello arbeitete sich dank guter Strategie vom fünften Startplatz auf den zweiten Rang nach vorn.

Titel-Bild zur News: Michael, Corinna und Rolf Schumacher

Michael, Corinna und Rolf Schumacher feiern den 75. Sieg

Michael Schumacher: "Fünf Siege in Folge, 200 Grands Prix, 75 Siege, so viele schönen Zahlen auf einem Fleck und ich bin stolz auf sie, aber nun freue ich mich auf das kommende Rennen. Wir hatten einen sehr interessanten Start, aber er verlief nicht so wie erwartet. Ich habe darüber nachgedacht, Trulli ein wenig die Tür zuzumachen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass dies fair sein würde und ließ ihn tun, was er tat. Nach ein paar Runden dachte ich daran, ihn zu überholen, aber es war zu eng, so zog ich es vor, auf die Boxenstopps zu warten und die Strategie ihre Arbeit erledigen zu lassen."#w1#

"Dann brach der Auspuff. Ross Brawn funkte mich an und sagte mir, dass man da nichts tun kann. Natürlich versuchte ich, nach dem Auto zu schauen, aber ich konnte nicht zu sehr langsamer machen, da dies das Problem noch schlimmer gemacht hätte. Mental war dies sehr ermüdend, aber ich konnte das Auto ins Ziel bringen. Die Zuverlässigkeit war immer eine Stärke und das Team hat einen tollen Job gemacht, wirklich außergewöhnlich. Das kommende Rennen in Monaco ist sehr prestigevoll, ich möchte es natürlich gewinnen, aber ich denke nicht daran, vielleicht den Rekord von sechs Siegen in Folge einfahren zu können."

Rubens Barrichello: "Ich hatte ein großartiges Rennen nach einem schwierigen Start. Jetzt war es dann offensichtlich, dass ich auf einer Zwei-Stopp-Strategie war, dies erklärt, warum ich im Qualifying glücklich war, mit einer solch schweren Benzinmenge Fünfter im Qualifying zu werden. Auch so konnte ich zu Beginn des Rennens eine ordentliche Pace fahren. Wir haben BAR hier schnell erwartet, also hatten wir am Samstag zwei Optionen: Entweder die Pole holen oder etwas anderes probieren. Ich war so frustriert, beim San Marino-Grand-Prix im Verkehr festgesteckt zu sein, dass ich mich entschied, zu pokern."

"Wenn ich das Ergebnis anschaue, dann kann ich mit der Art und Weise, wie das funktioniert hat, zufrieden sein. Ich hätte vielleicht die Chance gehabt, vor Michael zu kommen, wenn Trulli ihn etwas länger aufgehalten hätte. Auch so sahen meine Chancen gut aus, aber nach dem ersten Boxenstopp war mein Auto mit der Benzinmenge etwas schwieriger zu fahren, aber die Bridgestone-Reifen waren heute phänomenal und ich war dennoch in der Lage, gute Rundenzeiten zu fahren."

Ross Brawn, Technischer Direktor des Teams: "Nach elf Runden haben wir bemerkt, dass der Auspuff an Michaels Auto gebrochen war, was mit jeder Runde schlimmer wurde. Der gebrochene Auspuff selbst war kein Problem, was die Leistung angeht, aber das Bodywork wurde auf der linken Seite beschädigt und beim zweiten Boxenstopp gab es dadurch ein kleines Feuer. Er musste es von da an ein wenig lockerer angehen. Ich dachte wirklich nicht daran, dass er ins Ziel kommen würde, weil das Problem so früh im Rennen auftrat. Aber unsere Strategie mit Rubens funktionierte ebenfalls und wenn Michael ausgefallen wäre, dann hätte Rubens den Sieg für uns geholt."

Rennleiter Jean Tod: "Es hätte keinen besseren Weg geben können, um Michaels 200. Grand Prix zu feiern! Ein fantastischer Doppelsieg, der dritte der Saison, auch wenn wir es erst geglaubt hatten, als beide Autos die Ziellinie überfahren hatten. Michael hatte von der elften Runde an ein Problem mit seinem linken Auspuff, das wir noch nicht identifiziert haben. Man braucht ein wenig Glück in der Formel 1 und dieses Mal hatten wir es. Unsere Fahrer waren auf verschiedenen Strategien und beide machten einen guten Job. Dieser Doppelsieg ist das Ergebnis der Arbeit eines fantastischen Teams, eines außergewöhnlichen Autos und Motors und auch der überragenden Bridgestone-Reifen. Ich bin auch für Sauber froh, da Fisichella wertvolle Punkte geholt hat."

"Meine bleibende Erinnerung an diesen Tag wird jene an ein Team sein, das aus Siegen mit einem nie endenden Willen und Entschlossenheit hervorgeht. Ferrari ist wie eine Religion mit dem Glauben an die hervortreffliche Qualität. Dieses Team ist nun schon seit einer so langen Zeit zusammen, dass es weiß, wie es diesen Glauben am besten interpretiert. Ich bin sehr froh für jeden der Ferrari Maserati Gruppe und der Fiat Gruppe als auch für unsere technischen und kommerziellen Partner und alle unsere Fans überall in der Welt. Wir können nicht sagen, dass die Meisterschaft gelaufen ist. Es sind noch 13 Rennen zu fahren und sie werden hart umkämpft sein. Aber wir können garantieren, dass wir bis zum Ende Gas geben werden."